>Kapitel 41<

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Wieder einmal werde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Beschissener Wecker. Ich hieve mich aus dem Bett und schlendere zu meinem Kleiderschrank. Daraus schnappe ich mir irgendwelche Klamotten, zieh sie an und kultiviere mich schließlich im Bad. "Tschau Mama und Papa!",rufe ich noch als ich das Haus verlasse und gehe dann zur Schule.

Genervt schendere ich durch die von Schülern versperrten Gänge. Plötzlich laufen kleine Kinder in mich rein und mein ganzer Ordner, wo sowieso die Hälfte schon rausfliegt, fällt auf den Boden. "Scheiße!",rufe ich und bin nun noch genervter. "Am Gang wird nicht gerannt! Wie oft hab ich euch das schon gesagt. Ab in eure Klassen, sonst könnt ihr noch was erleben!",hallt es plötzlich neben mir. Da ich bereits am Boden hocke um meine Sachen einzusammeln, blicke ich nach oben und erblicke Jack, der mit den Schülern schimpft, die mich wahrhaftig niedergetrampelt haben. Er blickt kurz auf mich herab, gibt keine Emotion von sich und geht weiter. Also das ist schnell gegangen, dass er wieder arbeitet. Er hätte mir wenigstens helfen können. 

Nachdem ich meinen Kram wieder zusammen hab, gehe ich in meine Klasse. Alle sind schon da außer natürlich ich. In der ersten Stunde haben wir auch schon Psycho bei Jack. Na toll. Er kommt mit einem Starbucks Becher und in einer Lederjacke gekleidet herein.

 Er kommt mit einem Starbucks Becher und in einer Lederjacke gekleidet herein

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Er setzt sich und stellt seine Sachen ab, bevor er sich selbst hinsetzt. Ich drehe mich kurz um und sehe nach hinten zu Danny und winke ihm zu. "Muniton!",dröhnt es vor mir. Blitzartig drehe ich um und blicke nach vorne zu Jack, der mich wütend anstarrt. "Da hast du dich wohl gerade freiwillig zur Stundenwiederholung gemeldet."
"Hei, dass ist unfa-"
"Unfair findest du das? Ich finde unfair, dass du mir keine Aufmerksamkeit schenkst!", sagt er und plötzlich ist es still im Raum. Das war gerade eindeutig zweideutig. Er deutet mir mit dem Finger zu ihm zu kommen, was ich auch mache. Ich will schließlich nicht noch negativer auffallen. "Erzähl mir etwas über Wahrnehmung." Ich starre ihn an. Ich hab absolut keinen Plan, was er gerade von mir hören will. "Ich weiß nichts darüber...",gebe ich zögerlich von mir. "Ich mach dir einen Vorschlag: Sei in Zukunft aufmerksamer im Unterricht und morgen kommst du noch mal zur Wiederholung." Ich nicke und setze mich wortlos zurück auf meinen Platz. Nach der Stunde laufe ich ihm am Gang hinterher. "Mr Smith! Mr Smith!",rufe ich und laufe wie ein Trottel zu ihm. Er bleibt ruckartig stehen und dreht sich um, was ich natürlich zu spät bemerke und direkt an seine Brust laufe. Typisch ich. Andere Schüler die neben uns am Gang sind, kichern über mich. Schnell trete ich zurück von ihm. Er hat dabei keinerlei Reaktion gezeigt. "Kann ich kurz mit Ihnen reden?" Er nickt und geht mit mir in die Raucherecke, wo um diese Uhrzeit noch niemand ist. "Was willst du Emily?",fragt er mich mit hochgezogener Augenbraue, als wir dann ungestört sind. "Ich will wissen, was los mit dir ist! Warum bist du so gemein zu mir?" Er blickt auf den Boden, als wisse er keine Antwort auf meine Frage. "Ich weiß, dass du das Liebste was du je besessen hast, verloren hast." Dieser Satz lässt ihn plötzlich erbleichen und einen Schockausdruck in sein Gesicht zaubern. Ich habe seinen wundesten Punkt getroffen.

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