Kapitel 2

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Kapitel 2

Und wieder einmal hatte General Scott übertrieben. "Die wichtigste Mission".
Natürlich.
Er schaffte es immer, seine Missionen spannend klingen zu lassen, selbst wenn sie nur daraus bestanden, die Kartoffeln aus dem königlichen Garten zu ernten (mitten in der Nacht, wohlgemerkt), bevor die Gärtner es tun konnten, damit seine Majestät in den nächsten Monaten nur Auflauf essen konnte, der aus ordinären Kartoffeln,  die aus dem Supermarkt des gewöhnlichen Volkes stammten, gemacht war.
Natürlich hatte es Spaß gemacht, Melody konnte sich nicht beschweren, aber war es für General Scotts Truppe, der "Blade of Justice", nicht allmählich an der Zeit,  ernster zu werden und der Regierung größeren Schaden zuzufügen, als zweitrangige Kartoffeln?
Außerdem: woher sollte General Scott gewusst haben, dass besagter König in den nächsten Monaten überhaupt vorgehabt hatte, einen Kartoffelauflauf zu essen? Das hatte er wohl wieder von seinen sogenannten "Informanten", die ihm aber auch keine besseren Informationen lieferten, als die neusten Ergebnisse der Reitturniere. Die übrigen auch äußerst fragwürdig waren.
"Melody? Melody, hast du zugehört?", fragte Falcon und riss Melody aus ihren demotivierenden Gedanken. "Was?", blaffte sie zurück. "Hör mal her",  fauchte Falcon, "Ich habe mich zwar nicht freiwillig gemeldet, um dich hierher zu bringen, aber anstatt mir hättest du einen viel unfreundlicheren Begleiter abkriegen können!"
"Meinst du?"
Falcon ignirierte die Frage und fuhr fort: "Ein Fünkchen Respekt, Freundlichkeit"- er zählte nich zehn andere dinge auf, die Melody sich bei bestem Willen nicht merken konnte- "und Dankbarkeit werden doch wohl nicht zu viel verlangt sein"
"Das sind eine Menge Fünkchen. .."
"Hey! Du solltest wirklich froh sein, mich als Begleiter zu haben, schließlich bin ich unfassbar stark, talentiert, schlau"- schonwieder eine ganze Reihe von Begriffen. Falcon schien Aufzählungen zu mögen- "und nicht zu vergessen schön! Sei dankbar!"
"Du... weißt schon, dass du nicht wirklich mein Begleiter ist, oder?", fragte Melody. Falcon setzte zu einer Erwiederung an, doch in Anbetracht der Tatsache,  dass sie Recht hatte, konnte er nichts dagegen sagen. Tatsächlich war seine einzige Anwesenheits-berechtigung seine Fähigkeit, mit Bannzaubern umgehen zu können. Und somit beherrschte er auch die benötigten Bannzeichen für eine Teleportation von Nordvenicia nach Südsilentia.
Ein Teleportzauber war nicht allzu schwer, mann musste erfordete Bannzeichen mehr oder weniger perfekt beherrschen und diese am "Abflugs"- und am Ankunftsort anbringen. Dann musste man Magie in die Zeichen fließen lassen. Sobald dies getan war, konnte man ziemlich frei hin und her springen (das war für Anfänger noch ziemlich kräftezehrend, aber es besserte sich mit der Zeit). In Melodys und Falcons spezifischen Fall hatte ein silentischer Rebell das Zeichen in eind Tanne, oder was auch immer das für ein Baum war, geritzt und folglich war es für Falcon dementsprechend anstrengend gewesen, sich in einen fremden Magiestrom einzuklinken, und dann musste er auch noch Melody mitschleppen.
Deshalb war es vielleicht durchaus etwas unhöflich von ihr, seine Anwesenheit nicht allzusehr zu schätzen, aber er war einfach ziemlich arrogant.
"Nun, ich gehe jetzt" sahte Falcon.
"Ähm, ja, dank..." doch Falcon schnitt ihr mitten in ihrem Dank das wort ab, indem er sich zurück nach Venicia teleportierte und von einen grünen Licht verschluckt wurde. Das Einzige, das von ihm zurückblieb war das schwache schimmern seiner Magie in den Einkerbungen in der Tanne. Wobei Melody nicht nicht sicher war, ob es wirklich seine Magie, oder die eines silentischen Kollegen war. Außerdem hätte sie gerne gewusst, ob es nun eine Tanne war, oder nicht.
Seufzend wandte sie sich ab und zog ihr GPS-Gerät aus der Tasche; es zeigte zwei rot-blinkende Punkte, einer symbolisierte ihr GPS-Gerät, der andete das von Falcon (nur so für den Fall,  hatte General Scott gesagt). Und damit tat es genau das, was ds auch tun sollte, wenn man mal davon absah, dass sich Melodys Punkt immernoch in Venicia aufhielt. Was er da tat, war ihr völlig unklar, da sich das eigentliche GPS-Gerät auf der anderen Seite des Planeten befand. Ungeduldig tippte Melody mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm, dann schlug sie gegen das Gerät,  dann schlug sie das Gerät gegen den Baum, von dem sie dachte, dass er eine Tanne sei, und als sich immernoch nichts änderte, warf sie es schließlich auf den Boden. Stur blinkte der Punkt weiterhin in Nordost-Vemicia. Die Zeit-Raum-Verschiebung, die durch eine Teleportation entstand musste das GPS wohl kaputt gemacht haben. Dann durfte sie diese Zauberformel, mit der man angeblich den Krieg für sich entscheiden konnte (einsortiert in die Kategorie "unglaubwürdig") wohl ganz ohne technische, oder jegliche Hilfe finden, da ihr Funkgerät höchstwahrscheinlich auch hatte daran glauben müssen. Das bedeutete, sie war ganz auf sich und ihren Orientierungssinn gestellt. In Anbetracht der Tatsache, dass sie keinen besaß... standen ihre Chancen schlecht.

~◇~

Es hing dichter Nebel in der Luft und die Wasseroberfläche war zu tosenden Wellen verzerrt, die mit unglaublicher Vehemenz auf das kleine Schiff einschlugen.
Jayson hätte sich keine schlechtere Woche für seine Schiffahrt aussuchen können, zumal er meist derjenige war, der auf dem Deck arbeiten musste. Meistens trug  er Botschaften aus und trug Kisten durch die Gegend,  jedenfalls war es keine erfreuliche Arbeit, wenn einem dauernd Wind und Regen ins Gesicht schlugen; selbst wenn es nicht regnete, machte die Gicht der Wellen einen nass.
Etwas missmutig stocherte Jayson in seinem Abendessen rum und fragte sich warum er unbedingt inkognito hatte reisen müssen; das war die bescheuertste Idee,  die er jemals gehabt hatte.
Andererseits wäre es um einiges auffälliger gewesen, wenn er mit einem Schiff der königlichen Marine von Venicia Isle bis zur Wüste in Konban gesegelt wäre, dies war schließlich eine stark befahrene Handelsroute. Und diskretion war in diesem Punkt wichtig, da Mitglieder der Adelsfamilie an einigen Orten in letzter Zeit nicht allzu gerne gesehen wurden; außerdem waren sicher auch die Rebellen hinter einer gewissen Zauberformel her, die, laut den Gerüchten,  einer Seite den Sieg bringen konnte, solange sich auf dieser ein halbwegs fähigen Zauberer befand.
Das Ganze war nicht besonders glaubwürdig, aber da die Rebellion allmählich aus den fugen geriet, sah der König sich dazu gezwungen, jemanden auf die Suche dieses Zaubers zu schicken. Und dieser jemand war Jayson. Natürlich. Wem könnte man eine so wichtige Aufgabe anvertrauen, außer dem Sohn des Königs selbst? Niemandem.  Und deshalb war Jayson auf diesem gottverdammten Boot und schipperte irgendwo, mitten in einem tosenden Gewitter, übers Meer. Und daran waren allein die Rebellen schuld.
Das alles hatte begonnen, als Jayson noch ein kleines Kind gewesen war, damals, tief im stillen, dunklen Herzen von Silentia ( Link mit der Landkarte in den Kommentaren ). Ein kleines Grüppchen bestehend aus Männern und Frauen, magiebegabt und auch nicht, die eindeutig etwas an der Regierung auszusetzen gehabt hatten, heckten einen äußerst banalen, aber teilweise effektiven Plan aus, der eigentlich rein garnichts mit Taktik zu tun hatte: Sie wollten so viele Leute, wie möglich aufhetzen und dann einen Überraschungsangriff auf die Regierung starten. Unter diesen Männern und Frauen haben sich anscheinend ein paar gute Redner befunden,  denn innerhalb kürzester Zeit hatten sie genügend Mitstreiter zusammen, um eine kleine Armee, bestehend aus drei Battalionen (ca. 3.000 Mann), die sich "Iron force" nannte, zu besetzen. Und so ging die erste Welle der Rebellion los. Und auch die Einzige. Seitdem hatte es ununterbrochen aufstände gegeben.
Jedenfalls startete Iron Force ihren ersten großen Angriff an der, an Venicia Isle gränzenden, Südwest Seite Silentias, die heute als Iron-Front bekannt ist. Und überraschenderweise erlitt das Regime dort seinen ersten, entscheidenden Verlust. Die Ursache dieses Verlustes war ein Brauch, den man vor langer Zeit gepflegt hatte. Laut diesem Brauch mussten magiebegabte Menschen andere Magiebegabte heiraten, und wenn zwei magiebegabte ein Kind bekamen, war die Chance dreißig Prozent höher, dass dieses ebenfalls magische Kräfte besaß, als wenn ein Bürger ohne Magie und einer mit magie heirateten, und lag somit bei 90 Prozent. Dieser Brauch war schon längst aus der Mode gekommen, aber da es immernoch viel magiebegabte Menschen gab, passierte es natürlich,  dass diese trotzdem unterinander heirateten und so war die Zahl der Magiebegabten in Silentia nachwievor höher als is Venicia oder Konban.
Die Nachricht der niederlage verbreitete sich rasend schnell und so schlossen sich mehr Leute der Iron force an und in Venicia und Konban entstanden unabhängig davon eigene Rebellengruppen.
Da die Regierung nun von allen seiten angegriffen wurde, musste sie ihr Heer in drei Teile Spalten und somti war jede Armee ungefähr jeweils so groß wie die der Rebellen.
In der Zwischenzeit waren sogar die beiden wichtigsten Handelsstädte in Silentia, Weltenburg und Nebelburg, und die Wüstenvölker aus Konban der Rebellion verfallen.
Bis heute hatte das Regime es geschafft, Konban wieder einzunehmen (es gab dort zwar immernoch Aufstände, aber diese waren klein und wurden schnell niedergeschlagen.) und mit Weltenburg und einem Teil Silentias Abkommen zu schließen.
Iron force zerfiel in viele kleine Rebellengruppen, die immer wieder unabhängig voneinander Aufstände organisierten, aber sie waren keine große Bedrohung,  außerdem waren einige von ihnen nicht wirklich ernst zu nehmen (eine Rebellengruppe in Venicia hatte einmal alle Kartoffeln aus dem Garten von Jaysons Vater geklaut und das konnte man bei bestem Willen nicht als Bedrohung ansehen).
Jayson seufzte. Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.
_______________________________________________________________________________ Heyho, meine Leser! Endlich geht mein Computer wieder! Haaaaah, es fühlt sich so gut an, wieder auf einer normalen Tastatur schreiben zu können! TTwTT *heult vor Freude* Und wisst ihr was? Vielleicht kriege ich zu Weihnachten einen neuen Laptop (hoffentlich TT3TT) und ich muss meinen (jüngeren -.-) Bruder nicht mehr anbetteln, mir seinen zu leihen! XDD Und übrigens tut es mir Leid, das 2. Kapitel erst so SPÄT zu veröffentlichen, aber einen gewisse @maximini (jaaa, das bist du, Maxime) hat es irgendwie verpasst, mir die Karte zu schicken XD P.S. Für Rechtschreibfehler übernehmen ich keine Haftung weil der gesamte Text (außer dieser "Nachspann") am Handy geschrieben worden war. Und das ist nicht so einfach, wie es aussieht XDD Eure Marulein :'D

Das Lied der StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt