67)Feindseligkeiten

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Ohnezahn's Sicht:

Astrid. Dort war Astrid. Vor Schreck konnte ich mich nicht bewegen. Dann sprang Hicks nach vorn und ich wurde von dem Ruck von seinem Rücken gerissen. Ich fiel ein paar Sekunden lang, bevor ich hart auf den Boden prallte. Mir war schwarz vor Augen und als der Schwindel einigermaßen verschwunden war, und ich mich mühsam aufsetzte, sah ich, wie Hicks, rasend vor Wut, den fremden blau gefiederten Drachen angriff. Ich stützte mich auf meine Hände und zog mich dann an der rissigen Baumrinde auf die Beine. Wackelig stand ich an den Stamm des Baumes gelehnt und beobachtete den Kampf. Hicks bohrte seine schwarzen Krallen in den Hals des Drachen und Astrid entrann ein spitzer Schrei. Ich sah nach oben und entdeckte Azura die noch immer im Baum saß und unschlüssig hin und her sah. Ich rief ihren Namen und sofort haftete der Blick ihrer Augen auf mir.

„Komm, wir müssen ihm helfen" rief ich.

Azura sprang elegant aus dem Baum und landete neben mir. Ich schwang mich auf ihren Rücken und hielt mich in ihrer Mähne fest, als sie losstürmte und sich mit Eifer in den Kampf warf. Sie hieb mit Krallen und Zähnen auf den anderen Drachen ein. Der gab sich jedoch nicht geschlagen und versetzte Azura einen Krallenhieb an der rechten Schulter. Ich rutschte von ihrem Rücken und rollte mich nicht besonders elegant zur Seite ab. Ich lag nun im nicht besonders weichen Gras und sah, wie Astrid verzweifelt versuchte, sich von den Beinriemen des Sattels zu befreien, während Hicks und der blaue Drache immer noch in einen wilden Kampf verwickelt waren. Endlich schaffte Astrid es, sich aus den Riemen zu befreien. Doch genau in dem Moment, wo sie abspringen wollte, rauschte ein Plasmastrahl an ihr vorbei. Wenn der Drache nicht ausgewichen wäre, wäre Astrid getroffen worden. Ich musste Hicks schnell wieder zur Vernunft bringen, bevor er uns oder Astrid noch, im Rausche des Gefechts, verletzte. Astrid war bei dem waghalsigen Wendemanöver des Drachen abgestürzt, doch Hicks hatte sie aufgefangen und sanft abgesetzt. Der Blaue, der bis jetzt relativ ruhig geblieben war, verfiel jetzt ebenfalls in Mordlust. Er legte die Flügel an und warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf Hicks. Die Beiden rollten als Knäuel aus Zähnen, Klauen und Schwänzen über den felsigen Boden. Ich stolperte langsam auf die Kämpfenden zu, doch nach der Hälfte des Weges wurde mir schwindelig und ich landete wieder auf dem harten Boden. Als ich wieder aufstehen wollte, tanzten viele kleine schwarze Punkte vor meinen Augen und ich sank erschöpft zurück ins Gras. Hicks blickte erschrocken zu mir und den kurzen Augenblick der Unachtsamkeit nutzte der Drache und nagelte Hicks am Boden fest. Bereit, ihn mit einem gezielten Krallenhieb zu töten.


Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt