Kapitel 6 (Part 2)

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Wo war bloss Werner? Mike schlenderte über den Marktplatz, wo der Maskenball stattfindet. Es waren schon beachtlich viele Leute da, obwohl der eigentlich Ball erst in 20 Minuten starten würde... Aber von Werner fehlte jede Spur. Mike wollt sich gerade einen neuen Plan überlegen, da kam er. Mit einer Maske, so schön wie die Sonne. Und diese Bezeichnung stimmte, denn von den Seiten gingen goldene streifen weg, und die Maske hatte an sich ein schwaches Leuchten. Mike war auf einem Dach über dem Marktplatz. Im Kopf ging er nochmals den Plan durch. Er würde abwarten, bis zum richtigen Zeitpunkt, und dann Werner in die Gasse links von ihm zu zerren. Dort würde er ihm eine saftige Lektion erteilen. Er hörte die Stimme der Maske. ,,Du musst ihm die Maske vom Gesicht fegen... Denn ich bin nicht die einzige Person in einer Maske. Und auch andere können die Kraft der Masken nutzen. Vernichte seine Maske!", der letzte Satz wurde schon fast geschrien. Mike sprang in die Gosse. Und dann wartete er. Eine halbe Stunde verging. Und noch eine. Doch dann kam Werner seiner Gasse näher, auf der Suche nach Mädchen mit denen er Tanzen könnte. Mike nutzte den Moment. Er packte Werner, und schleuderte ihn gegen eine Wand. Dann sprang er auf ihn, wollte ihm einen Kinnhaken verpassen, doch sein Schlag wurde von der Luft geblockt. Werners Maske hatte auch Macht. Und Mike glaubte nicht, dass diese Macht nur aus Schlägen blocken bestand...
Er ging zum nächsten Angriff über, aber Werner hatte damit gerechnet und blockte ihn selbst. Dann konterte er, und Mike konnte nur knapp ausweichen. Danach flogen Fäuste gegen Schläfen, Füsse gegen Bäuche und Knie gegen was auch immer in Reichweite kam. Dann täuschte Werner einen Kick an, verfehlte Mike aber. Er schlug ihm aber noch mit Schwung ins Gesicht. Mikes Maske flog weg. Und alles wurde klarer. Sein ganzer Hass gegen Werner war weg. Und er erkannte etwas. Werner merkte dass Mike aufhörte anzugreifen, und er tat das gleiche. Er stand einfach nur da. Dann erklang die Stimme wieder, aber sie war leise. ,,Mike... zieh mich wieder an... Sonst... bist du unterlegen..." ,,Nein", schrie Mike. Er hatte etwas erkannt. Diese Maske... war böse! Durch und durch böse. Sie hatte sich von seinem Hass genährt, wie ein Zecke von seinem Blut. Und diese Macht... Das war das schlimmste. Mike erkannte, dass nicht er die Maske kontrollierte, oh nein, sondern die Maske ihn. Er war nur eine Marionette.

,,Dann eben nicht...", sagte die Maske. Sie tönte nicht schwach. Sie hatte etwas listiges, böses in der Stimme. ,, Ich habe soviel für dich getan... Bei deinem Krieg dir die nötige Macht gegeben. Dir zur Seite gestanden. Aber dann eben nicht. Gehst du eben unter... Mit all deinen Freunden. Und Feinden. Dein gesamtes Dorf wird BRENNEN. IN FLAMMEN WERDET IHR ALLE ENDEN... Und du bist schuld..."

Der Maskenball Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt