A little boy's dream

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ANMERKUNG:
Hey, erstmal tut es mir leid, dass ich sooo lange nicht mehr gepostet habe, aber ich musste erst ein wenig überlegen, wie ich das jetzt machen möchte, da Mario nun wieder zurück gewechselt ist. In der FF spielt der Fußball zwar meistens keine große Rolle, aber manchmal eben doch und da ich alles vorgeschrieben hatte (ich hätte mich wohl einfach beeilen müssen hahah :x), wirken nun manche Stellen aufgrund seines Wechsels etwas falsch/unglaubwürdig (wie z.B in diesem Kapitel hier.) 
Ich hoffe ihr könnt davon absehen und habt trotzdem Spaß beim Lesen! 
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A Little Boy's Dream

So in dreams there are hardly ever collisions.
Even if there are, they don't hurt. Reality is different.
Reality bites. Reality, reality..."
Haruki Murakami, 'Sputnik Sweetheart'

'Weil es schön ist sich wie früher zu fühlen, Mario. Manchmal braucht man das einfach. Manche Menschen machen dann halt einen Disney Tag, um sich wieder wie ein Kind zu fühlen, andere packen alte Spielzeuge oder Fotoalben heraus. Und du und ich, naja, wir treffen uns halt.' Sobald ich es aussprach, wusste ich, dass ich Recht und dass ich diese Einsicht schon etwas länger hatte, aber erst jetzt hatte ich sie mir eingestehen können.
Es fühlte sich wirklich gut an, bei Mario zu sein, Sachen zu machen, die wir früher gemacht hatten. Als alles noch unbeschwert gewesen war. Es fühlte sich besser an als ich je gedacht hätte. So, in seiner Gegenwart, vergaß ich sogar schnell wieso unsere Freundschaft geendet hatte.

Zu schnell.

Ich hatte gedacht, dass nichts mehr von der alten Bella in mir steckte, aber ich hatte mich geirrt. So wie nach Mums Tod konnte nur Mario noch diese Bella bei mir hervorrufen. Die Bella, die ich am liebsten war, sie steckte noch tief in mir drin. Zwar nur noch kleine, schwache Teile, aber sie war noch da. Wahrscheinlich war es falsch, sie mit Marios Anwesenheit herzuzwingen. Mario und sie waren ein äußerst gefährliches, altes Spielzeug. Aber ich fühlte mich gerade einfach zu gut, um es wegzulegen.

Ich sah zu Mario, der selbst in seinen Gedanken zu hängen schien. Auch er hatte wohl begriffen, dass richtig lag. Sein trauriger Gesichtsausdruck machte mich neugierig. Warum wollte Mario Götze, der reiche und berühmte Profifußballer, so gern an die Vergangenheit denken? Was in der Welt sollte jemandem wie ihn schon zusetzten?

Und dann überraschte er mich noch mehr, als er anfing meine unausgesprochene Frage zu beantworten.

„Weißt du noch, wie ich ganz früher in Bayernbettwäsche geschlafen hab?" Ich nickte.

„Damals habe ich mir immer vorgestellt, wie cool es wäre im roten Trikot aufzulaufen, wie unbesiegbar und furchtlos ich mich fühlen würde. Es war mein Traum. Kein außergewöhnlicher Traum für einen Siebenjährigen, aber dennoch so unerreichbar und fern. Ich wurde älter und meine Ziele konkretisierten sich. Anders als viele hatte ich mit 16 immer noch den Traum, Profifußballer zu werden. Ich war bei Dortmunds Jungendmannschaft, also war es gar nicht mehr so unerreichbar. Und dann, nach vielem harten Training und einigen Zweifeln und Tiefpunkten, war es endlich so weit. Ich wurde Profifußballer und ab da war ich vielleicht nicht unbesiegbar und furchtlos, aber es ging immer weiter nach oben. Ich erarbeitete mir einen Stammplatz, gewann sogar zweimal hintereinander die Deutsche Meisterschaft, viel mehr als die Mehrheit je erreichen würde und dabei war ich noch so jung. Ich meine, ich war wirklich glücklich in Dortmund, hatte meine Freunde und spielte bei einem erfolgreichen Club, ich hatte eigentlich alles, was sich ein Profifußballer wünschen konnte. Aber ich bin halt noch sehr jung, es gibt immer noch so viel, was ich noch nicht erlebt habe. Und dann rief eines Tages mein Manager an und erzählte mir von einem Angebot, obwohl ich eigentlich gerade beim BVB verlängert hatte. Aber das Angebot kam aus München und der erfolgreichste Trainer dieses Jahrzehnts wollte ein Gespräch mit mir. Plötzlich wurde ich ganz aufgeregt und mir fiel die Bettwäsche, die immer noch bei meinen Eltern auf dem Dachboden gelagert war, wieder ein. Ich dachte an den kleinen Jungen, mit seinen großen Träumen, die so fern und unerreichbar geschienen hatten. Es wäre ihm doch unfair gegenüber gewesen, diesen Traum, der plötzlich nur eine Unterschrift entfernt lag, nicht Wirklichkeit zu machen, oder?
Mit dem Gedanken habe ich dann bei Bayern München unterschrieben und ich war immer noch so aufgeregt als wäre ich sieben und freute mich so sehr, dass ich nun erfahren würde, ob man sich im roten Trikot wirklich unbesiegbar und furchtlos fühlte..."

Maybe tomorrow (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt