Das erste, was ich spüre, ist ein dröhnender Schmerz in meinem Kopf. Ich öffne langsam meine Augen und sehe, dass ich mich in einem unbekannten Raum befinde. Ich brauche einen kurzen Moment um mich zu erinnern was geschah, bevor alles schwarz wurde. Doch wo bin ich jetzt? Und wie lange war ich weg? Mit einer schnellen Bewegung versuche ich mich aufzurichten, doch mein Körper lässt es nicht zu. Ich stöhne und lasse mich zurück auf das bequeme Sofa fallen auf dem ich mich befinde.
Plötzlich taucht ein lächelndes Gesicht vor mir auf und ich schrecke zusammen. Es ist genau das gleiche Gesicht, das mir immer auf meinem Handybildschirm entgegenlächelt und mich damit immer ein bischen aufheitert. Tyler. Aber das hier kann niemals real sein.
"Nur einer meiner wenigen schönen Träume.", stelle ich halblaut fest. "Nein, ich habe dich bewusstlos in der leeren Halle gefunden und hierher in den Backstage getragen.", antwortet Tyler ruhig und streicht eine wirre Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ein warmer Schauder durchzuckt meinen schwachen Körper. Ich versuche erneut mich aufzurichten, aber diesmal langsamer. Tyler stützt mich von hinten und diesmal lässt es mein Körper zu.
Anscheinend befinde ich mich im Ankleideraum, da ich jetzt die ganzen Bühnenklamotten entdecke und wiedererkenne. Tyler lässt sich neben mich auf die große Couch plumsen und atmet tief ein. "Als ich dich hierher getragen habe, ist mir aufgefallen, dass dein rechter Arm ganz durchnässt ist. Ich ahne etwas, wollte aber nicht einfach nachsehen, sondern warten bis du wach bist und dich fragen, ob du ihn mir vielleicht zeigen möchtest.", sagt er mit besorgter Stimme und sieht mir dabei direkt in die Augen. Wow. Er ist genau wie ich ihn mir vorgestellt habe und wie es im Internet erzählt wurde. Fürsorglich und kein bisschen abgehoben. Ich vertraue ihm, obwohl ich ihn bist jetzt nicht persönlich gekannt habe.
Entschlossen strecke ich ihm meinen durchnässten Arm hin und halte meinen Blick weiterhin direkt in seine braunen Augen. Behutsam schiebt er langsam meinen Ärmel nach oben. Es muss ein schrecklicher Anblick sein. Die vielen, naja sehr vielen Narben der vergangenen Monate sind zu sehen. Und die frischen Schnitte von gestern Nacht sind, wie ich mir schon gedacht hatte, aufgeplatzt. Mein ganzer Arm ist blutverschmiert. Tyler scheint gar nicht so geschockt zu sein, wahrscheinlich hatte er genau das vermutet. "Ich muss das säubern und verbinden, damit die Wunden nicht weiter bluten und sich nicht entzünden. Ich denke das wäre am einfachsten, wenn du deinen Pulli dafür ausziehst, aber du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst", sagt er nun. Ich zögere einen Moment. "Willst du wirklich sehen was ich noch unter ihm verberge?", antworte ich mit zittriger Stimme. Er nickt nur. Also greife ich nach dem Saum meines schwarzen Pullovers und offenbare ihm mein zweites Geheimnis, das sonst niemand anderes kennt.
Mir kommen direkt die Tränen als ich seinen geschockten, aber gleichzeitig sehr traurigen Blick sehe. "Es sollte nie so weit kommen.", presse ich unter Tränen heraus. Er nimmt mich fest in seine Arme und streichelt sanft meinen Rücken. Ich presse mein inzwischen von Tränen überströmtes Gesicht gegen seinen warmen Körper und schließe die Augen. "Es ist okay.", sagt er ruhig.
Ich liebe dieses Kapitel irgendwie obwohl es auch sehr traurig ist...🌙.
Über Feedback würde ich mich sehr freuen :).
DU LIEST GERADE
Gedankenvernebelt
FanficEine etwas andere Fanfiction. Luisa ist ein junges, zerbrechliches Mädchen mit vielen Problemen, die sie mit der Zeit immer schwächer machen. Das einzige was ihr dabei hilft, ihre vielen Gedanken auch mal vergessen zu können und was sie am Leben häl...