Endlich fertig mit dem Vortrag über Lavendelzucht in Italien. Ich lege meine mit Washi Tape verzierten Lernblätter auf den Nachttisch und beginne mich gemütlich einzubetten und mir meine Fressnäpfe mit Pflaumen, Gemüsechips, Marshmallows und silbernen Dekoperlen für Kuchenglasur zurecht zu stellen. So, dass ich mir keine Umstände machen muss oder irgendwelche überflüssigen Bewegungen ausführen muss. Hier noch ein Fressnapf, da noch ein Fressnapf... Jetzt kann's losgehen. Meine abendliche Folge „Jung, schwanger, arbeitslos" wartet schon auf mich. Es geht los. Uah, Nancys Freund hat sie betrogen und sie muss jetzt erst mal bisschen Dampf ablassen. Während Nancys Geschrei aus meinem Computer schallt, versuche ich mit Pflaumen den Lichtschalter zu bewerfen, um das Licht auszukriegen. Einige Sekunden später kommt meine Mutter, gestört von dem Geräuschpegel reingeplatzt. Oh nein. Sie trägt ihre neue Pelzmütze. Nachdem sie den Pflaumenmatsch vom Boden mit ihrer Hand aufgewischt hat, fragt sie mich, wie ich ihre neue Pelzmütze finde. Als ob sie nicht schon genug stört. Ich will jetzt wissen, wie es mit Nancy weitergeht. Ich antworte, die Pelzmütze ist bombe, in der Hoffnung, dass sie jetzt endlich die Fliege macht. Na endlich. Sie geht. Und als ob das nicht schon genug Aufregung wäre, ist jetzt auch noch mein Akku fast leer. Die Steckdose fürs Ladekabel ist am anderem Bettende. Nee, ganz ehrlich. Ich hab jetzt wirklich keinen Nerv, für so was. Ich greife also nach meiner Müllzange hinterm Bett, die ich mir letztes Weihnachten gewünscht habe und versuche, das Kabelende zu greifen um es in die Steckdose zu stecken. So ein Dreck. Zu weit weg. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mich aus meiner Position zu begeben, und zur Steckdose zu robben. Nancy ist auch schonwieder am Schreien. Irgendwie ist jetzt die ganze Stimmung am Arsch.