Jedes Wochenende, wenn ich mit meinen Freunden am Strand sitze, gehe ich als erstes mit der Begründung ich wäre müde. Trotzdem stehe ich als letztes auf, sie können es nicht verstehen, doch was ich ihnen verschweige ist dass ich nie sofort ins Bett gehe. Ich spaziere noch Stunden durch die Gegend, höre dabei Musik und denke nach. Ich habe es nie eilig nach Hause zu gehen, niemand wartet auf mich. Was trauriger klingt als es ist. Ich wohne gerne alleine. Allerdings denke ich jeden Gott verdammten Abend über mein Leben nach, darüber ob ich glücklich bin oder nicht aber komme ich nie zu einem Ergebnis. Ich bin nicht unglücklich, so viel ist klar. Ich habe die besten Freude die ich mir vorstellen kann, ich habe jeden Tag Essen auf dem Tisch und ein Dach übern Kopf und doch fehlt mir etwas um glücklich zu sein. Deswegen gehe ich jeden Tag Kilometerweit um antworten zu finden, die mir aber verwehrt bleiben. Ich finde nur immer wieder Dinge die mir nicht fehlen, mir fehlt kein festen Freund, mir fehlt keine Familie, denn ich habe eine die ich regelmäßig sehe, mir fehlen keine materiellen Dinge, das wenige was ich besitze ist mir genug. Doch etwas fehlt mir zum Glück. Als ich abgehauen bin fühlte ich mich frei, als ich in meinen Wohnwagen gezogen bin, war ich so euphorisch. Und jetzt? Jetzt fehlt mir etwas und ich weiß nicht was es ist, warum kann ich nicht einfach zufrieden sein mit dem was ich habe? Das versuche ich jede Nacht herauszufinden, vielleicht finde ich irgendwann die Antwort und bis dahin genieße ich die kühle Nachtluft, schaue in die Sterne und denke nach.
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Man könnte diese kleine Geschichte als Fortsetzung zu "einfach nur weg" sehen, es kann aber auch eine eigenständige Story sein.
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Nach(t)denken
Short Story"Als ich abgehauen bin fühlte ich mich frei, als ich in meinen Wohnwagen gezogen bin war ich so euphorisch, und jetzt? Jetzt fehlt mir etwas und ich weiß nicht was es ist."