DREAMTEAM - BITCH & JERK

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„Drei Stunden! Ich war höchstens drei Stunden weg! Unter welcher verfluchten Konstellation von Sonne und Mond hat der Affe es geschafft, sich in Brand zu stecken?!" Du gestikulierst wild in Peters Richtung, der sich panisch seiner brennenden Jacke entledigt und sie auf den Boden wirft. „Frag nicht mich. Mir wäre das gar nicht aufgefallen, wenn du nichts gesagt hättest", brummt Eric gleichgültig, nicht mal vom Buch, das er gerade liest, aufblickend. Genervt schlägst du es ihm aus den Griffeln. 



„Ich höre!" Du stemmst deine Hände in die Hüften und funkelst deinen Exfreund böse an. „Also gut, vielleicht habe ich ihm gesagt, dass er dich wieder hierher schaffen soll und es mir egal ist, wie er das anstellt. Selbst wenn er dafür Rauchzeichen machen muss." Im Hintergrund bearbeitet Peter den in Flammen stehenden Stoff mit wilden Fußtritten. „Wieso zur Hölle sollte er das tun!?" – „Hast du eine Ahnung, wie nervig die Pissnelke ist? Ich musste ihn ablenken, damit er mir nicht mehr auf den Sack geht."


Nun hat auch die Hose des ehemaligen Candors Feuer gefangen, was dieser mit einem bildgewaltigen Fluch quittiert. „Außerdem habe ich deine liebreizende Gesellschaft vermisst", fügt Eric sarkastisch hinzu, während er angestrengt mit einer Hand nach seiner Lektüre fischt und dabei halb von der Couch fällt. „Du bist unmöglich." Mit diesen Worten kickst du den in Blau eingebunden Schmöker außer Erics Reichweite. „Gleichfalls, Miststück", knurrt der Zwanzigjährige, der sich wieder frustriert auf seinen Liegeplatz zurückfallen lässt.


„Das machst du sauber!", herrscht du nun den zusammenzuckenden Peter an, der in Shirt und Boxershorts vor dem hässlichen Brandfleck auf dem nicht mehr makellosen Marmorboden steht. „Und womit?", erkundigt der Sechszehnjährige sich sichtlich verarscht, da niemand vorhin seiner in Flammen stehenden Wenigkeit zur Hilfe gekommen ist. „Frag Eric, er hat bestimmt noch viele tolle Vorschläge auf Lager", fauchst du, dich nach oben in dein Zimmer verziehend.


Erfreulicherweise ist Jeanine so nett gewesen, dir das Haus, in dem du während deine Aufenthalt bei den Ken gelebt hast, zu überlassen. Und gleich darauf ist sie so scheiße gewesen, die zwei Volldeppen bei dir unterzubringen. Und jetzt hat einer von denen auch noch den weißen Marmorfußboden im Wohnzimmer ruiniert. – Schwachmat!









Als Peter wenige Stunden später im Türrahmen deines Zimmers auftaucht, kriegst du glatt einen Anfall. „Was!?" Abwehrend hebt der Schwarzhaarige die Hände. „Warum so mies gelaunt?" – „Weil du dich mit deiner Visage in mein Sichtfeld traust und dann auch noch so überflüssige Fragen stellt." Nach dem unerwarteten Wiedersehen mit Cameron ist es dir verflucht schwer gefallen, zurück zu der pubertierenden Flitzpiepe und der theatralisch leidenden Stresserella zu gehen. – Verständlich, dass du da angesickt bist.


„Was gibt's zum Abendessen?", hörst du Peter, der sich glücklicherweise eine intakte Hose angezogen hat, fragen. „Nichts!" – „Aber das gab's schon gestern", jammert der Jüngere, worauf du gezwungen grinst. „Ich habe auch für zwei Tage gekocht." Peter schürzt die Lippen. „Gut, das werde ich Eric genauso ausrichten. Und es wird ihm nicht gefallen." - „Du bist ja immer noch da", erwiderst du pampig, weswegen der Schwarzhaarige sich schließlich schnaubend schert.


Unglaublich, aber wahr! – Die nächste halbe Stunde lassen dich deine grenzdebilen Mitbewohner in Ruhe. Trotzdem gehst du auf Nummer sicher und siehst nach, was die beiden treiben. Der beunruhigenden Stille sollte man nämlich nicht trauen, schon gar nicht, wenn da ein hungriger Eric ist und man seit dreißig Minuten keinen Piep mehr von Peter vernommen hat. Dir schwant nichts Gutes und als du leise die Stiege runterkommst, passiert etwas Fürchterliches. – Du wirst beinahe von einem angeflogenen Topfdeckel erschlagen!

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