,,Du, Felix...?", sagte Marlee auf einmal. Sie sah etwas verllegen aus. Wir hatten mit der Zeit aufgehört an der Konsole zu spielen, jetzt saßen wir in der Küche und waren am essen. Dad war inzwischen auch nach Hause gekommen, ist gleich ins Bett gegangen.
,,Mhh?", ich biss von meinem Apfel ab und sah sie erwartungsvoll an.
,,Bist du... Bist du schon mal verliebt gewesen..?"
Ich schluckte so schnell, dass ich vergaß zu kauen. Der Apfel blieb mir fast im Halse stecken und ich musste husten. Marlee sah mich besorgt an.
,,Warum... fragst du?", fragte ich als mein Hals wieder frei war.
,,Na ja...", Marlee wich meinem Blick aus. ,,Du gehst auf eine öffentliche Schule, und hast andauernd mit Mädchen zu tun... Ich kenne nicht viele in meinem Alter."
Ich blinzelte etwas verwirrt und wartete darauf dass sie weitersprach.
,,...Da kann es doch sein dass man sich in jemanden verliebt, den man kaum kennt, oder?", beendete sie und sah mich an, als wolle sie tatsächlich eine Antwort darauf.
Meine Gedanken schweiften etwas ab. Kannte ich Valentine? Irgendwie schon... Aber es gab trotzdem viele Geheimnisse zwischen uns, da war ich sicher.
,,Was denkst du?", fragte sie mich wieder und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich sah sie fest an und lächelte leicht. ,,Ich denke, wenn man sich so schnell in jemanden verliebt, dann weil diese Person besonders ist. Schicksal... würde ich sagen", meinte ich langsam.
,,Schicksal...", hauchte Marlee und sah mich mit großen Augen an. ,,Felix?"
Ich sah sie wieder an.
,,Was wenn -", Marlee wurde von meinem Handy unterbrochen, welches auf dem Tisch lag und anfing zu klingeln. Ich sah sie entschuldigend an und stand auf um ran zu gehen.
Es war Mom. ,,Hallo Schatz!"
Ich seufzte innerlich. ,,Hey Mom, wie läuft es?"
,,Sehr gut, aber deshalb rufe ich nicht an", meinte sie und ich wartete gespannt. ,,Es geht um Marlee. Ihr Mutter hat mich angerufen und gesagt, sie komme morgen Nachmittag um sie wieder mitzunehmen."
Ich nickte. Irgendwie schade.. Aber dann kann ich Valentine endlich wieder öfters sehen!, dachte ich. ,,Okay, ich sag es ihr. Bis dann."
,,Tschüss ihr süßen!", Mom war hörbar gut gelaunt. ,,Ach, und tauscht doch bitte Nummern aus." Dann legte sie auf.
Ich ging zu Marlee zurück. ,,Das war Mom", sagte ich als sie mich neugierig anschaute. ,,Deine Mutter kommt morgen um dich abzuholen."
Kurz sah ich trauer in ihren Augen aufflimmern. ,,Oh... Okay."
,,Wir sollten langsam ins Bett gehen, ist schon spät", ich gähnte kurz. Marlee nickte etwas benommen.
Als wir nach obn gingen, blieb sie auf einmal stehen. Als ich mich zu ihr umdrehte, sah sie mich entschlossen an. Jedoch merkte ich, dass sie auch etwas nervös war, als sie fragte: ,,Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?"
Ich war überrascht. Sehr überrascht. ,,Äh... Wenn du willst, klar."
Sie lächelte breit. ,,Prima!"
Nach etwa einer halben Stunde, lag sie in meinem Bett. Ich schlief auf der Matraze daneben. Obwohl, schlafen tat ich eigentlich nicht. Ich dachte schondie ganze Zeit nach.
Warum wollte sie hier schlafen?, fragte ich mich grade. Na ja, morgen ist sie weg, wer weiß ob wir uns wieder sehen... Unsere Mütter sind befreundet, natürlich sieht man sich da mal wieder! Ich seufzte und verbannte das Thema aus meinem Kopf.
Ich schaute auf mein Handy. Inzwischen war es schon zwei Uhr nachts. Ich seufzte abermals und legte das Handy wieder weg. Eigentlich solltest du schlafen!
Aber ich bekam kein Auge zu. Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden oder so. Ich drehte mich herum und sah an die Decke. Was Valentine wohl macht?, fragte ich mich. Er schläft bestimmt noch nicht... Oh man, ich will ihn sehen...
Ich drehte mich wieder auf die Seite und schaute aus dem Fenster, zum Balkon. Ich schloss die Augen und wurde vom Schlaf endlich mit offenen Armen empfangen.
»Klopf, klopf, klopf.«
Ein ständiges Klopfen weckte mich. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. Langsam sah ich mich um.
»Klopf, kopf.«
Ich schaute zum Fenster. Erst verstand ich nicht was ich sah, aber dann erkannte ich rotes Haar. Valentine!
Er war tatsächlich hier. Ich wollte aufstehen, doch es ging nicht. Irgendetwas hielt mich davon ab, in dem es mich festhielt. Marlee! Ich hatte ganz vergessen, dass sie hier war! Ich sah schnell zu ihr. Ihr Hand hing aus dem Bett und hielt mein Handgelenk umschlungen. Aber nur leicht, also konnte ich mich einfach davon lösen. Sie schlief, also war das wohl aus reflex passiert. Schnell - und dennoch bedacht, sie nicht zu wecken - stand ich auf und ging zum Balkon, auf dem jemand ganz besonderes wartete. Ich öffnete die Tür und ging zu ihm raus, da ich nicht wollte, dass wir Marlee weckten.
,,Hey kleiner", hauchte Valentine und küsste mich sofort als ich neben ihm stand. In seinem Kuss lag lang zurückgehaltenes Verlangen und dennoch war er so zart wie Vollmilchschokolade. Ich vergaß mich selbstin diesem Kuss. ,,Hey", meinte auch ich und lächelte ihn an, als er sich von mir löste.
,,Wer ist das?", er deutete mit dem Kopf auf die schlafende Marlee. ,,Oh, das ist Marlee, das Mädchen dass du gestern kennengelernt hast", sagte ich schnell, damit er nichts falsches dachte. ,,Sie hat darauf bestanden in meinem Zimmer zu schlafen, wo sie doch morgen abfährt."
Valentine sah sie misstrauisch an. ,,Sie hat darauf bestanden..?!"
Ich nickte. Valentine sah mich an. ,,Das heißt, sie weiß immer noch nichts von uns."
Ich schluckte. Ich hatte ja versprochen es ihr zu sagen. ,,Ich hatte noch vor es ihr zu sagen, versprochen!" Flehend sah ich ihn an. Warum hatte ich so eine Angst wenn er mich so ansah? Valentines ernster Blick wurde aber wieder weicher und er strich mir durch die Haare. ,,Ich kann also nicht lange bleiben, richtig?", fragte er etwas enttäuscht und mir wurde das Herz schwer als ich langsam nickte. Er seufzte leise. Seine Hand verweilte an meiner Wange. Ich lehnte mich daran und Schloss die Augen. Kurz darauf spürte ich wie Valentine zusammen zuckte. Fragend sah ich ihn an. Seine Wangen waren ganz rot! ,,Valentine?"
Er sah weg und strich sich verlegen durch die Haare. ,,Du bist echt zu süß für diese Welt...", murmelte er total verlegen. Ich schmunzelte leicht und kicherte. Ich streckte mich etwas in die Höhe, da Valentine etwas größer war als ich, und hielt sein Gesicht in meinen Händen. Er lächelte, beugte sich vor und wollte mich wieder küssen, aber als ein erstauntes Aufschnappen ertönte, hielten wir beide inne und zuckten leicht von einander zurück.
Als wir uns umsahen, entdeckten wir Marlee, die aufrecht im Bett saß uns uns erschrocken anstarrte.
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You won't leave my mind. {boyxboy}
Romance[ #88 in Romantik am 19.04.2018 *-* ] [ #1 in Schwulenliebe am 23.05.2019 waaaaaaaaaaaas *O* ] Wer in einem guten Haushalt groß geworden ist, hat Manieren, Anstand und wird irgendwann einen Partner heiraten, welcher aus ebenso einem Haushalt kommt...