Assassin's Creed III (fanfiction)

Kapitel 18

7. Januar 1778

"Parieren, nicht ausweichen!" Master Kenway donnerte mitsamt Schwert erneut auf mich zu. Die Kälte ließ unseren Atem in Wolken an unseren mündern kleben, trotz der niedrigen Temperatur trieb es mir den Schweiß auf die Stirn, ich machte erneut einen Satz nach hinten. Ich war mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache doch ich riss mich schließlich am Riemen und parierte den nächten Schlag, dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Ich merkte wie er leicht strauchelte, als ich in die Offensive ging und wich einem versuchten Tritt seinerseits flink aus.

"So ist es gut, Avery!" Ich konnte erkennen wie sich sein Gesicht zu einem zufriedenen grinsen verzog. Die Temperatur hatte auch auf ihn Einfluss, seine Schuhe rutschten unentwegt über den stellenweise vereisten Boden, während ich mit einer Drehung seinem Hieb auswich und versuchte ihm die Beine weg zuziehen.

"Ihr werdet langsam, Master Kenway." Ich stichelte mit einem Grinsen und bekam einen starken hieb als Antwort, welchem ich mit einer Rolle auswich. Dies hinderte Master Kenway jedoch nicht daran, mich mit Körpereinsatz von den Füßen zu reißen und auf den Boden zu befördern. Sein Schwert an meiner Kehle zeugte von meiner Niederlage.

"Ich mag langsamer geworden sein, dennoch kann man mich mit den Männern meines alters nicht vergleichen." Er zwinkerte mir zu und lachte dann.
"Nächstes mal schafft Ihr es vielleicht mich zu besiegen."

Sein schadenfrohes Gesicht grinste von oben auf mich hinab, Er reichte mir seine Rechte Hand und stützte sich mit der anderen auf seinem Schwert ab, ich ergriff sie und wurde von ihm wieder in die Senkrechte befördert.
Augenblicklich begann ich mich vom Schnee zu befreien, eine Strähne meiner roten Haare hing mir ins Gesicht unf ich schob sie mir hinter mein Ohr, Master Kenways wachsamen Augen ruhten auf mir.

"Ihr seit fast wieder auf dem selben stand wie zuvor, Avery. Das freut mich außerordentlich." Master Kenway ließ sein Schwert mit einem metallenen Geräusch zurück an seinen Platz gleiten und hielt den Blick auf mich gerichtet.

Fast auf dem selben stand....Es hatte mich bereits einige Zeit gekostet, um das Trauma der vergangenen Geschehnisse zu verarbeiten. Das Hungern und die allgemeine atmosphäre des Gefängnisses waren nicht ohne Spuren an mir vorbei gegangen. Es dauerte seine Zeit ehe ich wieder zu Kräften kam und mein Training erneut aufnehmen konnte. Ich begann praktisch bei null und trainierte seit dem täglich mit Master Kenway um meinen alten Zustand zurückzuerlangen. Bis jetzt war dies mit Erfolg vonstatten gegangen, dennoch war es harte Arbeit und kostete mich einiges an Nerven.

"Ich gebe wie immer mein Bestes.", kam es von mir als Antwort. Ich wich seinem Blick etwas aus, ließ mein Schwert ebenfalls in die Befestigung an meinem Gürtel gleiten und sah mich um.

Der Winter hatte das Grenzland erneut in eine dichte, weiß-glitzernde Decke gehüllt, Schnee wohin das Auge reichte. Mein Blick wanderte zurück zu Mater Kenway, seine Augen blickten dem Horizont entgegen, er stand einige Sekunden einfach nur da, ehe er seinen Weg Fortsetzte. Denn der Übungskampf hatte nichts mit unserer eigentlichen Aufgabe zu tun.

Charles hatte Washington von Anfang an gegrollt, und dass unser Attentatsversuch fehlgeschlagen war, verstärkte seinen Unmut noch. Er betrachtete es als persönlichen Angriff, dass Washington überlebt hatte. Wenig später war New York an die Engländer gefallen, und Washington, der beinah in Gefangenschaft geraten war, wurde die Schuld zugeschrieben. Es war weiteres Wasser auf Charles’ Mühlen, dass Washington sodann die Schlacht von Brandywine und damit Philadelphia verlor. Washingtons Angriff auf die Engländer bei Germantown war ein Desaster gewesen. Und nun stand Valley Forge an.

Nachdem er die Schlacht von White Marsh gewonnen hatte, Verlegte Washington seine Truppen fürs neue Jahr an einen Ort, von dem er sich mehr Sicherheit erhoffte. Er hatte sich für Valley Forge in Pennsylvania entschieden.