Jans Sicht
Ein fieses Grinsen umspielt Ardys Lippen.
„Also, du musst dich als Conchita Wurst verkleiden, zu den Nachbarn gehen, den Gewinnersong singen und fragen, ob du als Belohnung eine Wurst bekommst.", stellt Ardy Simons Aufgabe vor.
Dieser starrt Ardy erstmal nicht gerade begeistert an, richtet sich dann aber auf und macht sich bereit für seinen „Autritt".
Wenig später steht Simon alias „Conchita" vor der Tür seines Nachbarn. Das wird witzig und ich will mich gerade ein bisschen auf die Zehenspitzen stellen, um über Ardy zu gucken, der direkt zwei Stufen vor mir steht, als mich jemand plötzlich am Handgelenk und runter paar Stufen runter zieht, weg von den anderen. Ehe ich mich wehren kann, zieht mich die Person an sich, in die Arme und ich sehe ihm in die Augen. Smaragdgrün. Ich lächle sanft. Andre. Er schmiegt sich näher an mich und drückt mir einen unschuldigen Kuss auf die Lippen, den ich sofort erwidre. Eine Gänsehaut jagt über meine Haut und hinterlässt ein angenehmes Kribbeln. Andre zieht mich noch näher an sich und ich schlinge meine Arme fester um seinen Oberkörper. Wir kriegen nicht Simons schiefe Töne mit und wie einfach die Tür vor seiner Nase zugeknallt wird. Langsam schiebt Andre eine Hand unter mein T-Shirt und ich lächle in den Kuss hinein.
Plötzlich räuspert sich jemand hinter uns. Erschrocken lösen wir uns voneinander und sehen in die schiefgrinsenden Gesichter unserer Freunde.
„Also, wenn ihr nicht mehr mitspielen wollt...", meint Felix grinsend, doch ich unterbreche ihn:
„Natürlich spielen wir noch mit!"
„Okay, jetzt wird's fies!", meint Simon und grinst breit. „Der nächste muss seine Haare schwarz färben! Und lädt dann ein Foto von ihm auf Instagram."
„Da muss ich wohl aussteigen. Was willst du bei mir färben?", meint Cenigz.
„Die Brusthaare?", meint Vik grinsend.
„Okay, dann ohne Ceng-dog", erwidert Simon, sichtlich enttäuscht.
Er lässt die Flasche kreisen und sie zeigt auf...
Taddl.
Entsetzt reißt dieser die Augen auf. Taddl liebt seine Haare abgöttisch.
„Tja Taddl", flöte ich und grinse.
„Scheiße Mann!", brummt Taddl und scheint zu zögern. Aufmunternd stößt Ardy ihm mit dem Ellenbogen. Lächelnd und mit funkelnden Augen sieht Taddl ihn an und meint dann:
„Okay, ich mach's. Wir müssen dann ja die Farben in 'nem Laden kaufen, weshalb ich 'ne Aufgabe, die man im Geschäft machen muss, jetzt vorstelle."
„Okay, dann mach", erwidert Andre, an dem ich mich gelehnt habe.
„Also, der nächste muss, wenn wir an der Kasse stehen sich einen von uns aussuchen als sein ‚Gott'. Er muss dann schreien wie toll, sexy und so weiter er ist", stellt Taddl die Aufgabe vor. Dann lässt er die Flasche und sie zeigt auf...
Cengiz.
Nach kurzem Überlegen, krönt Cengiz seinen „Gott": „Ardy wird mein Gott!"
„Awww, jetzt fühle ich mich geehrt", erwidert Ardy mit verstellter Stimme.
„Jetzt bin ich aber empört! Ich dachte, wir wären verheiratet!", meint Taddl im zickig gespielten Ton.
Weniger später stehen wir in der Schlange an der Kasse, Taddl der misstrauisch die Packung mit der Farbe betrachtet, ich in Andres Umarmung und die anderen chillig am Quatschen, als Cengiz total unmännlich schreiend ankommt und direkt auf Ardy zugeht.
„OH MEIN GOOOOOOTT!!! DU BIST DOCH ARDY! OH MEINT GOTT! ICH LIIIIEEEBE DICH! DU BIST SO SEXY UND HEISS!!!! KANN ICH BIIIIIIITTTEEEE EIN FOTO MIT DIR MACHEN? BÜÜÜÜÜDEEEE!", schreit er und sieht Ardy mit Kulleraugen und Schmollmund an. Die Kassiererin sieht von Cengiz zu Ardy zu Cengiz zu Ardy mit gerunzelter Stirn, wendet sich dann aber zu Taddl der gerade an der Reihe ist. Dieser hatte dem Geschehnis keines Blickes gewürdigt und schien die Verpackung interessanter zu finden.
Lachend verlassen wir das Geschäft, nur Taddl starrt seufzend auf die Farbe.
„Komm, so schlimm wird es schon nicht sein. Ich glaube, schwarz wird dir sicher stehen", meint Ardy und legt eine Hand auf Taddls Schulter. Dieser strahlt ihn an.
„Taddl ist so süß, dem steht alles!", säuselt Felix und klimpert übertrieben mit den Wimpern.
„Jaaaa Taddl ist so 'n richtiger Schnuckel!", kichert Simon.
„Gott, klingt das gay!", lacht Viktor.
„Wer will mir die Haare färben? Ich bezweifle, dass ich das alleine hinkriege", meint Taddl unsicher.
„Ich mach's wohl", stellt sich Ardy zur Verfügung.
Grinsend stehen wir im Badezimmer, während Taddl die Tube in seiner Hand misstrauisch begutachtet und Ardy sich die Anleitung durchliest. Dann beginnt Ardy gleichmäßig die Farbe in die dunkelblonden Haare von seinem besten Freund zu verteilen.
Plötzlich wird Ardy von Simon leicht geschubst, doll genug um auf Taddls Schoß zu landen. Die beiden starren sich mit großen Augen an, scheinen uns vergessen zu haben. Ihre Gesichter kommen sich immer näher und näher, Ardys Mund ist leicht offen, als plötzlich Cengiz Handy klingelt. Erschrocken springt Ardy von Taddls Schoß und fährt sich mit der Hand durch sein Haar, der Rücken zu seinem Brudi gewandt. Taddl hat beschämt den Blick gesenkt. Entschuldigend verlässt Cengiz das Bad und nimmt den Anruf an. Währenddessen hat Ardy den Rest der Farbe auf Taddls Haare geschmiert, murmelt irgendwas von „Muss 15 Minuten einziehen und dann ausspülen" und verlässt dann hastig ebenfalls das Bad. Simon folgt ihm. Verwirrt sehe ich Ardy nach.
„Ich bleibe hier und passe auf den süßen Taddl auf", meint Felix mit verstellter Stimme. Andre und ich nicken und folgen Simon und Ardy. Vorsichtig. Die beiden sind in der Küche und man hört durch die geschlossene Holztür, dass sie laut diskutieren.
„Scheiße! Wieso hast du das gemacht?!", fährt Ardy Simon an.
„Ich wollte nur nachhelfen", meint Simon mit unschuldiger Stimme.
„NACHHELFEN?! Spinnst du? Was Taddl jetzt nur von mir hält?" – Ardy
„Darf man nicht ein bisschen nachhelfen wenn 2 Leute einfach zu blöd sind um zu erkennen, dass sie ineinander verliebt sind?!" –Simon
Andre und ich sehen uns gleichzeitig an und man hört wie Ardy scharf die Luft einsaugt.
„Laber keinen Scheiß!" – Ardy, murmelnd
„Tu ich nicht" – Simon
„Ach lass mich in Ruhe!" – Ardy
Andre und ich reagieren nicht schnell genug und fallen zu Boden, als die Tür, an der wir angelehnt waren, von Ardy geöffnet wird. Erschrocken starrt er uns an.
„Was zum...?", stammelt er, doch er wird von Cengiz unterbrochen, der plötzlich vor uns steht. Mit undefinierbarem Blick murmelt er:
„Sarah hat Schluss gemacht."
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Und wenn der Flaschenkopf auf dich zeigt bist du geliefert
FanfictionLest selbst^^ ;)