Qualvoll öffne ich meine Augen, die direkt wieder den kleinen Digitalwecker trafen. 10:24 Ich hebe meinen Kopf von der ungemütlichen Couchlehne, um feststellen zu dürfen, dass ich Nackenschmerzen des Todes habe. Doch nicht nur das, auch der Alkohol von gestern macht sich langsam bemerkbar. Mein Kopf fühlt sich an als wäre er 50mal schwerer als der Rest meines Körpers. Ich richte mich auf und erhebe mich von der Couch. Joon ist immernoch nicht zurück.. Ich meine, ich mache mir keine Sorgen er ist schließlich alt genug. Ich hoffe nur er hat nichts angestellt, in das ich später noch reingezogen werde. Langsam betrete ich das kalte, kahle Badezimmer. In diesem Licht sehe ich tatsächlich immer aus wie eine alte Wasserleiche. Auf dem kleinen Regal neben dem Waschbecken entdecke ich eine interessante Verpackung. "Nummer 3 Farbe 'tiefschwarz'" Natürlich überlege ich nicht lange und entscheide mich nach kurzer Zeit dazu, meine blonden Haare schwarz zu färben. Vielleicht wirke ich dann nicht mehr ganz so blass.. Also investiere ich die nächsten 45 Minuten mit meinen unfähigen Händen meine Haare zu färben. Zumindest sieht das nasse Ergebnis nicht ganz so übel aus.. Ich durchsuche Namjoons Bad nach einem Föhn und werde eine gefühlte Stunde später fündig.
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"Besser als ich gedacht hätte.", murmle ich halb zufrieden.
Jimins Pov. *ein paar Stunden früher*
Verschwitzt setze ich mich auf eine der Bänke. Ich liebe es morgens joggen zu gehen. Wenn noch niemand wach ist, du ganz alleine auf dieser Welt zu sein scheinst. Da kann das Alleinsein sogar mal schön sein. Entspannt lege ich meinen Kopf zurück und starre völlig gedankenfrei in den Himmel. Die Sonne ist erst vor kurzem aufgegangen und der Himmel ist noch zart-rosa. Zwei Vögel fliegen nebeneinander hin und her, setzen sich auf einen dünnen Ast und verschwinden wieder. Ich spüre wie mein Magen nach Essen verlangt, doch ich ignoriere dies erstmal. So dringend ist es nicht. Verhungern werde ich schon nicht. Doch dieser Gedanke hält nicht lange, als mir der Geruch eines leckeren Gebäcks und Kaffee in die Nase steigt. Und tatsächlich sitzt Namjoons Seokjin neben mir auf der Bank, mit einer Tüte auf dem Schoß und zwei Bechern in der Hand. "Morgen", lächelt er mich an. "Ehm.. guten Morgen..", gebe ich unsicher zurück. "Ich hab dich hier sitzen sehen und hab gedacht ich bring dir vielleicht was mit.. also falls du noch nichts hattest.", sein Lächeln vergrößert sich nur. "D-danke, ich kann wirklich grade was vertragen." Er reicht mir ein Croissant und einen der Becher. Ich lächle ihn als 'danke' an. "Namjoon hat mir von dir erzählt Jimin." Ich schaue ihn an. Warum sollte Namjoon etwas über mich erzählen? Ich war nicht mal so super gut mit ihm befreundet.. "Er hat erzählt, du wärst ein guter Mensch, warmherzig und freundlich. Ein wenig schüchtern aber immer glücklich." "H-hat er das wirklich gesagt?" Als Antwort auf meine Frage lacht er kurz. "Warum sollte ich lügen, Park Jimin?" Wo er Recht hat.. Ich esse zu Ende und schlürfe die letzten Schlucke meines Kaffees. "I-ich bin dir was schuldig, Seokjin." "Nur Jin.", lächelt er. "Ok Hyu- ah Jin. Also, ich besorge dir bei nächster Gelegenheit auch ein kleines Essen.", ich lache, weil es sich so anhört als wäre ich komplett arm. "Abgemacht!" Ein kurzer Piepton aus meiner Hose. Mein Handy. Meine Mutter hat mir geschrieben.. Nicht so als wäre das super außergewöhnlich, doch irgendwie ist es das. Während ich auf mein Handy starre, bemerke ich nicht, wie Jin noch mit mir zu reden scheint. Erst als ich zu ihm aufschaue, sagt er: "Scheint wichtig zu sein. Ich wollte sowieso grade abhauen, sag Namjoon schöne Grüße, falls du ihn heute triffst." Und mit diesen Worten ist er auch schon verschwunden und ich sitze wieder alleine auf der Bank. Er ist wirklich nett und hübsch auch noch. Sowas hätte ich Namjoon gar nicht zugetraut. Ich wimmel meine Gedanken ab und wende mich der Nachricht meiner Mutter zu. "Jimin, ich bin eine Woche nicht da, bring das Päckchen im Wohnzimmer zu deinem Vater"
