Kapitel 10

2.9K 108 0
                                    

 Ich betrat das Krankenzimmer. Ju lag auf dem Bett und schlief. Sein Gesicht war bleich und seine Hände lagen auf seinem Bauch. Ich sah zu seinem Bein. Sein Bein war verbunden. Der Anblick war nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe. Außer das sein Gesicht bleich ist. Ich ging auf ihn zu und berührte mit meinen Fingern seine Stirn. Diesmal war Ju eiskalt. Er wurde operiert und war noch in Narkose. Der Doktor hatte mir gesagt ich kann ihn sehen. Er hatte mir aber auch gesagt, dass er eiskalt sein würde und bleich aussehen würde. Das kommt von der Narkose. Ich erzählte ihm, dass ich es wusste, da ich Medizin studierte. Ju hatte sich "Gott sei dank" nur das Bein gebrochen. Es würde 6-8 Wochen dauern, bis der Knochen verheilen würde. Das würde heißen Ju muss solange ein Gips tragen und mit Krücken laufen müssen. Ich weiß, dass es für ihn eine Horror Zeit sein wird, weil er nicht breaken kann. Er wird auch nur begrenzt Videos aufnehmen können. Im Sitzen. Er kann sich nicht mehr überarbeiten was sehr gut ist. Aber er wird enttäuscht sein, nicht mehr das machen zu können in seinen Videos, was er gerne hätte. Für ihn werden die Wochen wie eine Ewigkeit vorkommen. Aber ich werde ihm so gut helfen wie ich kann. Mal sehen wie es ihm geht. Natürlich muss ich erstmal warten bis er wieder aufwacht.

Ich nahm mir ein Stuhl und stellte es ans Bett. Ich wollte Musik hören aber wegen den Geräten war es leider verboten. Also nahm ich mein Buch und fing an zu lernen. Ich habe ja schon an vielen Orten gelernt aber noch nie in einem Krankenhaus. Aber ich wollte zu Ju. Ihn aufzuklären wird witzig. ,,Hey du hast dir dein Bein gebrochen, aber nicht so schlimm Kopf hoch." 
Ja toll. Während ich über das nach dachte merkte ich nicht, dass er sich bewegte.
,,Jule?". Seine Stimme klang schwach und sehr leise. Ich sah von meinem Buch auf. Er war aufgewacht. Ich legte mein Buch weg und sah ihn erfreut an. ,,Hey endlich bist du wach." sagte ich glücklich. Er setzte sich auf. Seine Hände waren angespannt. ,,Hast du Schmerzen?" fragte ich. Er sah mich an. ,,Was ist passiert?" fragte er stattdessen. ,,Du weißt es nicht?" erwiderte ich perplex. Er nickte nur. ,,Ähm okay." sagte ich beunruhigt. ,,Also du warst zuhause. Dein Regal ist auf dich gekippt und du warst eingequetscht. Du hast mich angerufen. Wir haben dich da..." ,,Wir?" unterbrach mich Ju. ,,Max und Ich." antwortete ich. ,,Jedenfalls haben wir dich da rausgeholt und haben den Krankenwagen gerufen. Du wurdest hier her gebracht und wurdest operiert." erzählte ich weiter. ,,Ich weiß gar nichts mehr." entgegnete mir Ju. Sein Ton klang leer. Ich hörte auf zu reden und sah nach unten. ,,Und was ist jetzt mit meinem Bein?" fragte Ju ausgelaugt. Ich sah weiterhin nach unten. Jetzt ist kommt der Punkt, wo er ausflippen wird. 
,,Es ist gebrochen." sprach ich klar und deutlich aus. ,,Du trägst ein Gips, welches du für 6 oder 8 Wochen tragen werden wirst." informierte ich ihn. ,,Hör auf nach unten zu gucken." sagte er zu mir. Ich sah hoch. Sein Gesicht hatte wieder etwas Farbe angenommen. ,,Es tut mir leid." wisperte ich. Er sah mich an. ,,Wie ist das passiert?" fragte er eher zu sich selbst als zu mir. Ich stand auf. ,,Wo willst du hin?". ,,Den Doktor holen." antwortete ich behutsam. ,,Okay." erwiderte er. Als ich an der Tür stand rief mir Ju noch etwas zu:,, Jule? Hör auf dich für Sachen zu entschuldigen für die du nichts kannst.".  Ich drehte mich zu ihm um. ,,Das passt nicht zu dir. Lass das." ergänzte er ehrlich. Ich sah ihn an. ,,Okay." murmelte ich ihm lächelnd zu und wand mich ab. Aber Ju kann das nicht ändern. Es tut mir leid, dass er sich das Bein gebrochen hat. Klar es ist nicht meine Schuld. Aber wie hätte man sowas verhindern können? 

Der Dokor kam und führte ein langes Gespräch mit Ju. Ich saß dabei und hörte zu. Dabei beobachtete ich Ju sehr genau und erkannte seine Betroffenheit, die er versuchte zu verstecken. Jap. Jetzt wird ihm bewusst, dass er einige Wochen sehr eingeschränkt leben wird. Der Arzt teilte ihm genau mit, was er durfte und was nicht und wie er jetzt damit umgehen soll. Als er erzählte, dass Ju eine Krücken brauchen wird, sprach er dagegen an. ,,Ich brauch keine Krücken." äußerte er sich mit sicherer Stimme. ,,Und wie wollen sie dann laufen?" entgegnete der Arzt. Ich stand auf. Genau das habe ich befürchtet. ,,Ich wusste, dass du dagegen sprechen wirst Ju. Aber du brauchst sie. Ohne sie kannst du nicht laufen. Du brauchst eine Stütze solange du den Gips trägst." unterbrach ich das Gespräch zwischen den beiden. Beide sahen kurz zu mir rüber. Der Doktor stimmte mir zu. Ju sah mich verständnislos an. ,,Sie werden auch Hilfe brauchen. Gibt es bei ihnen zuhause Personen die ihnen helfen können?" fragte der Doktor. Moment mal. Seine Mitbewohner waren doch laut Videos in Vegas um irgendetwas zu drehen. Also war Ju alleine. 
,,Ähm nein." erklärte Ju. ,,Und ihre Freundin?" fragte er wieder und zeigte dabei auf mich. Ju sah wieder zu mir und ich wurde rot. ,,Wir sind nicht zusammen." stotterte ich schnell. Ich raffte mich auf. Ju lachte leise. ,,Ja sie kann bei mir bleiben." verkündete er vergnügt. Verblüfft sah ich ihn an. ,,Wirklich?" fragte ich dann verlegen. ,,Ja." sagte er zögerlich. Soll das heißen, dass ich bei ihm in der Wohnung bleiben soll? Anscheinend Ja, denn Ju's Blick war ernst auf mich gerichtet. ,,Würdest du das tun?" fragte er mich etwas unsicher. Er denkt wahrscheinlich ich würde es nicht machen, weil sich sein Körper anspannte. Niemals würde ich Nein sagen. Nur was sollen bitte die anderen denken? Ich kann mir keine Ausrede einfallen lassen. Also werde ich es ihnen wohl sagen müssen. Aber Max, wie wird er reagieren? Ob es in Ordnung ist? Aber ich kann Ju nicht wegen Max im Stich lassen. Das wird eine Aktion. Aber Ja, ich bleibe solange bei Ju, bis er keine Hilfe mehr brauchen wird. Der Doktor sah mich abwartend an. Ju ebenfalls. ,,Ja ich bleib bei dir." erklärte ich Ju mit rotem Kopf und lächelte dabei. ,,Danke." wisperte er mir zu. Wir starrten uns an, dabei verlor ich mich in seinen Augen.
,,Das ist gut. Morgen kann er dann nach Hause." räusperte sich der Doktor und unterbrach somit die unangenehme Stille. ,,Äääh super!" rief ich etwas peinlich berührt und wurde wieder rot. Man ich hasse es so sehr, wenn ich rot werde. Ju lachte wieder. Wieso lachte er jetzt? Der Doktor grinste mich an und verließ den Raum. Was war das denn jetzt? Was hat das zu bedeuten? ,,Na dann. Wir werden ab Morgen viel Zeit verbringen." verkündete Ju grinsend und deutete dabei auf mich und dann ihn. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, also sagte ich kurz nichts. Da ich still war, verschwand sein Grinsen. ,,Ist das wirklich okay?" fragte er verunsichert nach. Nervös sah er mich an. Ich ging auf ihn zu und setzte mich an den Bettrand. Dabei legte ich meine Hände auf seine Schulter und sah ihm tief in die Augen. ,,Ich bleibe solange bei dir bis du mich nicht mehr brauchen wirst okay? Ich verspreche es." während ich dies sagte, lächelte ich. 
Ju's Miene wurde lockerer. Erleichtert seufzte er aus und nahm meine Hände. ,,Danke Jule." flüsterte er mir zu. Dann drückte er mich sanft an sich. Ich legte meine Arme um ihn. Diesmal war er wieder warm. Aber er roch nach Krankenhaus. ,,Wird Zeit das du raus kommst du riechst nach Krankenhaus." lachte ich. Er grinste nur und drückte mich noch näher an sich. Ich vergrub mein Kopf in seine Halsbeuge. So blieben wir eine Weile bis ich los musste. Morgen sehe ich ihn wieder. Aber jetzt muss ich irgendwie das den anderen mitteilen. Ja gut das wird jetzt lustig. 


Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt