Hilfe

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„Sabine, wir gehen auf den Markt, brauchst du irgendwas?"

„Nein danke, Hera. Ehrlich gesagt, ich denke ich bleibe beim Schiff.", erwiderte die Mandalorianerin seufzend.

Das hatte keinen bestimmten Grund - oder zumindest keinen, den die Twi'lek zu wissen brauchte. Klar, es spielte schon irgendwie eine Rolle das Ezra auch hier bleiben würde.

„Oh, das ist toll. Könntest du mir einen Gefallen tuen?", bat die Twi'lek lächelnd.

Sabine nickte.

„Klar. Worum geht's?"

„Könntest du auf Eleena aufpassen, während wir weg sind?"

Alle Farbe wich aus dem Gesicht der jüngeren Frau. Hera lachte.

„Komm schon, es ist nur für ein paar Stunden. Außerdem schläft sie. Das bekommst du garantiert hin."

„Was ist mit Zeb und Ezra?", fragte Sabine hoffnungsvoll.

„Zeb begleitet uns und Ezra schläft. Bitte weck ihn nicht auf, er hatte eine ziemlich harte Trainingseinheit gestern."

„Hera, ich bin mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist...", murmelte sie zweifelnd.

Sie wusste, warum die Twi'lek ihre Tochter nicht mit zum Markt nahm. Aus dem selben Grund, aus dem sie sie nie irgendwo mit hin nahm, wo die Crew gesucht wurde und das Imperium involviert werden könnte. Weil sie Angst hatte, sie zu verlieren.

„Kann ich nicht doch mitkommen?"

Hera musste lachen.

„Komm schon. Du hast sie doch schon gefühlte hundert Mal gehalten. Du schaffst das. Keine Angst."

Sabine schenkte ihr ein falsches Lächeln, als sie an all die Male zurück dachte, die sie das Kind "gehalten" hatte. Sie hatte es immer entweder an Ezra, Zeb oder Kanan weitergegeben oder es zurück in die kleine Krippe gelegt, um es schnellstmöglich wieder loszuwerden. Es war nicht so, dass sie das Mädchen nicht mochte, ganz im Gegenteil. Sie war absolut bezaubernd. Aber die Mandalorianerin wusste nichts mit ihr anzufangen. Sie war nie gut darin gewesen, mit kleinen Kindern oder Babys umzugehen und hatte es auch nie wirklich gelernt wie man sie richtig behandelte. Als sie ein Kind gewesen war, war sie Teil des Imperiums gewesen und hatte ihre ganze Familie verloren. Daher gab sie ihr bestes um diese Jahre ihres Lebens zu vergessen.

Und nun stand sie da, und starrte Hera, Kanan und Zeb hinterher, die kurz winkten und dann verschwunden waren. So gut wie möglich bemühte sie sich darum, das falsche Lächeln aufrechtzuerhalten als sie zurück winkte.

„Ja...Tschüss Leute...kommt schnell wieder...", murmelte sie panisch, während sich ein einziges Wort in ihren Hintergedanken formte.

»Hilfe.«

Sie schloss die Augen, machte ihren Kopf frei und lief hinüber zu Eleenas kleiner Krippe. Das grünhäutuge Mädchen war in ihrer Decke zusammengerollt und kuschelte mit einem Tooka aus Stoff. Friedlich schlafend. Die mandalorianische junge Frau schaute irritiert um hilflos auf sie hinab.

»Was mache ich denn jetzt?«, dachte sie panisch.

»Was wenn sie aufwacht? Wenn sie hungrig wird? Wie soll ich sie denn füttern? Was wenn...«

Im selben Moment schlug das kleine Kind die Augen auf. Ihre türkisblauen Augen fixierten sich auf Sabine, welche leicht zurückschreckte.

„H-Hallo Süße...", stammelte sie und winkte schüchtern.

„Awa!"

„Ähm..."

»Ich spreche kein Kleinkindisch! Bittet sie mich um etwas? Soll ich irgendwas sagen? Was will sie denn?«

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