Ich verspreche dir...

Vorwort

Es liegt alles in Trümmern. Sarajewo war eine schöne Stadt. Während dem Krieg bin ich von zu Hause weggelaufen. Zwei Menschen, die ich liebe, sind in den Krieg gezogen. Mein Vater und Lasare. Das schlimmste daran ist, dass die beiden gegeneinander Krieg führen. Ich durfte Lasare nicht lieben. Meine Eltern hatten es mir verboten, weil ich jemanden anderen heiraten müsste. Man nennt es auch Zwangsehe. In Familien wird vereinbart, wer wen heiraten muss.
Wie lange muss ich mich noch verstecken? Meine Nahrungsvorräte werden knapp. Es fliegen immer noch Kampfflugzeuge umher, die Bomben fallen lassen und das Leben hier auslöschen können, dazu gezählt Frauen und Kinder.
Ich habe mich in einem Keller versteckt. Wird man mich finden? Oder wird auch der Keller einstürzen?
Wenn ich doch nur wüßte wo Lasara ist. Er hat mir gesagt, dass er zu mir zurückkehren wird. Er hat es mir versprochen. So etwas kann man nicht versprechen, wenn jemand in den Krieg zieht. Dieser Krieg ergibt keine Zukunft. Ich weiß nicht wo meine Eltern sind.
Die Schweiz wäre der sicherste Ort für mich gewesen, aber ich wollte Lasare suchen und in die Schweiz mitnehmen. Es ist zu spät sich in Sicherheit zu bringen. Also weine ich leise in meinem Versteck. Ich höre Schritte die näher kommen und meine Angst wächst. Bestimmt werde ich sterben, wenn ich einen Laut von mir gebe.