Ist es normal dass dein Herz wie wild klopft?
Das war doch Mist.
Frustriert lässt du das Mathebuch Bekanntschaft mit der Wand machen und verschränkst die Arme. Wie zur Hölle kann irgendwer sowas verstehen? Du hast es schließlich fünf mal gelesen und und weißt immernoch nicht was du damit anfangen sollst.
Ein paar mal streichst du die Falten aus deinem Rock und schaust dich um. Viele unbekannte Gesichter laufen an der Parkbank, auf der du gerade sitzt, vorbei.
Es macht dir Spaß Leute zu beobachten. Irgendwie fasziniert es dich, ihre Gesichtsausdrücke und die Reaktion auf Wörter zu sehen.
Aber die roten Haare wären dir lieber nicht aufgefallen.
Blaue Augen begegnen deinen, durchbohren dich wie ein Messer.
Verdammt.
Ein Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht, er trennt sich von der Masse und läuft schnurstracks auf dich zu.
Leon Kuwata, der größte Frauenheld der ganzen Schule, hatte es schon eine ganze Weile auf dich abgesehen und versucht dich nun anzusprechen wann es geht.
Dabei hattest du ihm ganz klar gesagt, dass es dir lieb wäre, wenn er sich von der fernhält.
"Hey, (Vorname)-chan!"
Ein Schauer läuft dir über deinen Rücken als er nach dir ruft. Sowohl die Tatsache dass er dich beim Vornamen nennt als auch dass er ein -chan daran hängt kann dich zum Kotzen bringen, aber seine Stimme...
Sie ist verdammt schön.
Besonders im Musikunterricht ist es schlimm, seine tiefe, melodische Stimme lässt dich für ein paar Momente schwach werden.
Er ist nicht ohne Grund Musiker.Ohne zu fragen lässt sich der Rotschopf neben dir nieder und lächelt dich an. Es ist genauso schön wie seine Stimme, nur ist es auch widerlich. Schließlich lächelt er dich nur an um dich rumzukriegen, es ist eine Masche die er wohl bei allen Mädchen anwendet.
"Du sollst das -chan weglassen. Und nenn mich gefälligst beim Nachnamen", grummelst du.
"Sieht so aus als hättest du deine Meinung noch nicht geändert, was?
Dabei bin ich gar kein so schlechter Kerl."
Er erkennt sofort die Verachtung in deinen Augen.
Seufzend wendet er seinen Blick von dir und sieht das Mathebuch vor der Wand. Bevor du danach greifen kannst hält er es schon in der Hand und schaut sich die Aufgabenstellung an.
"Ach ja. Die Hausaufgabe von heute. Bist du schon damit fertig?", fragt er während dem Lesen.
"Nein."
"Echt nicht? Naja dafür wirst du nur ein paar Minuten brauchen."
"Willst du mich verarschen?"
Verwirrt lässt er das Buch sinken und konzentriert sich wieder auf dich.
"Hä?"
Es ist dir peinlich es zuzugeben. Mathe ist nicht dein bestes Fach, bestimmt nicht. Und er sollte es auch nicht erfahren.
Nur scheint in ihm ein Licht aufzugehen.
"Ähm... Wenn du möchtest zeig ich dir wie's geht."
Ein wenig skeptisch schaust du zu dem Größeren rauf. Leon ist für schlechtes Benehmen, fehlende Hausaufgaben, nicht mitgebrachte Arbeitsmaterialien und schlechte Noten bekannt. Es ist vielleicht nicht ganz hilfreich etwas von ihm zu lernen.
Etwas verärgert über deine Skepsis hält er dir das Buch vor die Nase und tippt auf die erste Aufgabe.
"Du musst hier..."Während er dir die Vorgehensweise erklärt, verstehst du immer mehr, was zu tun ist. So wie es aussieht ist er gar nicht so dumm wie er tut, was du nicht zuletzt daran merkst, dass er immer Fachbegriffe in die Erklärung einbaut. Vielleicht nur um dich zu beeindrucken, aber selbst wenn, es ist erstaunlich wie sehr er sich damit auskennt.
Als der Blauäugige letztendlich seinen Vortrag beendet und das Buch zuklappt, starrst du ihn mit offenem Mund an.
"Ja, ich kann denken. Hast dus wenigstens verstanden?", fragt er spöttisch, immernoch beleidigt, für wie blöd du ihn offensichtlich hältst.
Zuerst bringst du kein Wort hervor und nickst einfach nur, doch dann platzt es dir raus :
"Wenn du so gut in Mathe bist, warum schreibst du dann so schlechte Noten? Jeder in der Klasse hält dich für dumm."
Es scheint in seinem Kopf zu rattern.
"Ich weiß auch nicht genau. Um ehrlich zu sein verlasse ich mich wahrscheinlich zu sehr darauf dass ich Sänger werde, und wenn das nicht geht, Baseballer. Darum gebe ich mir keine Mühe gute Noten zu schreiben."
Nach diesen Worten tritt kurze Stille ein, die aber auch gleich wieder von dir unterbrochen wird, indem du ihm ein 'du bist dämlich' an den Kopf schmeißt, dein Buch aus seiner Hand reißt und in es im Rucksack verstaust, um letztlich energisch aufzustehen.
"W-Warte mal!", ruft Leon dir hinterher und greift nach deinem Handgelenk.
Wütend befreist du dich und drehst dich zu ihm.
"Du kannst mich mal! Verlässt dich auf dein Talent, dass andere nicht haben, und lässt deinen Kopf einfach links liegen, den andere gerne hätten! Ich racker mich jeden Tag ab um dann nur eine bescheuerte Vier abzustauben, und du bekommst eine Sechs, weil du es nicht für nötig hälst, dich anzustrengen? Obwohl du das Zeug für eine Eins hast? Das ist genauso dumm wie alles andere was du von dir gibst!", fauchst du ihn an.
Im ersten Moment fühlst du dich befreit, da du deinen Ärger rauslassen konntest.
Im Zweiten tut es dir leid.
Du hast nicht so harsch sein wollen. Es war seine Entscheidung wie sehr er sich anstrengt und wie sehr nicht, du hast damit nichts zu tun.
"Okay", sagt er nur schulterzuckend und verschwindet wieder in der Menge.~eine Woche später~
Nervosität macht sich in deinem Körper breit. Zwar hattest du für diesen Test drei Tage lang durchgehend gepaukt, aber es ist Mathe.
Eben nicht dein Fach.
Und jetzt wo der Lehrer die Ergebnisse vorträgt und allen ihre Blätter zurückgibt fühlst du dich hoffnungslos verloren.
Bitte, nur keine 5.
"Gut gemacht, (Nachname)", kommentiert dein Mathelehrer und schiebt dir den Test über das Holz.
Eine 3+.
Zufrieden atmest du aus und steckst den Zettel in den Rucksack, um den Lehrer durch die Reihen laufen zu sehen. Als er in der letzten Reihe ankommt, der der 'Rebellen', dreht er sich stolz zum Rest der Klasse um und lächelt.
"Ich möchte heute eine bestimmte Person besonders loben, die fast die gesamte Punktzahl erhalten und eine riesige Verbesserung errungen hat. Kuwata, hier dein Test mit 96 von 100 Punkten. Wie du siehst kannst du es weit schaffen wenn du dir Mühe gibst."
Leon starrt nur betreten auf den Boden und nimmt schnell seinen Test entgegen. Währenddessen sieht ihm jeder ungläubig an, dich eingeschlossen.
Dann bildet sich ein Lächeln auf deinen Lippen.Am Ende der Stunde verlassen alle den Raum, nur du wartest vor der Tür noch auf den Musiker.
Kurze Zeit später steht er dann, sich am Hinterkopf kratzend, vor dir und entschuldigt sich für das, was er eine Woche vorher gesagt hat.
Ein leichter Rotschimmer legt sich auf deine Wangen.
"Ich... Ich muss mich auch entschuldigen. Hab wohl überreagiert. U-Und", es fällt dir wirklich schwer das zu sagen, "danke dass du mir gezeigt hast wie man die Aufgaben löst."
Daraufhin schenkt er dir ein breites Lächeln.
Und du läufst noch dunkler an.
Warum hatte man ihm so ein wunderschönes Lächeln geschenkt?!
Natürlich entgeht ihm deine Reaktion nicht, doch diesmal kommt kein blöder Spruch. Er siehst einfach nur... aufrichtig glücklich aus.
"W-wenn du Zeit hast würde ich dich gerne darum bitten mir Nachhilfe zu geben!",rufst du, lauter als gewollt, und total deinem Stolz widersprechend.
Überraschung zeichnet sich in seinem Gesicht wieder.
"Klar. Warum nicht?"
...
Ist es normal dass dein Herz wie wild klopft?
DU LIEST GERADE
DanganronpaxReader Oneshots
FanfictionHier gibt es Oneshots mit Charakteren aus Danganronpa! ! Ich habe nur den Anime gesehen ! Bestes Ranking #42 in Reader #1 in Danganronpa