Teil 41- Vergangenheit

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Genervt wie immer. - Ethan Black
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"Ich wollte nur fragen, ob alles okay bei dir ist."

Ich dreht mich um und sah zu Ethan, direkt in seine Augen, die mich fesselten, selbst, wenn so ein Abstand zwischen uns herrschte.

"Ja, alles gut.", Meinte ich und sah wieder weg. Ich holte meinen kleinen Taschenspiegel raus und betrachtete meine Wange. Bitte lass es jetzt nicht so schlimm sein. Toll, das würde auf jeden Fall blau werden. Danke Tom. Ich hoffe, deine Wange wird auch blau. Die Mittagspause ging noch ein wenig, vielleicht konnte ich Adria irgendwo finden und sie fragen, ob sie mir half meine Wange und mein sicherlich morgen vorhandenes Veilchen zu verdecken. Ich steckte alles zurück und drehte mich um. 

"Wohin gehst du?", Fragte Ethan. Warum stand der eigentlich noch da? Hat er keine Freunde?

"Irgendwo, wo ich dich nicht sehen muss.", Brummte ich einfach, ging an ihm vorbei und versuchte mit meinen Haaren meine Wange zu verdecken. Ethan jedoch hielt mich am Arm fest und zog mich zurück, so dass ich stolperte und gegen ihn knallte.

"Sag mal, ist alles gut bei dir?! Lass mich los!", Sauer funkelte ich ihn an. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und betrachtete es einfach. Als ich mich losreißen wollte, hielt er mich fest. "Lass.mich.los."

"Komm mit.", Sagte er und zog mich einfach hinter sich her.

"Ey lass mich los Ethan.", Wehrte ich mich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

"Bist du taub? Lass mich!", Sauer versuchte ich ihn los zu werden.

Er zog mich zu den Gebäuden rein und dann in einen anderen Raum. Keine Ahnung welcher Kurs hier normalerweise Unterricht hatte.

"Setz dich.", Meinte Ethan und ließ mich endlich los.

"Denkst du wohl. Als ob ich bei dir bleiben würde. Wovon träumst du Nachts?", Schnaubte ich und wollte raus gehen. Ethan bemerkte das anscheinend auch, kam wieder zu mir und zog mich zurück, dann drückte er mich gegen die Tür. Mit seinen Armen hielt er mich fest, seine Augen kniff er zusammen.

"Bleib hier.", Hauchte er leise und sanft, so dass ich es fast überhört hatte, sein Blick trotzdem noch hart.

"Warum sollte ich?"

"Weil ich dir nichts tun werde.", Sagte er.

"Und das soll ich glauben?", Fragte ich fast spöttisch.

"Vertraust du mir?", Stellte er mir eine Frage, die mich völlig verwirrte.

Diese Frage hatte er mir schon damals gestellt, als er mir bei meiner Flucht geholfen hatte. Jetzt musst du mir nur eine Frage beantworten. Vertraust du mir? Aber, vertraute ich ihm denn?

"Nein."

"Warum nicht?", Fragte er und sah mich enttäuscht an.

"Warum sollte ich?", Stellte ich die Gegenfrage an ihn gerichtet.

"Weil es mir leid tut, was ich früher gemacht habe. Ich wollte das nicht, ehrlich."

"Ich habe keine Lust über früher zu reden, lass es!", Genervt zog ich meine Augenbrauen zusammen.

"Okay, okay. Wir reden nicht darüber. Du sollst nur wissen, das es mir leid tut und wegen Tom-", Fing er an, doch ich unterbrach ihn.

"Ich will nichts von ihm wissen."

"Ich weiß, aber das musst du dir anhören."

"Ich muss gar nichts, außerdem, was wenn ich nicht will?"

"Ich werde kein Nein akzeptieren.  Du hasst Tom gefragt, wo er war, als das Ding mit der Entführung war.", Begann er mit seiner Rede. Na wenn das nicht so eine Film reife Rede wurde..

"Korrigiere: Als du mich entführt hattest."

"Das war nicht nur ich, außerdem hatte ich keine andere Wahl, ich hatte Schulden die ich abarbeiten musste. Egal, wieder zu Tom. Er hat sich wirklich Sorgen gemacht und die ganze Zeit nach dir gesucht, besser gesagt versucht durch Verhandlungen dich wieder zu bekommen. Er hat nicht nichts gemacht. Aber das andere was du sagst ist schon wahr. Er war schon immer ein Player und ein Arsch, der die Gefahr liebt und das illegale."

"Willst du sagen, dass ich ihm verzeihen soll oder was?", Fragte ich sauer.

"Nein, ich wollte es nur klar stellen."

"Macht dich trotzdem zu keinem besseren Menschen, genau sowenig wie es Tom zu einem besseren macht."

"Sum, Princess. Ich habe dir nichts getan, ja? Ich habe dich so oft beschützt ohne das du was davon wusstest und dich so gut es ging aus allem raus gehalten. Hör auf mich wie ein Schwerverbrecher zu behandeln. Klar, ich habe einige Sachen gemacht, die nicht okay waren, aber ich habe dir geholfen Sum. Ich habe dich damals befreit und war von Anfang an dagegen, dass du entführt wurdest! Weißt du was für eine Angst ich hatte dich zu verlieren, als du die Blutvergiftung hattest? Oder wie schwer es mir fiel dich damals an Weihnachten zu verlassen? Es war kein Zufall das wir uns da sahen. Ich wollte dich einfach nur einmal noch sehen und mich verabschieden. Nimm es mir nicht übel."

Ich stand einfach nur noch da und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hätte nicht erwartet das er mir all diese Dinge sagen würde. 

"Wie dem auch sei, wenn du gehen willst, dann geh. Ich wollte dir nur was zum kühlen besorgen für deine Wange.", Meinte er und ließ mich los. Seine Hände vergrub er in seiner Hosentasche, seinen Blick richtete er nach unten.

"Ich würde gerne etwas zum kühlen haben.", Sagte ich und biss mir auf die Lippe.

"Setz dich.", Meinte er und ging weg. Wenn ich mich nicht täuschte, sah ich ein leichtes und kurzes Lächeln auf seinem Gesicht. Ich zog einen Stuhl hervor und setzte mich auf ihn. Meine Tasche stellte ich neben mich hin. Man Sum du sollst dich von ihm fern halten.

"Hier.", Sagte Ethan und hielt mir ein Kühl Pack hin. Dankend nahm ich es an und hielt es gegen meine Wange.

Ethan lehnte sich gegen die Wand, verschränkte seine Arme und musterte mich.

"Was denn? Ist es so schlimm mit meiner Wange?", Fragte ich.

"Nein, alles gut. Du wirkst nur ziemlich müde."

"Sensibel wie immer.", Meinte ich und verdrehte die Augen.

"Genervt wie immer.", Erwiderte er.

"Ich meine es ernst. Man sagt das zu keinem Mädchen. Mein Gott deine arme Freundin später."

"Was, wenn ich schon eine habe?", Fragte er und grinste. Oh...

"Achso, ja dann tut sie mir jetzt leid."

"Muss sie nicht, hab keine."

Ich drehte das Kühl Pack einmal um und nahm die kühle Seite.

"Warum weißt du eigentlich, dass es hier sowas gibt? Ich bin seit September hier und wusste das nicht."

"Jacob hat es mir erzählt."

"Mir erzählt Jake sowas nie..", Murmelte ich. "Naja, wie dem auch sei, wir sollten wieder zu Physik." Ich legte das Pack wieder weg und nahm meine Tasche. Als ich aus der Tür wollte, nahm Ethan mein Handgelenk noch mal.

"Was ist?", Verwundert sah ich ihn an und wartete auf seine Antwort. Er sah mich an, sah so aus als ob er unbedingt was los werden wollte, jedoch kein Wort raus bekam.

"Ach nichts, vergiss es. Komm, wir gehen zu Physik."



The Bad Boy at my CollegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt