14. Kapitel

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Mesmes Sicht:

Es war schön wieder so mit Nicki zu lachen, auch wenn ich mir dabei reichlich Kalorien angefressen hatte.

Das war nun zwei Tage her und nachdem die ganze Sache mit dem "Störenfried" beendet war, hatten wir wieder unseren Alltag gefunden. Ein paar der Jungs verschwanden wie üblich immer wieder zu ihren Teilzeit-Jobs, und leider gehörte auch Josh dazu, der zwei mal in der Woche Spätschicht in einer kleinen Firma schob.

Ich hatte die ganze Bande mal wieder in den Park geschleppt, ein paar Jungs trainierten, machten Klimmzüge an Ästen oder so und ich schlug Rädchen. Ich wusste, dass Josh irgendwo in meiner Nähe stand, schwang mich in einen Handstand und rief fröhlich lachend: "Josh, halt mich fest!" Sofort war er da und hielt meine Füße, damit ich nicht sofort wieder umkippte. "Okay, jetzt las los und pass dann auf, dass ich nicht gegen einen Baum laufe." meinte ich, Josh ließ los und ich lief ein wenig wacklig im Handstand herum.

"Mesme, bist du sicher, dass du richtigrum stehst?" rief mein Bruder neckisch.

"Nee, nicht wirklich." rief ich scherzhaft zurück. Ich hörte wie er sich näherte und Josh etwas zu flüsterte, genau in dem Moment knallte ich gegen einen Baum und fiel um.

"Josh!" rief ich empört. Er kam sofort angerannt und nuschelte ein "Tschuldigung", während er mir aufhalf. Mein Bruder tauchte ebenfalls neben mir auf und ich boxte beiden in den Bauch. "Ihr habt mich doch ernsthaft gegen einen Baum laufen lassen!" rief ich empört.

"Ich hab doch noch gefragt, ob du sicher bist, dass du richtig rum läufst." nuschelte Nicki, sodass ich es fast nicht verstanden hätte. Daraufhin boxte ich ihn nochmal in den Bauch, was er nur mit einem Kichern quittierte. Gerade wollte ich eingeschnappt davon stapfen (was ziemlich hirntot war, weil ich ja eh nirgends hinlaufen konnte), da hielt Nicki mich am Arm zurück.

"Mesme, es gibt ein Problem in Benemy, es wird nicht lange dauern bis wir zurück kommen, aber diesmal müssen Josh und ich beide gehen."

Benemy gehörte nicht zum westlichen Territorium, das komplett den Junk Hoods gehörte, Benemy befand sich im nördlichen Territorium. Es war noch recht früh morgens und ich schätzte mal, dass sie gegen Abend wieder zurück sein müssten, was Nicki mir dann auch gleich bestätigte. Etwas Angst machte es mir schon, normalerweise war immer mindestens einer der beiden bei mir, aber das würde ich schon überleben.

Hoffe ich.

Ich nickte. "Ist okay, ich werd die Jungs schön auf trapp halten." sagte ich schelmisch grinsend.

Daraufhin entfernte Nicki sich, wahrscheinlich um irgendeinen der Jungs dazu zu verdonnern, auf seine kleine Schwester aufzupassen. Ich fühlte mich dann zwar oft als würde man mich babysitten müssen, aber ich hatte mich schon so ziemlich dran gewöhnt, außerdem musste ich ehrlich zugeben, dass ich alleine manchmal ziemlich aufgeschmissen wäre.

Ja, hilflos zu sein war schon scheiße.

Zum Abschied drückte ich Josh noch einen langen Kuss auf die Lippen und dann verschwanden die zwei. Jetzt war ich also allein mit meinen Vollpfosten.

Wir sollten irgendwas anstellen... dachte ich mir böse grinsend, gedanklich rieb ich schon die Hände an einander. Ich ahnte schon, wem mein Bruder das Komando übertragen hatte. Wenn's um Vertrauen ging, kam bei ihm nach Josh Ben. Und ich lag genau richtig.

Irgendwie schaffte ich es die Jungs dazu zu überreden, ihre tragbaren Boxen auf's Maximum aufzudrehen und ließ dann meine Playlist auf voller Lautstärke mitten in der Öffentlichkeit laufen.

Es gab natürlich einige Rentner die sich beschwerten und auch Ben fand die Idee nicht so hammer (lag wahrscheinlich daran, dass er indirekt die Verantwortung dafür hatte), aber es kamen immer mehr Jugendliche in den Park und so veranstalteten wir unsere eigene kleine Disco.

Blind Junk Hood GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt