1. Ein gemütlicher Abend

159 10 0
                                    

Janas PoV

Konzentriert bog ich den Wagen um die nächsten Ecke. Ich war auf dem Weg zu den Jungs. Wir wollten ein grandioses und erfolgreiches Jahr feiern. Ein Jahr in dem sich verdammt viel geändert hatte, aber irgendwie auch nichts. Ursprünglich hatten wir geplant, genau wie letztes Jahr an Liams Geburtstag einen gemütlichen Abend zu machen, aber Liam hatte eine große Party an seinem Geburtstag vorgezogen, weswegen wir den gemütlichen Abend, heute, also zwei Wochen zu spät machten. Genervt sah ich auf die Uhr, ich war ziemlich spät dran, doch der Londoner Verkehr ließ es einfach nicht zu, schneller zu fahren. Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche, die auf dem Beifahrersitz lag und tippte eine SMS an Niall, während ich im Schritttempo weitergurkte. „Hey Schatz. Ich komm zu spät, bin im Verkehr stecken geblieben.“ Ich musste nicht lange warten, schon kam die Antwort: „Okay, ich sag den anderen Bescheid. Was denkst du wie lange dauert es noch?“ Seufzend betrachtete ich die Blechlawine um mich herum und tippte: „Wenn es so weiter geht noch mindestens 20min.“ Ich schmiss mein Handy wieder auf den Beifahrersitz und ignorierte das erneute Aufleuchten des Bildschirms, da es gerade wieder ein Stück voran ging. Tatsächlich brauchte ich dann aber wirklich noch fast eine halbe Stunde, ehe ich bei dem Haus der Jungs angekommen war und die Einfahrt entlangrollte. Hastig schnappte ich mir meine Tasche, sprang aus dem Wagen und rannte schon fast zur Haustür, wo ich einmal tief durchatmete, ehe ich klingelte. Fast sofort hörte ich eilige Schritte auf der anderen Seite und nicht lange und die Tür wurde aufgerissen und vor mir stand ein strahlender Niall. „Da bist du ja endlich! Warum hast du mir nicht mehr geantwortet?“ Ehe ich zu einer Antwort ansetzen konnte, legte er auch schon die Hände an meine Hüfte und zog mich dicht zu sich. Wir gaben uns einen kleinen Begrüßungskuss, dann meinte ich lächelnd: „Tut mir leid, aber du weißt doch, wenn ich Auto fahre, bin ich nicht gerne am Handy.“ Er nickte verstehend und zog mich dann ins Haus hinein und hinter sich her. „Die anderen sind schon alle im Garten. Wir wollen grillen.“ Ich ging ihm hinterher den Gang entlang, durchs Wohnzimmer und schließlich auf die Terrasse. Dort saßen auf einer der Bänke am Tisch Melli und Chris, die sich eine dünne Wolldecke über die Beine gelegt hatten. In dem großen gemütlichen Korbsessel daneben saß Louis, der El auf dem Schoß hatte. Alle vier begrüßten mich fröhlich, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie alle etwas müde waren. Ich winkte ihnen strahlend zu und schmiss meine Handtasche neben Melli auf die Bank, ehe ich mit Niall zusammen von den Steinfliesen der Terrasse sprang und zu dem Grill ging, der im Garten ein wenig weiter weg aufgestellt worden war. Dort stand Harry, der über den Jeans und dem dünnen Pulli, noch eine große, weiße Küchenschürze trug, auf der vorne jede Menge kleine Fettspritzer waren und sah konzentriert auf das Fleisch vor ihm. Grinsend klopfte ich ihm von der Seite auf die Schulter und er drehte sich erschrocken zu mir um. Als er dann jedoch erkannte, wer ihn da angestupst hatte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und er meinte: „Erschreck mich doch nicht so!“ Ich lachte auf: „Tut mir leid. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so schreckhaft bist.“ Erst zuckte er mit den Schultern, danach zwinkerte er mir zu und wandte sich wieder dem Grill zu. „Wo warst du eigentlich noch so lange?“, fragte er mich neugierig und ich gab zurück: „Feierabendverkehr.“ Zur Antwort zog er nur eine leidvolle Miene, wahrscheinlich weil er selbst wusste, wie ewig man dann manchmal brauchte. „Können wir dir was helfen?“, brachte sich nun auch Niall in das Gespräch ein, doch Harry schüttelte seinen Lockenkopf. „Die erste Runde Fleisch ist gleich fertig. Setzt euch ruhig hin, ich bring dann alles an den Tisch.“ Nickend zogen wir wieder ab und setzten uns gerade zu den anderen, als Liam und Tete aus dem Haus kamen. Beide waren mit Tellern, Besteck, Saucen und Getränken beladen. Liam trug zusätzlich noch eine große Schüssel mit Salat. Vorsichtig verteilten die beiden alles auf dem Tisch, ehe sie mich kurz begrüßten und sich dann ebenfalls hinsetzten. „Wo ist eigentlich Zayn?“, fragte ich in die Stille hinein. „Anwesend.“, ertönte eine müde Stimme hinter mir und ich drehte mich um. Dort in der Tür stand Zayn, der aussah wie frisch aus dem Bett. Graue Jogginghose, schwarzer Hoodie von Adidas, zerwuschelte Haare und dunkle Augenringe. Er kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Backe, wie er es immer tat, wenn er eins von uns Mädchen begrüßte. „Na du?“, lächelte er müde und ich sah stirnrunzelnd zu, wie er sich mit einem kleinen Ächzen auf einen der Stühle fallen ließ. „Alles okay bei dir?“, fragte ich und er nickte: „Jap... Hab nur bis gerade noch geschlafen. Ich war den ganzen Tag im Studio und hab die Aufnahmen für das neue Album gemacht, deswegen hab ich mich vorhin ein wenig hingelegt.“ Ich nickte wissend und Liam fragte: „Und wie weit bist du gekommen?“ „Geht so. Ich schätze ich muss noch ein paar Mal ins Studio. Ich hab immer Ewigkeiten gebraucht, bis es mal gut klang.“ Mir fiel auf, dass Zayns Stimme kratzig klang und er ziemlich leise sprach. Genau in dem Moment kam Harry mit einem Teller Fleisch an den Tisch, stellte ihn in die Mitte und teilte uns mit: „Ich leg jetzt noch die gefüllten Tomaten und Zucchini auf den Grill und dann komm ich auch essen.“ Gut gelaunt verschwand er wieder und mir wurde bewusst, dass er und Niall die einzigen waren, die fit und gut gelaunt wirkten. Während ich mir jede Menge Salat nahm und ein wenig Fleisch fragte ich in die Runde: „Warum seid ihr alle so müde?“ „Studium.“, sagten El, Melli und Chris gleichzeitig, Louis dagegen zuckte nur mit den Schultern und Liam murmelte was von: „War Sport machen.“ „Ach so...“, meinte ich: „Wie läufts denn so im Studium?“, wollte ich wissen und wandte mich damit hauptsächlich an Melli. Melli, Laura, Tete und ich hatten dieses Frühjahr alle erfolgreich unseren Schulabschluss geschafft und während Melli gleich zu studieren angefangen hatte, gönnten wir anderen uns erst einmal eine Pause. Tete bis November, ich bis Februar und Laura sogar bis zum nächsten Sommer, weil sie zusammen mit Joshua auf Weltreise hatte gehen wollen. Im Moment war sie so weit wir wussten in Laos und bald waren Kambodscha und Thailand dran. Aber wir hatten kaum Kontakt zu ihr, da sie und Josh ständig irgendwelche Touren machten und deswegen tagelang nicht erreichbar waren, doch wo sie auch hinkamen, jeder von uns bekam jedes Mal eine Postkarte. Ich und Tete vergammelten dagegen unsere Zeit und taten nichts außer faulenzen, das Leben genießen und die Zeit mit unseren Freunden genießen, ehe One Direction wieder auf Tour ging. Melli war damit die einzige, die mitten im Studium steckte und zu kaum noch was anderem kam, als zu lernen. Chris mit dem sie jetzt wieder fast ein Jahr glücklich zusammen war, ging es genauso und El hatte ihr Studium bald hinter sich und musste dementsprechend viel für die letzten, wichtigen Prüfungen lernen. Plötzlich realisierte ich, dass Melli schon längst damit beschäftigt war auf meine Fragen zu antworten und gerade erzählte, dass sie überlegte einen der Kurse zu wechseln. Ich versuchte ihr wieder zuzuhören aber um ehrlich zu sein ödete mich das Thema an. Ich fing noch früh genug an zu studieren und die Regel besagte, die Antwort sollte nie mehr als doppelt so lang wie die Frage sein... Oder so ähnlich. Irgendwann verstummte Melli wieder und wir alle verfielen in Schweigen, während wir aßen. Ein gemütliches Schweigen. Wir schwiegen, wie man es nur mit Menschen tun konnte, bei denen man sich wohl fühlte und denen man vertraute. Zumindest bis Chris fragte, ob einer von uns mal wieder was von Laura gehört hatte. „Ich hab vor drei Tagen mit ihr telefoniert, da hat sie gemeint sie und Joshua würden eine Rikschatour oder so was machen und dass sie bald nach Thailand rüber wollten.“, gab Zayn Auskunft und Tete meinte: „Genau wie ich.“ „Die beiden sind zur Zeit in Laos, nicht wahr?“, fragte Louis und Tete, Zayn und ich nickten synchron. „Steht den schon ein Termin fest, wann sie wiederkommen wollen?“ Eine gute Frage, deren Antwort mich auch mal brennend interessieren würde. „Laura hat gemeint sie versuchen bis Weihnachten Asien durchzukriegen, damit sie die Feiertage hier verbringen können, aber sie wollen noch China und Japan machen und wissen noch nicht, wie lange sie sich dort aufhalten werden... Kann also auch gut sein, dass wenn sie es bis Weihnachten nicht schaffen komplett bis zum Sommer wegbleiben.“, murmelte Tete tonlos vor sich hin. Zayn seufzte leise und ich rückte ein Stück näher zu Niall. Bis zu Weihnachten waren es noch fast vier Monate und die beiden waren schon drei Monate weg. Das ganze fühlte sich irgendwie unwirklich an. Wir ließen das Thema Laura und Josh wieder fallen, da es nicht gerade zu unseren Lieblingsthemen gehörte und redeten eine Weile über die nächste Tour der Jungs, bis wir bemerkten, dass die Gedanken daran sie so lange nicht zu sehen auch nicht gerade Stimmungsaufhellend waren. Mittlerweile waren wir fertig mit essen und kuschelten uns alle in unsere Sitze. Ich lehnte mich satt und zufrieden an Niall an, der mit einer Strähne meines Haares spielte, während er sich über meinen Kopf hinweg mit Harry und Louis unterhielt. El war inzwischen schon fast eingeschlafen und auch Melli lag halb auf Chris und schien nur mit Mühe die Augen offen zu halten können. Tete dagegen war noch vergleichsweise fit und ließ es zu, dass Liam seinen Kopf in ihren Schoß gelegt hatte. Grinsend sah sie zu ihm hinunter und fuhr sanft über seine Wange, doch wann immer er ein wenig zulange die Augen zuließ, piekste sie ihn und schmunzelte: „Nicht einschlafen.“ „Wollen wir vielleicht mal rein?“, fragte Harry „Es wird langsam frisch hier draußen.“ Zayn stimmte ihm sofort zu und sprang auf um schon mal das Geschirr auf dem Tisch zusammen zu räumen. Liam dagegen blieb grummelnd auf Tetes Schoß liegen, was sie zum lachen brachte. „Ich würd dich ja wirklich gern reintragen, aber dafür bist du mir zu schwer, also setz dich in Bewegung, wenn du nicht erfrieren willst.“ Liam sah seufzend zu ihr hoch: „Ich dich auch...“ Zur Antwort bekam er nur ein Grinsen und ein kleinen Stoß, woraufhin auch er sich in Bewegung setzte. Wir gingen alle rein, wobei Louis El sanft stützte und Chris Melli halb trug, halb vor sich her schleppte. Im Wohnzimmer verteilten wir uns alle auf die Sitzflächen. Louis mit El auf dem Schoß auf einem der Sofas, Liam und Tete setzten sich wieder genauso hin wie draußen auf dem zweiten Sofa und Harry setzte sich neben Louis und El. Ich ließ mich mit Niall einfach auf den Boden plumpsen, dazu nahmen wir uns einige Kissen und machten es uns gemütlich, Zayn folgte unserem Beispiel während Melli und Chris den großen Sessel belegten. Allerdings stand Zayn gleich wieder auf um einen Film rauszusuchen. „Was wollt ihr sehen?“ „Nichts gruseliges ansonsten egal.“, antwortete ich, was sofort Protest bei Harry und Louis auslöste, doch zu meinem Glück hatten auch die anderen mehr Lust auf was lustiges. „Wie wärs mit Bad Teacher?“, fragte Niall und alle waren einverstanden. Zwar kannte jeder von uns bereits den Film, aber da die halbe Mannschaft sowieso schon so gut wie schlief und die zweite Hälfte wohl bald folgen würde, war es egal. Zayn legte die DVD ein und setzte sich dann wieder neben mich und Niall auf den Boden. Während er den Film startete, kuschelte ich mich enger an Niall und der legte seinen Arm um mich. Sobald der Film anlief verstummten auch die letzten unserer müden Gesprächen und wir sahen mehr oder weniger aufmerksam zu, wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass auch nur einer von uns richtig hinsah. Zayn und Liam waren innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen und El brauchte nicht lang um ihnen zu folgen. Genau wie ich mich an Niall schmiegte, kuschelte sie sich im Schlaf an Louis, der mehr ihr beim Schlafen zusah, wie auf den Film zu achten. Ich bekam kaum mit wie der Film zu Ende ging und der Abspann anlief. Erst als Harry den Fernseher ausschaltete und plötzlich alles ganz ruhig war, richtete ich mich wieder auf. Gähnend sah ich zu Niall, der mich verschlafen anblinzelte. „Wir sollten dann mal gehen.“, meinte plötzlich Chris mit müder Stimme. Er stand auf und zog Melli dabei mit sich. Kaum stand sie, kippte sie auch schon beinahe wieder um, doch Chris packte sie sanft an der Hüfte und half ihr dabei sich aufrecht zu halten. Wir verabschiedeten uns alle mit leise gemurmelten: „Tschüss... Bis bald.“, und dann führte Chris Melli mit einem letzten kleinem Winken aus dem Zimmer. Jetzt stand auch Louis auf. Els Körper sank auf die Couch, da sie tief und fest schlief. Louis sah seufzend auf sie herunter, dann lud er sie auf seine Arme und während er sagte: „Wir gehen dann auch mal ins Bett. Bis morgen früh.“, trug er sie aus dem Raum. Niall und ich standen auf und sahen fragend zu Harry und Tete: „Was machen wir mit Liam und Zayn?“ Harry zuckte müde die Schultern, doch Tete antwortete: „Ich schlaf mit Liam auf der Couch. Ich will ihn nicht wecken... Und Zayn keine Ahnung.“ Mit einem leisen Schnauben ging Niall zu Zayn, beugte sich über ihn und stupste ihn sanft an: „Zayn... Hey Zayn. Wach auf. Komm schon, du kannst nicht hier auf dem Boden schlafen.“, doch von Zayn kam keine Reaktion. Während Niall Zayn nun begann etwas heftiger zu rütteln, breitete ich hilfsbereit eine Decke über Tete und Liam aus, die dicht aneinander gekuschelt auf der Couch lagen. Tete konnte sich kaum bewegen, da Liam sie im Schlaf fest umklammert hielt, doch sie lächelte mich dankbar an. Von Zayn kam einen leises Brummen und ein: „Ich will nich...“ Auch Harry begann nun an ihm zu rütteln und zusammen mit Niall schaffte er es, Zayn so weit wach zu bekommen, dass er ihn aus dem Zimmer und die Treppe hoch bugsieren konnte. Niall und ich folgten ihm und schalteten im Wohnzimmer alle Lichter aus, so dass Liam und Tete ruhig schlafen konnten. Harry brachte Zayn in sein Bett und ich ging mit Niall in sein Zimmer. Während er im Badezimmer verschwand zog ich mich rasch bis auf die Unterwäsche aus und streifte einen Pulli von Niall über. Als er wieder aus dem Bad kam, ging ich rasch hinein um mich abzuschminken und mir die Zähne zu putzen, dann huschte ich ins Zimmer und schlüpfte zu Niall ins Bett unter die Decke. Ich schmiegte meine Wange an seine nackte Brust und verschränkte fröstelnd meine Beine mit seinen. Erschöpft schlief ich ein und bekam noch gerade so mit, wie er einen Arm um mich legte, meinen Kopf küsste und : „Schlaf schön.“, flüsterte.

Hey ho :D

habs dann auch mal gepackt hochzuladen ;) hab das Kapitel schon seit Ewigkeiten fertig aber irgendwie hab ich total vergessen des hochzuladen... ups^^ :D  

ich weiß ist noch ein wenig langweilig aber ihr und auch ich mussten ja erst mal wieder in die Geschichte rein kommen ;) 

bis... öhm... nächsten Dienstag? 

xo laudea :*

Another World?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt