Kapitel 17

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Am nächsten Morgen wachte ich von dem Duft von Kaffe auf, der mir in die Nase strömte.

„Guten Morgen, Süße!“ sagte Connor, neben mir auf dem Bett saß und mich lächelnd betrachtete. Verschlafen rieb ich mir die Augen.

„Ich hab dir Frühstück gemacht, willst du etwas essen bevor in die Schule müssen?“ Die Schule, verdammt! Ich setzte mich kerzengerade hin.

„Wie viel Uhr?“

„Keine Sorge es ist erst sieben Uhr, wir haben noch Zeit.“

„Ahh ok!“ entspannt lehnte ich mich zurück und zusammen aßen wir das Frühstück von dem Tablett, das zwischen uns stand. Leider verging die Zeit viel zu schnell, und so machten wir uns auf den Weg zur Schule.

Mit einem Schlag fiel mir ein wie Connor mich am Montag behandelt hatte. Würde er heute zu mir stehen? Wenn nicht dann würde ich gehen. Das würde ich mir nicht geben. Auch wenn ich wusste, dass ich ohne nicht leben könnte.

„Du… Connor? Ich muss…“ Doch weiter kam ich nicht, denn Kate kam uns entgegen gestürmt und schrie schon weitem irgendwas durch die Gegend.

„Mary ich brauch die Mathehausaufgaben, schnell!“ Stöhnend gab ich ihr sie und sie redete noch irgendwas von Lehrern und Prüfungen. Dann lief sie davon. Die Gelegenheit mit Connor zu Reden war vorüber, und da wir mittlerweile an der Schule angekommen waren, war es sowieso zu spät noch etwas zu sagen.

Ich sah Connors Freunde vor dem Eingang stehen. Sie lachten über irgendetwas. Connor musste sie wohl auch gesehen haben, denn ich merkte wie er sich anspannte. Er sah mich von der Seite an, nur kurz, aber dann entspannte er sich und griff entschlossen nach meiner Hand. Erleichtert atmete ich aus.

„Danke!“ flüsterte ich dankbar. Meine Haut kribbelte unter seiner Berührung, aber ich setzte ein Lächeln auf und lief Hand in Hand die letzten Schritte auf Connors Freunde zu.

Die hatten uns mittlerweile auch bemerkt, denn das Gelächter verstummte und alle starrten auf uns.

„Hey Leute, das ist Mary, meine Freundin.“ Ich merkte wie schwer ihm es fiel das zu sagen. „Und das sind meine Freunde: Paul, Kyle und Tommy.“ Dabei deutete er auf seine Freunde.

„Hi!“ sagte ich mit einem schüchternem Lächeln.

Die drei starrten mich nur an.

„Hey ich bin keine Schaufensterpuppe, starrt bitte woanders hin!“ rief ich genervt.

Connor fing an zu Grinsen. Und so lösten sich alle aus ihrer Starre und fingen an zu lachen. Sofort war das Eis gebrochen und alle redeten durcheinander.

„Ich kann sie mir doch mal ausleihen oder Connor?“ sagte der eine, ich glaube es war Kyle, mit einem dreckigen Grinsen.

Ein Anderer, ich vermutete es war Tommy, fragte mich tausend Sachen auf einmal, wie alt ich wäre, wo ich wohne und so weiter. Ich konnte nur lachen.

„Ganz ruhig! Beruhigt euch doch mal!“ lachte Connor und verstärkte den Druck seiner Hand.

Das Klingeln der Schulglocke unterbrach uns, und so gingen wir alle in unser Klassenzimmer.

„Siehst du, war doch gar nicht so schlimm!“ sagte ich leise zu Connor.

„Ja so jemand tolles wie dich, muss man ja auch toll finden!“ lächelte er zurück und küsste mich kurz auf den Mund. Sofort grölten und schrien seine Freunde und schubsten sich gegenseitig durch den Gang. Wie die Kleinkinder. Doch wir beide konnten nur lachen über die drei.

Als wir das Klassenzimmer betraten, wurde es auf einmal ganz still. Jeder schaute Connor und mich an, wie wir immer noch Hand in Hand in der Tür standen. Ich bemerkte wie vor allem die Mädchen mir hasserfüllte Blicke zu warfen. Klar Connor war der beliebteste Junge der Schule und jeder wollte mit ihm zusammen sein.

Peinlich berührt, ließ ich schnell Connors Hand los und setzte mich auf meinen Platz. Leises Murmeln von allen Seiten war zu hören.

„Was habt ihr denn alle? Ist doch ganz normal!“ sagte Tommy plötzlich laut in die Klasse. „was stellt ihr euch denn alle so an, Mary ist total nett!“

Ich sah ihn mit einem dankbaren Blick an und er lächelte zurück. Doch ich merkte, dass die Mädchen mich immer noch schräg von der Seite an sahen.

„Wie kann man nur mit so einer zusammen sein, hast du keinen Geschmack Connor?“ Das kam laut und deutlich von Isabell, die immer mit einer Tonne Make-up im Gesicht rumlief.

„Nur weil er auf Natürlichkeit und nicht auf wandelnde Make-up Gespenster wie du steht. Ist da etwa jemand neidisch?“ mischte sich nun Kate ein.

Leider kam jetzt der Lehrer herein und ich hatte nicht mehr die Möglichkeit mich bei Kate zu bedanken. Doch trotz der Unterstützung meiner Freunde machten mir die bissigen Kommentare zu schaffen. Als ich zu Connor hinüber blickte, sah er mich aufmunternd an und lächelte mir zu. Da konnte ich mich ja auf was gefasst machen, in der Pause würde ich garantiert das Gesprächsthema Nummer eins sein. Ich konnte nur hoffen, dass Isabell mich in Ruhe lassen würde, denn Stress mit ihr zu haben, war echt nicht lustig. Sie war sehr beliebt in der Schule und konnte einem schon mal das Leben schwer machen, wenn sie wollte. Mit einem Blick zu ihr, sah ich wie sich gerade aufgebracht mit ihrer Freundin unterhielt und an der Weise, wie sie mit ihren Armen um sich fuchtelte, konnte ich erkennen wie sauer sie war. Dann drehte sie sich kurz um und unsere Blicke trafen sich. Ihr Blick war eiskalt. Tränen sammelten sich in meinen Augen.

-Kein Titel-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt