Gegensätze der Jahreszeiten
Im Sommer ist es hier wunder schön, doch in den kalten Jahreszeiten ist es hier nur matt und grau. Die Häuser, die im Sommer in einem sonnigen Gelb strahlen, sehen jetzt alt und dreckig aus, mit keinem Leben darin. Und auch das rote Jugendhaus, welches im Sommer leuchtet wie eine saftige Erdbeere, sieht nun aus wie ein verwaschenes Auto. Der Strauch in unserem Garten, der im Frühling die schönsten Blüten trägt, sieht nun nur aus wie ein Geäst. Und die Hecke, die im Sommer vor neugierigen Blicken schützt und im Frühling in einem kräftigen Grün leuchtet, ist nun nicht mehr als ein kahles Gestrüpp. Und der Gartenteich, der im Sommer zur Erfrischung der Füße dient, ist nun nur ein kaltes Gewässer, auf dessen Eis man nicht mal stehen kann. Die alte, entlegene Hütte im Wald, in der man im Sommer die schönsten Geheimnisse vermutet und mit seinen Freunden zum Clubhaus erklärt, ist nun nur eine alte, verlassene, morsche Hütte, in die keiner auch nur einen Fuß hineinzusetzen wagt. Und das leise Geplätscher eines kleinen Flusses ist in den kalten Jahreszeiten nur eine Ansammlung von Regenwasser mit Schlamm vermischt. Der Wind, der einem sowohl im Sommer als auch im Frühling leicht über das Gesicht streichelt ist zu dieser Zeit nur ein nerviger Sturm, der einem den Schirm umklappt. Und auch der Himmel, der im Sommer leuchtet wie das Karibik Meer mit Wolken aus Zuckerwatte, ist nun nur ein graues Wolkendach, das einem mit nassem Wetter droht.
Und die hässliche Fabrik von nebenan wo man schon im Sommer denkt, dass es hässlicher nicht gehe beweist einem im Winter das Gegenteil.
Doch wenn man bedenkt, dass man nur durch die Kälte und Graue des Winters bemerkt wie schön der Frühling doch ist, so ist dies das Wissen wehrt.