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Ich weiß nicht wo Türchen 13 ist, aber vllt bin ich auch blind? Naja hier ist auf jeden Fall Türchen 14 :)

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Ich zog den Rauch meiner Zigarette tief ein und ließ ihn für ein paar Minuten in meiner Lunge verweilen ehe ich ihn wieder in Wolken nach draußen in die kalte Nacht stieß. Der Schnee der die Straßen Bradfords bedeckte würde bis zu den Knien reichen hätten Straßenfeger nicht den Bürgersteig frei gemacht. Es war ungewohnt, dass so hoch Schnee lag, ich hatte schon lange keinen richtigen Schnee mehr zu Augen bekommen, aber der Schneesturm der über England gepfegt hatte vor einigen Tagen hatte dies auch schnell wieder geändert. In den Fenstern der Häuser war die verschiedenste Weihnachtsdeko zusehen und ab und zu erhaschte man einen Blick auf den festlich geschmückten Weihnachtsbaum. Auf der Straße lief mir immer wieder eine Familie über den Weg, meist mit ihren Kindern die aufgeregt auf ihre Geschenke vor rannten um schnell nach Hause zu gelangen, wahrscheinlich waren sie in der Kirche gewesen. Ich könnte diese ganze Atmosphäre schrecklich schön finden und vor Neid platzen, dass ich nicht so wie diese Kinder reich beschenkt werde, wäre da nicht die Tatsache, dass ich Weihnachten hasste. Ich hasste es einfach. Für mich war der Dezember ein Monat wie jeder andere.

Amüsiert schaute ich zu wie ein schwarzhaariger Junge, bepackt mit etlichen Tüten die Straße in meine Richtung hetzte und immer wieder auf seine Uhr schaute. Ich wollte ihn warnen, als er auf eine gefrorene Pfütze zulief, aber es war schon zu spät und der Junge lag keine Sekunde später samt seinen Einkäufen auf der nassen Straße. Während ich mir das Lachen verkneifen musste fing dieser wild an zu fluchen und war kurz davor eine Konservendose gegen die Hauswand zu donnern.

"Sie hat dir nichts getan", lachte ich und schnippste die inzwischen völlig weggebrannte Zigarette weg. Der Junge schaute verwirrt in meine Richtung, eindeutig er hatte mich nicht bemerkt.

"Atlanta?", fragte er statt auf meine Aussage einzugehen völlig perplex.

"Warte du bist doch nicht ...", völlig geschockt schaute ich in diese haselnussbraunen Augen und trat einen Schritt auf den Jungen zu, der immer noch genau wie ich völlig perplex auf dem Boden hockte. "..nein das kann nicht sein. Zayn?!"

"Du bist es wirklich, ich fasse es nicht", Zayn rapelte sich auf und kam auf mich zu. Ehe ich mich versah hatte er seine Arme um meine Taille geschlungen und ich meine um seinen Hals. Ich steckte all meine Sehnsucht nach ihm die ich die letzten Jahre ertragen musste in die Umarmung und wollte ihn am liebsten nie wieder los lassen.

Zayn Malik. Der Junge von neben an, der mir in der Highschool völlig den Kopf verdreht hatte, dem ich mein Herz und zwei Jahre Beziehung geschenkt hatte, ehe ich umgezogen war in die Nähe von London und er nach X-Factor gegangen war. Er hatte eine neue Nummer gehabt und war für mich als normales Mädchen unerreichbar gewesen. Fast wie in einem schlechten Film, würde keine schmerzhafter Grund hinter dem Umzug nach London stecken, weshalb ich Zayn verlassen musste.

"Was machst du hier? Ich dachte du bist in London. Ich meine allgemein, wieso bist du nicht bei deiner Familie? Weihnachten feiern? Wie geht es deinen Eltern? Und vor allem wie geht es deinem Bruder, Hunter?", Zayn hörte schon gar nicht mehr auf zu reden so nervös war er. Ich seufzte und ließ meinen Blick auf den Boden sinken und da war er, der schmerzhafte Grund, weshalb ich nach London ziehen musste und Zayn verlassen musste.

"Zayn, beruhig dich. Ich hab schon seit langem keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, mal ganz davon abgesehen hasse ich Weihnachten", nuschelte ich und vergrub meine Hände in den warmen Jackentaschen.

"Du hasst Weihnachten? Nie im Leben."

"Ich hab das letzte mal Weihnachten mit dir gefeiert bevor ich umgezogen bin. Die Therapie für Hunter, weswegen wir nach London gezogen sind, hat damals nicht angeschlagen, der Krebs hat letzendlich doch gewonnen. Er ist kurz vor Weihnachten damals gestorben, seitdem steht Weihnachten für mich unter einem schlechten Stern. Meine Eltern und ich sind nach seinem Tod nicht mehr miteinander klar gekommen, ich meine sie haben ihren Sohn verloren und ich meinen großen Bruder, es war alles so kompliziert. Und wieso ich jetzt wieder hier bin weiß ich selber nicht, vielleicht hatte ich tief in mir gehofft dich wieder zusehen. Und was treibt dich zurück in unsere Heimatstadt?", probierte ich das Thema zu wechseln, um nicht jeden Moment in Tränen auszubrechen.

Adventskalender '13Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt