5. Kuss, unbedachte Tweets und "Awwws"

1.4K 56 5
                                    

  Ardys Sicht

Langsam beuge ich mich zu Taddl rüber. Ich kann kaum atmen, mein Herz hämmert zu stark gegen meine Rippen. Ich werde Taddl küssen. Taddl.
Plötzlich weicht dieser zurück, stammelt „Ich kann das nicht!" und verlässt beinahe schon panisch Felix' Wohnung. Ich schlucke schwer, springe auf und stolpre ihm hinterher.
„Taddl!", rufe ich und meine zitternde Stimme hallt durch's Treppenhaus. Ich sehe wie Taddl die Treppen runterhechtet. Ich hinterher.
„Taddl!", rufe ich erneut und bin fast schon bei ihm, als Taddl abrupt stehen bleibt und sich dabei zu mir dreht. Ich, nicht bereit auf dieses plötzliche Stehenbleiben, pralle gegen ihn und gemeinsam fallen wir die restlichen Treppen runter.
Stille. Ich liege auf Taddl, der mich mit schmerzverzerrtem Blick anstarrt.
„Alles okay?", frage ich unsicher. Taddl schüttelt mit dem Kopf, soweit es diese Position erlaubt.
„Was tut dir denn weh?"
Taddl schaut mich nur mit halbgeöffneten Augen an und beißt sich auf die Lippe.
„Komm, Taddl, sag schon etwas!"
„Küss mich", haucht er.
...Was? Was, nein. Das kann er nicht gesagt haben. Niemals! Mein Kopf spielt mir wetten etwas vor. Ganz sicher. Anders kann es ja nicht sein. Wieso hätte er so etwas sagen sollen? Wieso? Ich meine, wir sind beste Freunde, mehr nicht. Leider...
„Ardy", murmelt er, hebt seine Hand und streicht mir über die Wange. Meine Haut kribbelt unter der leichten Bewegung und ich muss schwer schlucken.
Er legt seine andere Hand jetzt auf meine andere Wange und hebt, so gut es geht, seinen Kopf.
Er versucht doch jetzt nicht etwa...
Sanft treffen unsere Lippen aufeinander. Ich schnappe nach Luft.
Mein erster Kuss. Und er fühlt sich... unbeschreiblich an. In meinem Magen vernehme ich ein Ziehen, mein Herz schlägt so schnell, dass ich den Puls bis in den Hals spüre und kaum Luft bekomme. Eine Gänsehaut jagt über meine Haut und ich erwidre den scheuen Kuss.
Ich schiebe eine Hand hinter seinen Kopf, kralle mich leicht in seine Haare.
Taddl nimmt seine Hände von meinen Wangen und schlingt sie um meinen Oberkörper. Ich spüre, wie er unter mir atmet. Leichtes Heben und Senken seiner Brust.
„Ach du Scheiße!", stammelt plötzlich jemand.
Erschrocken rolle ich mich von Taddl runter, auf die kalten Fliesen des Treppenhauses.
Felix starrt uns mit weit aufgerissenen Augen an.
„Seid... ihr etwa... zusammen?", fragt Felix mit leichtem Entsetzen in der Stimme.
Unsicher schiele ich zu Taddl, der mit hochroten Wangen seine Hände anstarrt. Ich senke ebenfalls meinen Blick und fahre unsicher mit der Hand durch mein Haar.
Stille.
„Klärt das, okay?", meint dann Felix plötzlich nur und verschwindet.
„Taddl...?", murmle ich leise. Unsicher. Was er sagen wird?
Langsam hebt Taddl seinen Kopf mit den schwarzgefärbten Haaren und guckt mich mit komischem Blick an.
Ich weiß nicht was ich sagen soll.
„Du... Ardy...", flüstert Taddl „Mir hat der Kuss... gefallen."
Ich halte die Luft an. Ein Lächeln breitet sich langsam aus. Es. Hat. Ihm. Gefallen.
„Wirklich?", hauche ich und strahle ihn an.
Schüchtern nickt Taddl und ich schlinge meine Arme um ihn.

„Komm, lass uns reingehen. Ich frage mich, ob es die anderen ohne uns überlebt haben", grinst Taddl und greift nach meiner Hand, nachdem ich mich erhebt habe. Dieser zieht sich mit meiner Hilfe hoch. Ich lächle ihn an, dann gehen wir hoch zu Dners Wohnung.

„DU WICHSER! WIE KONNTEST DU DAS NUR MACHEN?!", hören wir Cengiz schreien. Wir gehen ins Wohnzimmer, die Wohnungstür hatte Felix netterweise offen gelassen.
Cengiz hält Felix an den Schultern und rüttelt ihn hin und her.
„Was ist hier los?", fragt Taddl mit fester Stimme. Keiner scheint zu bemerken das wir unsere Finger miteinander verflochten haben.
Cengiz dreht sich zu Taddl und schreit: „DIESER WICHSER HAT GETWEETET, DASS ICH SARAH FREMDGEGANGEN BIN. UND SARAH HAT DESHALB SCHLUSS GEMACHT!!!"
„Was?! Ist das wahr, Felix?", frage ich geschockt.
Beschämt sieht Felix zu Boden und nickt. „Es sollte nur ein Scherz sein...", murmelt er.
„EIN SCHERZ?! DEIN FUCKING ERNST?!?!", brüllt Cengiz und rüttelt wieder am Jüngeren.
Simon geht zwischen die beide und meint mit ruhiger Stimme:
„Sooo, ihr beide beruhigt euch erstmal. Dann ruft Felix bei Sarah an und klärt die ganze Situation."
Felix brummt, schnappt sich sein Smartphone aus der Hosentasche und verlässt das Wohnzimmer. Cengiz folgt ihm. Mit wütendem und auch leicht nervösem Blick.
Schweigen. Unangenehmes Schweigen.
„Also... das war ein sehr... komischer Abend", meint plötzlich Vik und kratzt sich am Hinterkopf.
„Yup... Jandre ist real, Cengiz und Sarah haben sich getrennt, Tardy ist anscheinend real und wir haben ziiiieeeemlich viel Scheiße gemacht", meint Jan.
Beim „Tardy" laufen Taddl und ich rot an und lächeln die anderen unsicher an.
„HA! Ich hab's gewusst! Und du wolltest nicht, dass ich euch verkupple!", meint Simon laut triumphierend zu mir.
„Ihr müsst beweisen, dass ihr zusammen seid!!!", meint Andre, breit grinsend.
Unsicher sehen Taddl und ich uns. Lächelnd. Dann lehne ich mich zu ihm und lege meine Lippen auf seine.
„Awww", erklingt von den anderen und weiterhin lächelnd lösen wir uns.
Ich bin gerade einfach nur glücklich. Es ist einfach nur so schön zu wissen, dass Taddl mich liebt. Mich dämlichen Spasten Ardy.  

Ende !!!!



Hier ist der Link: 

http://www.fanfiktion.de/s/53b2c8680003c16d1a3b37ad/1/Und-wenn-der-Flaschenkopf-auf-dich-zeigt-bist-du-geliefert

Und wenn der Flaschenkopf auf dich zeigt bist du geliefertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt