Einige Menschen sind wie für das Theater gemacht, denn sie spielen in ihrem Leben verschiedene Rollen, die sie sich zusammenreimen und den richtigen Menschen hinter den vielen Fassaden wird man vielleicht nie kennenlernen....
Annabell's POV:
Das kann er doch nicht ernst meinen... Bitte, sag doch was Harry! Bitte! Ich wollte seinen Worten einfach nicht glauben, viel zu viel Schmerz lösten sie in mir aus. Doch von Harry kam keine Reaktion. Kalt, ohne jegliche Emotionen schauten seine Augen mich an. "Harry.", flehte ich erneut mit letzter Hoffnung, dass es doch alles nur ein wirklich schlechter Scherz war. Bitte, tue mir das nicht an! Doch keinerlei Reaktion. Immer mehr Tränen verließen meine Augen und ich schluchzte. "Annabell, es ist aus. Ich brauche dich nicht in meinem Leben.", sagte er nun mit harter Stimme. Ein Stich fuhr durch mein Herz und drohte mich in die Knie zu zwingen. Er hat mich Annabell genannt... Sonst nannte er mich immer Bell... Wieso so plötzlich? Warum soll ich nicht mehr in sein Leben gehören? Er braucht mich nicht... Ich schluchzte erneut und sah ihn fassungslos an. Wozu dann alles? Warum wollte er mich dann überhaupt in seinem Leben? Wozu war seine Zuneigung, seine Sorge, sein Verständnis, seine Liebe? Was haben die ganzen "ich liebe dich's" für ihn bedeutet? Nichts? Was war ich dann für ihn? Immer mehr Wut und Unverständnis stieg in mir auf. "Wozu dann alles?", fragte ich wütend. Irritiert sah er mich an. "Was?", fragte er verwirrt. "Was sollte dann deine Besorgnis, dein Verständnis, dein Kümmern? Was haben die "ich liebe dich's" bedeutet? War dein Verhalten überhaupt echt oder hast du nur Theater gespielt die ganze Zeit über? Habe ich dir überhaupt je etwas bedeutet?", schrie ich ihn an und meine Stimme brach immer wieder. Er kann doch nicht immer nur gespielt haben? Es wirkte alles so echt, so vertraut und liebevoll... Er schluckte und schaute kurz zu Boden. Hoffnungsvoll sah ich ihn an. Ändert er seine Meinung? Er schaute auf und seine Gesichtszüge waren steinhart. "Willst du die Wahrheit wissen?", fragte er und klang wütend. Schnell nickte ich, da ich meiner Stimme nicht traute. "Du warst von Anfang an nur Nutzen zum Zweck.", sagte er mit ernster Stimme. Ich fasste mir ans Herz, dieses bei seinen Wörtern buchstäblich zerbrach. "Du hast mir geholfen mein Image zu verbessern. Jeder glaubt jetzt, dass ich mich verändert habe. Danke, du warst echt hilfreich, aber jetzt brauche ich dich nicht mehr.", erklärte er und schaute mir mit eiskaltem Blick in die Augen. Er hat mich verarscht von Anfang an... Er hat mich ausgenutzt! Er hat mit meinen Gefühlen gespielt für sein Image. Er hat mich benutzt wie irgendeinen Gegenstand... Aber es fühlte sich so echt an? Ich kann nicht glauben, dass er das alles nur gespielt hat... Aber wie er mich ansieht so kalt und so, als würde ich ihm nichts bedeuten. Tausende Tränen liefen meine Wangen hinunter. "Dann sollte ich wohl gehen. Aber eins solltest du wissen, ich habe dich aufrichtig und bedingungslos geliebt, Harry. Doch anscheinend habe ich nur eine Fantasiefigur geliebt und habe das Monster in dir nicht gesehen. Du bist das aller letzte!", schluchzte ich bitterlich weinend. Ein letztes Mal schaute ich in seine wunderschönen grünen Augen und für einen Moment glaubte ich Trauer in seinen Augen zu sehen. Doch ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden und drehte mich um. Wieso sollte er bitte traurig sein? Er hat mich verletzt! Er hat mich ausgenutzt! Er hat mit meinen Gefühlen gespielt! Ich rannte förmlich von seinem Haus weg und hielt erst an, als ich in der Nebenstraße stand. Ich bekam kaum Luft, weil ich so stark weinte. Was soll ich jetzt tun? Wo soll ich hin? Mit zittriger Hand holte ich mein Handy aus meiner Tasche und wählte eine bestimmte Nummer. "Hey Annabell, wieso rufst du wieder an?", fragte seine Stimme neugierig. Ich wollte stark sein und ihm erzählen, was passiert war. Aber alles, was ich heraus brachte, war ein lautes Schluchzen. "Annabell, was ist passiert? Warum weinst du?", fragte er besorgt. Ich holte tief Luft und nahm noch einmal alle Kraft zusammen. "Harry hat Schluss gemacht.", wisperte ich mit zittriger Stimme. "Was?", fragte er geschockt. "Wie? Warum hat er das getan? Ich dachte, er liebt dich.", sagte er voller Unverständnis. "Dachte ich auch.", schluchzte ich und setzte mich in den Schnee. Ich fand keine Kraft mehr zu stehen. Mein Herz pochte schmerzhaft in meiner Brust und in meinem Kopf drehte sich alles. "Oh Annabell.", nuschelte er traurig. Ich weinte wieder etwas schlimmer, als Harrys Worte wieder durch meine Gedanken wanderten. "Wo bist du?", fragte er besorgt. "Am Anfang des Blütenwegs.", sagte ich mit brüchiger Stimme und wischte einmal mit meiner Hand über meine von Tränen nasse Wange. "Ich rufe dich gleich zurück. Gib mir zwei Minuten.", sagte er schnell und ich nuschelte ein leises ja. Niall legte auf und ich bewegte mein Handy langsam von meinem Ohr zurück zu meinen Beinen. Wieso tut es so weh? Wieso hat er mein Herz einfach so zerrissen wie ein unnützes dreckiges Stück Papier? Ich schluchzte erneut und wischte nochmal über meine Wangen. Mein Handy begann zu klingeln, weshalb ich es schnell ergriff und den Anruf annahm. "Greg holt dich ab, Annabell. Er ist gleich da.", sagte Niall schnell. "Er braucht sich keine Umstände machen.", nuschelte ich weinerlich. "Annabell, du bist unsere Schwester. Wir sind immer für dich da. Wir würden dich sogar vom anderen Ende der Welt holen, wenn du traurig bist. Wir lieben dich.", erklärte er vertrauensvoll. Wie habe ich Niall nur verdient? Er hat mich so schnell in sein Herz geschlossen und ich ihn auch in meins. Er ist für mich da und gibt mir Halt, den ich jetzt brauche, wo Harry mich einfach fallen gelassen hat wie ein unbedeutendes Stück Müll. Harry... Ich schluchzte auf und neue Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Greg ist gleich da, Annabell.", versicherte mir Niall erneut. Seine Stimme klang angeschlagen, so als ob er mein Weinen nicht verträgt. "D-danke.", stotterte ich und schluckte. "Wofür?", fragte Niall verwirrt. "D-dass ihr für m-mich da seid.", wisperte ich mit brüchiger Stimme. "Dafür brauchst du dich nicht bedanken. Mein Job als großer Bruder ist es dich zu beschützen, aufzumuntern und in jeder Lebenslage für dich da zu sein.", sagte er ernst. Ich habe dich so lieb, Niall... Ein kleiner schwarzer Audi A3 hielt am Straßenrand und ein besorgter Greg stieg aus. "Greg ist da.", sagte ich schnell. "Gut, dann sehen wir uns im Krankenhaus.", sagte Niall und klang, als sei ihm eine Sorge von den Schultern gefallen. Er legte auf und ich steckte mein Handy in meine Tasche. "Annabell!", rief Greg voller Sorge und rannte zu mir. Vorsichtig versuchte ich mich auf zu rappeln, um zu ihm zu gehen. Schnell war er bei mir und zog mich in seine Arme. Sobald seine Arme sich um meinen kleinen Körper schmiegten, begann ich erneut etwas lauter zu weinen. Sanft drückte er mich an sich und streichelte beruhigend über meinen Rücken.
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Do you rescue me? (Harry ff)
FanfictionAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...