Ich stand aufgeregt vor seiner Wohnung, alle Gedanken wirbelten durch meinen Kopf und die wenigen Sekunden, bis die Tür sich endlich öffnete fühlten sich an wie Stunden. Was tat ich hier?
Als sich die Tür endlich öffnete, genügte ein Blick in seine Augen und das Gedankenchaos verstummte. Für wenige Millisekunden umgab uns völlige Stille - Bis ich meine Lippen an seinen wieder fand, und meine Finger sich in seine Haare gruben. Ich bekam nicht einmal mit, wie und ob er die Tür geschlossen hatte, alles was ich spürte war er - überall! Er umgab mich wie eine einzige Aura und ich ließ mich das erste Mal seit langem wieder fallen. In die falschen Arme, aber das tat in diesem Moment nichts zur Sache. Ich wollte nur ein einziges Mal wissen, wie es ist ihn zu berühren. Und genau das war es, was mich hierher führte, in diese doch eigentlich verwerfliche Situation. Aber dafür war jetzt kein Platz in meinem Kopf. Mein Herz pochte, wie wenn es mir jeden Moment aus meiner Brust springen würde, als ich mich ihm voll und ganz hingab. Unsere Körper wurden eins und so gab ich auch den letzten und geringsten Widerstand auf.
Wir liebten uns die ganze Nacht, keiner stellte Fragen, generell fiel kein einziges Wort. Blicke reichten aus um uns mitzuteilen, intensive Blicke und Berührungen, solche, die es schaffen den Atem zu rauben.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag er zu mir gedreht auf der rechten Seite seines Bettes. Ich schluckte schnell den schweren Knoten in meinem Hals herunter und beeilte mich lautlos meine Kleidung zusammen zu suchen. Ich wusste, das ich nicht hätte gehen müssen, das wir hätten über alles reden können, wie wir es schon so oft getan hatten. Aber ich wusste auch, was ich mir geschworen hatte. Ein einziges Mal und dann möchte ich ihn nie wieder sehen. Trotz der Traurigkeit, die mich mit einem solch harten Schlag überkam, musste ich doch schmunzeln. Trotz der vielen Jahre die seit unserem letzten Kontakt zurück lagen, funktionierten wir noch perfekt zusammen. Wir hatten schon immer auf unerklärliche Art und Weise harmoniert. Selbst mit allem was passiert ist, konnte es uns keinen Abbruch tun. Als eine einzelne Träne meine Wange strich, wusste ich, es war Zeit zu gehen. Ich wollte irgendetwas sagen, aber mein Mund blieb stumm. Leise schloss ich die Tür und wusste, diesmal gab es kein Wiedersehen.
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Nur ein einziges Mal
RomanceEin einziges Mal und dann möchte ich ihn nie wieder sehen. Das hatte ich mir geschworen.