Prolog

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Ich bin tot. Na toll!
Ich verstand selber nicht so ganz wie das passieren konnte. Irgendsoein Typ, der eifersüchtig war, hat wohl zu viel getrunken und mich von dem Bahnsteig geschupst. Ich kannte ihn nicht mal! Er hätte mir wenigstens verraten können, wer er war und wieso er mich umbringen wollte! Ich fühlte mich ziemlich verarscht! Sehr sogar!!! Nur weil ich der beliebteste Junge an meiner Schule war, meine Eltern superreich sind und alle Mädchen mit ihrem Freund schlussgemacht hätten, nur um mir die Hand zu schütteln, hieß das noch garnichts! (Naja eigentlich schon, aber egal!) Dabei wollte ich am nächsten Tag meinen 18. Geburtstag feiern, fast volljährig, und dann sowas!

Natürlich war mein Schicksal mir nicht gnädig und verdonnerte dazu auf irgendwelche Toten aufzupassen. Na toll! Da hatte ich mir nur gedacht: Hä?! Was zum?!
(Keine Sorge, ich checke genauso wenig wie ihr. Die kamen einfach zu mir um haben angefangen mich Herr zu nennen. Das war wirklich crazy...)
Konnte ich nicht mal meine Ruhe haben? Sollte ich mich dafür bedanken den Titel Totengott zubekommen? (Zwar war ich nicht gläubig, dennoch fand ich es ziemlich respektlos jemanden Gott zu nennen. Die hätten doch mich gleich Totenbabysitter nennen können.)
Nein danke! Ich verzichte!

Versteht ihr nicht!?

Es ist so, als hätte man einen stressigen Tag in der Schule und deine Mutter oder dein Vater, wer auch immer, kommt an und stresst dich noch mehr, zum Beispiel: sie oder er drängt dich dazu zum Fußballverein, was auch immer, zu gehen obwohl du garkeinen Bock darauf hast, dich einfach ins Bett schmeißen willst.

So ungefähr, nur noch angepisster, fühlte ich mich.

Verstanden? Ja? Ich hoffe es.

Außerdem musste ich alle zwei Wochen zu einem Göttermeeting. (Anscheinend gab es auch noch andere Götter, die sich um etwas anderes kümmerten, stellt euch einfach vor wir wären verschiedene Politiker, so ungefähr waren wir) Langeweile ohne Ende. Gott zu sein, auch wenn nur ein zweitrangiger (ich denke ich habe es verdient höchtsrangiger Gott zu sein. Jawohl!), der nicht viel zu sagen hatte, ist anstrengend!

Kapito?!

Ich rege mich jetzt ab, versprochen!

Eines Tages war ich total angepisst von so 'nem Toten, der mich anmeckerte, dass ich mir meine Haare brau färben soll (ich meine WTF?! Hallo?! Er hatte gefälligst auf mich zu hören. Ich darf doch so aussehen, wie ich will!! Egal ob Gott oder nicht), dass ich das Göttermeeting schwänzte. Ich wusste zwar, dass ich dann "gefeuert" werden würde, aber nichts lieber als das! Also nutzte ich die verbotene Macht um in die Welt der Lebenden zu gelangen.
Wieso es verboten ist, war mir ein Rätsel, aber es war mir Recht. Ich öffnete ein Portal, niemand hatte mir je beigebracht, wie das ging, ich wusste einfach wie es ging, sowie jeder Mensch zum Beispiel sehen kann (naja die meisten).
Ich schloß die Augen, machte einen Schritt nach vorn und versank in dem Portal.

Anfangs hatte ich das angenehme Gefühl in Wasser zu sinken. Ich öffnete meine Augen, ich sah nichts, alles war in Dunkelheit gehüllt.

Plötzlich schlug etwas hartes gegen meinen Bauch. Mein Magen schien förmlich zu explodieren. Schmerz breitete sich in meinem ganzen Körper aus.
Ich hörte Stimmen, die verzweifelt schrien, klagten und nach mir riefen, ich spürte, wie tausende Hände an mir zerrten und versuchten mich weiter in die Dunkelheit zu ziehen. (WIESO?!)
Anfangs wehrte ich mit aller Kraft. Doch es war wie mit Luft zu kämpfen. Die Verzweiflung der Stimmen, die ich hörte, floß zu mir über.
Ich war kurz vor einem Nervenzusammenbruch (ja wirklich, auch ein cooler Typ wie ich kann sowas haben).

Ich wehrte mich nicht mehr. Ich wollte nur noch sterben. Ich wusste, dass meine Existenz dann ausgelöscht werden würde. Man bekam keine dritte Chance. Ich müsste meine Chance eigentlich nutzen. Ein Leben nach den Tod war eine Ehre. Aber mir war alles komplett egal. Ich wollte nur noch sterben. Ich wollte keine Schmerzen mehr spüren (hoffentlich wird das ein schneller, schmerzloser Tod).

You Can Not Escape Your FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt