"Fuck ich hab dir doch erzählt das er einfach ins Auto steigt und wegfährt und gestern....
gestern ist er wieder los. Mama meinte er hat nach mir gefragt. Wollte mich mitnehmen."
Ihre Stimme zittert.
„ACH FUCK MAN!"
Sie schreit und schlägt auf den Boden.
„FUCKFUCKFUCK."
Ich ziehe sie zu mir und halte sie fest.
„Ist einfach losgefahren." Sie weint immer mehr.
„Es ist meine Schuld, verstehst du man? Ich bin Schuld."
Als sie ihr Gesicht in ihren Armen vergräbt, drücke ich sie fester an mich und spüre wie sich ihre Finger in meinem Hoodie krallen.
Alles was ich jetzt noch verstehen kann, sind schlimme Worte, Worte vor denen sich jedes Kind fürchtet. Abgrundtief traurige Wörter, zwischen Tränen, schluchzen und wimmern.
„Ist er ..?", frage ich.
„Nein", sagt sie.
„Er ist im Krankenhaus und liegt im künstlichen Koma.
Er wird es wohl schaffen, sagen die.
Nächsten Monat, sagen die."
Als ich sie an mich drücke und ihr ins Ohr flüstere, dass alles gut wird, greift sie nach meiner Hand, hält mich und fragt leise nach einer Zigarette. Also lasse ich sie los, greife in meiner Jackentasche nach der Schachtel und ziehe zwei Kippen und mein Feuerzeug heraus. Ich gebe ihr beides, aber warte noch kurz. „Wir leben in einem Traum Amalija. Du hast den Regenbogen zwischen den Fingern und kannst selbst entscheiden, ob du ihn festhältst oder loslässt." Darauf hin schaut sie mich an. Und als für einen winzigen Augenblick sich die abertausenden Lichter der Stadt in ihren Augen spiegeln, kann ich die heulenden Wölfe in ihren Augen funkeln sehen. Unzählige Dinge schießen mir durch den Kopf, wie grelle Blitze durch eine Ambosswolke und hinterlassen nur Schall und Rauch. Wir starren uns jetzt schon eine ganze Zeit lang so an und irgendwas sagt mir das ich jetzt etwas tun muss. Vielleicht bin ich dann für immer der Typ, der von Amalija Melosovic, dem Mädchen mit den funkelnden Wölfen in den Augen, einen Korb bekommen hat, aber es gibt Dinge auf der Welt für die es sich lohnt Mutig zu sein. Und ich schwöre, genau in dem Moment, als ich mich vorbeugen will um sie zu küssen, rutscht sie zu mir, zieht sich an mich ran, schaut mir tief in die Augen, lässt die Wölfe knurren und presst ihre Lippen auf meine. Also küsst sie mich und es ist, wie als würden die Sterne, wie Millionen Glühwürmchen, auf die Erde reisen und uns in die Handflächen fallen. Als würden sie uns Geschichten erzählen, von uralten Wesen, die ewig ruhen und im Schlaf, unser jedes Leben träumen. Als würden sie ein Mandala aus abertausend Fäden hinter sich herziehen, wenn sie auf meine Schulter hüpfen und die aller tollsten Lieder über uns, leise in mein Ohr singen. Der Moment gehört uns. Jetzt, hier, gehört er uns.
„Wir leben in einem Traum. Du hast die Regenbögen zwischen den Fingern und die Sterne auf den Schultern."
Ich halte ihn fest.
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Über Songs die das Leben schreibt
Teen FictionÜber Musik, Liebe, Momente in denen man mutig sein muss, Träume, Visionen und darüber sich selbst zu finden. "Ich bin Schiffsbrüchiger, auf den ewigen Weiten des Ozeans und mein Rettungsboot ist ein Notizbuch voller Bilder von uns zwei. Ich bin durs...