Kapitel 25

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Am nächsten Tag

*Angie* POV

Ich saß gerade beim Frühstück. In der rechten Hand hielt ich ein leckeres Croissant umklammert, in der linken las ich die heutige Tageszeitung. "Brangelina hat sich getrennt!", stand in großen Lettern darüber. Das war also heute das Thema des Tages. Langsam blätterte ich die einzelnen Seiten durch. Immer wieder biss ich aber in mein Kleingebäck und mir ließ mir die Schokoladenfüllung auf der Zunge zergehen. Das war lecker. Als ich plötzlich auf eine Stellenanzeige stieß, verschluckte ich mich beinahe an meinem Croissant. Mit großen Augen las ich die die Anzeige. Das gibt es doch nicht.

Germán Castillo sucht für seine Tochter Violetta Castillo eine neue Haulehrerin für die Fächer: Mathematik, Englisch, Spanisch, Geografie, Biologie und Chemie. Bei Interesse bitte sofort bei mir melden. Wir benötigen die Hauslehrerin so schnell wie möglich.

Schnell rief ich meine beste Freundin Michaela an.

"Du wirst nicht glauben, was ich gerade gelesen habe!", sagte ich.

"Ja, ich hab's auch schon gelesen. Schade, dass sich Brad Pitt und Angelina Jolie trennen!", Genervt verdrehte ich die Augen.

Es wäre schön, wenn Michaela ihren Liebe zu Klatsch und Tratsch kurz mal beiseitelassen würde.

"Nein, das meine ich nicht. Germán sucht für Violetta eine neue Hauslehrerin!"

"Was? Das ist ja toll. Das ist die Gelegenheit. Du sollst dich unbedingt bewerben und solltest du angenommen werden, dann hast du die Chance noch mehr in Violettas Nähe zu sein und ihnen endlich die Wahrheit zu sagen!"

"Meinst du?", sagte ich nachdenklich.

Ja, vielleicht sollte ich mich tatsächlich bewerben?

Nachdem ich mit meiner Freundin fertig telefoniert hatte, holte ich meinen himbeerfarbenen Laptop hervor, fuhr in hoch, öffnete eine Word Dokument und begann sogleich mit dem Schreiben meiner Bewerbung.

*Leon* POV

"Ludmila, es gibt da etwas, was ich dir sagen will, aber ich weiß leider nicht wie...!", begann ich meine Unterredung mit meiner Noch-Freundin Ludmila nachdem wir uns in einer gemütlichen Sitzecke im Café niedergelassen hatten.

"Léon, ich weiß, was du mir sagen willst, es ist...!"

"Lass mich nur ausreden, schließlich bin ich dejenige, der das alles eingebrockt hat!", meinte ich.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich wäre froh, wenn das alles schon vorbei wäre, aber leider habe ich alles noch vor mir.

*Ludmila* POV

Erwartungsvoll sah ich Léon an. Wird er den wenigstens den Mut aufbringen können, mir die Wahrheit in Gesicht zu sagen? Nervös knetet ich mit den Finger herum.

*Leon* POV

Ich holte tief Luft, zählte bis zehn und begann:" Ludmila, ich weiß nicht, ob es dir in letzter Zeit aufgefallen ist, aber es ist irgendwie nicht mehr dasselbe mit uns, wie früher. Ich-ich-ich habe nicht mehr dieselben Gefühle mehr für dich. Es ist so, als hätte ich mich entliebt...!

"...und dich in Violetta verliebt!", warf Ludmila dazwischen.

Mein Herz hörte ugenblicklich auf, zu schlagen. Woher weiß sie das? Hat uns etwa jemand beobachtet? Oder hat womöglich Violetta ihr etwas davon erzählt?

*Ludmila* POV

Leons Reaktion zeigt mir, dass ich eindeutig ins Schwarze getroffen hatte. Lèon ist in Violetta verliebt und möchte nun mit ihr zusammen sein. Die traurige Gewissenheit, vor der ich mich anfangs noch schützen und sie nicht ganz wahr haben wollte, breitete sich wie ein hämmernder Schmerz in meinen Inneren aus.

"Woher weißt du, das?", fragte mich Léon nach einer kleinen Schweigeminute.

Nun erzählte ich ihm alles, von der Probe ihm Musikraum bis zu dem, dass ich ihnen gefolgt war.

*Leon* POV

"Das kommt davon, wenn man von Anfang an nicht ehrlich ist", dachte ich mir, als Ludmilas Erzählung zuhörte.

Nervös fuhr ich mir durch die Haare.

"Ludmila, ich glaube jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo es zwischen uns aus ist. Wir sind nur mehr Freunde!", mit diesen Worten stand ich auf; verließ das Café und ließ Ludmila alleine zurück.

*Ludmila* POV

Léon Worte trafen mich hart. Härter als ich es mir erwartet hätte. Nachdem er gegangen war, brach ich in Tränen aus.

"Es ist aus! Ich habe keinen Freund mehr! Er liebt mich nicht mehr! Bin ich etwa nicht mehr gut genug für ihn? Was hat Violetta, was ich nicht habe?" Die Worte hallten in meinem Kopf herum und machten mich nur noch trauriger.
Es war die nächste Demütigung seit dem Erlebnis in Chile.

Mit zitternden Händen zog ich mein Smartphone heraus und rief meine Freundin an. "Naty!", rief ich sobald sie abhob. "Naty, ich muss dringend mit dir bei mir zu Hause reden. Am besten gleich!", presste ich mit dünner Stimme hervor.

*Angie* POV

Mit der Bewerbungsunterlagen unter dem Arm steuerte ich zielstrebig auf das Haus der Castillos zu.

Mit etwas zittrigen Finger läutete ich an der Tür. Nach einer Weile öffnete sich diese und ein ziemlich gut aussehender Mann trat heraus. Germán! Doch statt einer Begrüßung flüsterte er nur: "Maria!"

Leonetta - Una Amor Perfecta *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt