Ihre Augen starrten ausdruckslos in die Luft. Meerblau, aber ohne Tiefe. Das Funkeln war längst erloschen. Ihre Gefühle hatten sich in einem wirbelnden Tanz von ihr entfernt und nur einen ohrenbetäubend stille Leere hinterlassen.
Sie spürte, wie sie sich immer weiter ausbreitete und versuchte, sie aufzuhalten. Doch begonnen in in ihren Fingerspitzen und Zehen, frass sie sich unaufhaltsam und mächtig immer weiter Richtung Herz. Die Gefühllosigkeit.
Als er gegangen war, hatte er mit seiner sanften Stimme, den zärtlichen Berührungen und diesen wunderschönen Augen alles was sie ausmachte zu sich gelockt, nur um es mit sich zu nehmen.
Ihr ganzes törichtes Dasein folgte ihm, wie die Ratten ihrem Flöte spielenden Fänger, schwebten ihm entgegen wie Motten dem Licht.
Sie wollte schreien aber die kalten Finger der Enttäuschung drückten ihr die Kehle zu. Sie war gefangen in sich und ihr wurde klar, dass es keinen Ausweg gab. Es war vorbei. Von Anfang an hatte er sie in seiner Macht und sie wusste einfach nicht wieso ein Zwinkern, ein Lächeln sie so naiv hätte werden lassen.
Ihr Ende hatte mit dem Anfang begonnen. Vor nicht mehr als ein paar Wochen schwebte sie kitschig auf Wolke 7. Das Glück und die Liebe hatten ihr eine Schwerelosigkeit geschenkt, die sie so noch nicht kannte. Ein Blick in seine Augen und sie vertraute ihm blind. Ihr größter Fehler, dass war ihr nun klar. Ihr naiver, verliebter Verstand ignorierte die mühsam unterdrückte Wut und die Angst, die manchmal in seinem warmen Blick mitschwangen.
Er hatte sie mitgenommen in eine schönere, glücklichere Welt und dann hatte er sie orientierungslos zurückgelassen.
Der einzige, kleine Trost lag darin, dass er womöglich noch kaputter war als sie, die nach und nach ihr zersplittertes Selbst wieder zusammensetzen würde.
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mondscheinzeilen
PoetryBloß ein paar Gedankenfetzen, niedergeschrieben bei Kerzenschein an Regentagen, bei Mondlicht in warmen Sommernächten auf zeilenloses Papier oder bunte Pappdeckel.