Der Wolf in mir

27 4 1
                                    

Mein Herz fing an wie wild zu rasen. Mein Atem wurde schneller. Ich spürte, wie sich meine Knochen veränderten.

Die Verwandlung ist schmerzhaft. Es fühlt sich an, als ob jeder einzelne Knochen gebrochen wird. Ich stieß einen Schrei aus und fiel auf die Knie. Aus meinen Fingernägeln wurden Krallen. Das dunkle Fell drückte sich durch meine Haut. Kurz darauf fühlte ich den nassen Schlamm unter meinen Pfoten.

Es gab nichts schöneres, als unter dem Vollmond ein Wolf zu sein. Ich tappste ein paar Schritte vor und betrachtete mich in einer Pfütze. Mein Fell war schwarz und meine Augen blau wie das Meer. Das bin ich, Valenthia.

Eine feuchte Schnauze stupste mich an und deutete mir mitzukommen. Vor mir liefen meine Mutter Maggie, mein Vater Lucian und mein älterer Bruder Berric.

Wir sind die letztes des Scáth Rudels. Es gab einen Aufstand und einen riesigen Kampf, bei dem viele ums Leben kamen. Es ging um eine alte Prophezeiung, doch mehr wusste ich auch nicht, denn Vater hat uns verboten ihn darüber zu fragen.

Doch mit meinem Vater rede ich zur Zeit nicht viel, da er Berric und mich nach Hogwarts schickt. Unsere Mutter war ein Hybrid, wie Berric und ich. Das bedeutet, dass wir fünfzig Prozent Wolfsblut und fünfzig Prozent Zauberer Blut in uns haben. Wir sind eine Art Mischung aus Animagus, Werwolf und Zauberer. Nur wenige Zauberwesen wissen von uns.

- - -

"Vale, steh auf!" rief meine Mutter.

Grummelnd zog ich mir meine Bettdecke vom Kopf. Ich drehte mich zur Seite und sah auf die Uhr. 5:30 Uhr. Langsam setzte ich mich auf und streckte meine Arme und Beine. Aus meinem Schrank suchte ich mir frische Klamotten und lief zum Badezimmer. Gerade als ich die Türklinke in die Hand nehmen wollte, riss mein Bruder die Türe auf.

"Guten morgen, Sonnenschein!" lachte er und wuschelte mir in den Haaren.

Ich ließ ein knurren von mir und verschwand im Bad. Meinen Schlafanzug schmiss ich in den Korb mit dreckiger Wäsche. Ich stellte mich in die Dusche und stellte das Wasser an. Plötzlich wurde es eiskalt. Mein Bruder hatte mal wieder das ganze warme Wasser verbraucht.

"Berric!" schrie ich wütend durch das Haus.

Ich hörte sein lachen. Arschloch. Naja, Augen zu und durch.

Nachdem ich fertig mit dem Duschen war, zog ich mir ein enges, langärmliges, dunkelblaues Kleid an und lief in die Küche.

"Morgen, Schatz." säuselte meine Mutter.

Wenn meine Mutter ein paar Jahren jünger wäre, würde sie genau wie ich aussehen. Lange, schwarze Haare, stechend grüne Augen und eine blasse Haut.

Meine ganze Familie hat diese Augen. Das ist quasi das "Markenzeichen" eines Scáth. Seine Augen. Die Augen eines Scáth sind ungewöhnlich intensiv und strahlend.

Ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Backe und machte mir mein Frühstück.

"Wo ist Dad?" fragte ich.

"Er ist draußen und packt das Auto." antwortete Mum.

Nachdem wir gegessen hatten, liefen mein Bruder und ich in unsere Zimmer und packten die restlichen Sachen. Ich setzte mich vor meinen Schminktisch und versuchte meine leichten Augenringe zu überdecken. Das passiert mir leider immer nach der Vollmond Verwandlung.

Kurz nachdem wir alles zusammen hatten, ging die Reise nach London los. Ich sah noch einmal kurz auf unser Haus zurück. Wir lebten in einem wunderschönem Haus im Wald. Von außen ist es unscheinbar, doch von innen ein Traum. Mein Vater hatte es nach dem "Krieg" mit seinem Bruder und einem Verwandten aufgebaut.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 01, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Dance with the devil [Draco Malfoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt