[Teil 42]

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Nach einer gefühlt dreifach so langen halbstündigen Autofahrt kamen wir dann auch am Krankenhaus an. Schnell stieg ich aus, schnappte mir Emma, lief vor das große Haus und schaute nach oben.

Ein großes weißes Haus zog sich vor mir in die Höhe. Etliche Fenster zierten seine öde Fassade und in der oberen linken Ecke blinkte ein rotes Neon-Schild. Seine Buchstaben verrieten mir, dass ich richtig war.

,,Städtisches Krankenhaus Köln"

Wie ich dieses Gebäude hasste. Seine Fassade, seine traurige Ausstrahlung und am allermeisten die vielen Menschen, die mit müden Schritten, ohne Kraft und ohne Lebensglück in dieses Haus hinein- und hinausgingen. Das alles weckte so viele Emotionen in mir und ich starrte nur hinauf, dachte an nichts und blendete alles andere aus.

Emma zog an dem Zipfel meines Oberteiles und holte mich somit in die Gegenwart zurück.

,,Ist Daddy dadrin? Geht es ihm nicht gut?''

Die Tränen bahnte sich langsam aber sicher einen Weg über meine Wange und ich schaute zu Emma hinab.

,,Ja mein Schatz. Aber es wird alles gut werden.''

Wer's glaubt. Ich packte Emmas Hand, nickte meiner Mutter zu, die im Auto wartete und lief in das große Gebäude hinein. Ich steuerte auf die Rezeption zu und als die Frau hinter dem Tresen mich erkannte schaute sie mich traurig an.

,,Thaddeus. Geht es Emma gut? Warum sind sie denn hier?''

Sie kannte mich von meinen vielen Besuchen vor und nach Ardys Unfall.

,,Ardy hatte einen Unfall.''

Sie guckte mich verdutzt an.

,,Sie haben nun wirklich kein Glück. Ich erkundige mich sofort nach ihm. Es tut mir so leid für ihre Familie.''

Ich nickte. Sie telefonierte kurz und informierte mich dann darüber, dass sie ihn gerade noch operieren und ich mit Emma im Wartezimmer warten sollte.



Wer bin ich? (Tardy FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt