Nachdem ich gefrühstückt und sogar die Pflanzen gegossen hatte, beschloss ich spazieren zu gehen. Ich könnte bei Valentine vorbeischauen. Vorher würde ich aber Marlee Bescheid sagen, sie wäre dann schließlich fast allein zuhause. Denn Mom war außer Haus, aber Dad saß unten im Büro. Na ja, vielleicht freute sie sich ja weit weg von mir zu sein - ihr war der Vorfall im Bad bestimmt immer noch peinlich.
Ein paar Minuten später klopfte ich an ihrer Tür. Als Marlee mich sah, stieg ihr die Röte wieder ins Gesicht. ,,Felix..! Ähm... Was gibt es?"
,,Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich spazieren gehen werde", meinte ich und lächelte kurz etwas verlegen.
,,Oh!", Marlee schaute auf. ,,Darf ich mitkommen? Ich würde gerne die Gegend sehen."
Ich war etwas überrascht, auch enttäuscht aber das zeigte ich nicht. Dann wohl eher nicht zu Valentine..., dachte ich, aber dennoch nickte ich. ,,Sicher."
,,Klasse! Ach... Felix?", Marlee sah mich verlegen an. ,,Könnten wir... Könnten wir diesen Vorfall im Bad vergessen?"
,,Vorfall? Welchen Vorfall?", scherzte ich, worauf Marlee mich erleichtert in die Seite knuffte. ,,Danke..."
Draußen war nicht viel los, was auch nicht schlecht war. Als wir an einer Tankstelle vorbei kamen, bestand Marlee darauf Cola zu kaufen. ,,Bittte Felix!", flehte sie. ,,Ich hab so was noch nie getrunken..."
Das erstaunte mich nicht. Natürlich hatte sie immer nur das beste bekommen, etwas wie Softdrinks war dabei nicht drinn. Ich schmunzelte. ,,Klar, Cola musst du kennen."
Wir kauften von allem etwas: Sprite, Cola und Fanta. Nun, war Marlee in eine Klatschzeitschrift vertieft, also ging ich allein bezahlen.
Der Typ hinter der Kasse erinnerte mich an irgendwen... Mir fiel aber nicht ein wer. Und er sah mich misstrauisch an. Erst dachte ich das läge daran, weil wir so viel Getränke kauften. Aber da hatte ich mich geirrt.
,,Bist du nicht der Bengel von Valentine?!", fragte der Verkäufer und schaute auf mich herab. Ich spürte wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich. Schnell sah ich mich nach Marlee um, da ich nicht wollte dass sie etwas davon mitbekam. Sie las immer noch in der Zeitschrift.
Als ich den Verkäufer wieder anschaute, traf mich die Erkenntnis wie eine Faust. Das ist doch der Typ der Valentine damals verfolgt und geschlagen hat!
Angst lief mir kalt den Rücken hinunter. ,,Ehm... Woher kennen Sie Valentine?", fragte ich versuchte meine zitternden Hände zu verstecken. ,,Und woher kennen Sie mich?"
Er sah mich an als wäre ich vom Mond. ,,Jeder hier kennt Valentine", brummte er und pipte die Getränke ab. ,,Dieser verdammte Bengel ist ein ganz Schlimmer für sein Alter!" Meine andere Frage beantwortete er nicht.
,,Halte dich lieber von ihm fern!", fügte er hinzu und sah mich eindringlich an. ,,Das is' besser für Ruf und Gesundheit!"
Als er mir endlich die Getränke zu schob, war das Gespräch wohl beendet. Ich drehte mich jedenfalls um und ging zügig zu Marlee, die an der Tür auf mich wartete. ,,Denk' an meine Worte, Winzling!", rief der Typ mir hinterher.
Wortlos verließen wir die Tanke. Marlee sah mich verwirrt an. ,,Was meinte der damit?", fragte sie und blieb stehen.
Scheiße, natürlich musste sie fragen! Was soll ich sagen..?
,,Ähm... Er hat mir einen Job angeboten!", sagte ich schnell. ,,Als... Als Aushilfe." Das glaubt sie mir nie..! Ich schluckte und wartete auf ihre Reaktion.
Sie sah mich eindringlich an. Sie glaubt mir nicht!
Dann seufzte sie leise und zuckte mit den Schultern. ,,Gib' mir mal die Cola, ich will probieren!" Erstaunt sah ich sie an und gab sie ihr. Sie hatte wohl verstanden dass ich nicht drüber reden wollte.
Ich versuchte nicht mehr daran zu denken, was der Verkäufer gesagt hatte, als wir weiter gingen. Aber es funktionierte nicht besonders.
Nach einer Weile, sah ich aus dem Augenwinkel eine Person. Dieser Gang... Ich erkannte ihn sofort! Die Person, nach der ich mich so sehnte, hätte wohl kein unpassenderes Timing haben können:
Valentine. Und er kam direkt auf uns zu.
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You won't leave my mind. {boyxboy}
Romance[ #88 in Romantik am 19.04.2018 *-* ] [ #1 in Schwulenliebe am 23.05.2019 waaaaaaaaaaaas *O* ] Wer in einem guten Haushalt groß geworden ist, hat Manieren, Anstand und wird irgendwann einen Partner heiraten, welcher aus ebenso einem Haushalt kommt...