Elizabeth Smith
„Elly, reich mir doch bitte einmal die Milch, ja?" bat Elizabeths Mutter ihre älteste Tochter. Sie war schon etwas später dran als ihr eigentlich lieb war. Elizabeth hielt ihr den Milchkarton hin, ohne ihr auch einen weiteren Blick zu schenken. Vertieft in ihr Heft schaffte sie es nicht einmal ihr Brot ordentlich zu essen. „Was ist denn heute nur los mit dir, Elly?"„ Ist schon gut, Mama." entgegnete ihre Tochter ihr stumpf und blätterte eine Seite weiter. „ Elizabeth Smith." Leicht genervt zog Lauren Smith ihrer Tochter das Heft vor der Nase weg und begann selber darin zu blättern. „ Du machst schon wieder was anderes im Unterricht als dem Lehrer zuzuhören. Wir haben uns schon oft genug darüber unterhalten, Elly. Willst du etwa von der Schule fliegen?" Immer wenn Lauren sich aufregte blähten sich ihre Nasenlöcher leicht auf, weswegen es nicht sonderlich leicht war nicht laut loszulachen. „Ja, Mama. Wir hatten das schon oft genug besprochen." Elizabeth rollte leicht die Augen und biss kräftig in ihr Brot. Ihre Mutter legte das Heft auf die Küchentheke und griff nach ihrer Tasche. „Wir sehen uns heute Abend Mäuschen." Schnell drückte sie Elly noch einen Kuss auf die Stirn bevor sie durch die Küchentür verschwand.
Elizabeth verstand es nicht, wieso sich ihre Mutter jedes Mal so aufregte wenn sie sich halt anders im Unterricht beschäftigte. Allerdings schaffte sie es nicht sich lange damit auseinander zu setzen, da es bereits 7:23 Uhr war und sie ihren Bus in sieben Minuten kriegen musste. Teller und Messer landeten in der Spülmaschine, das Heft fand seinen Stammplatz in Elizabeths Rucksack. Kurz ging sie noch einmal alles durch. Schlüssel und Handy waren in ihrer Jackentasche, im Rucksack war ebenfalls alles Notwendige. Mit schnellen Schritten eilte sie zur Haustür und verschloss sie sorgfältig bevor sie die Treppen hinunter sprintete um den Bus noch pünktlich zu erwischen.
Da es ein Montagmorgen war begrüßte sie ein Haufen an unausgeschlafenen und mürrischen Gesichtern. Wer nicht früh schlafen ging, den bestrafte das frühe Aufstehen. Elizabeth kramte nach ihren Kopfhörern und steckte sie sich sofort in ihr Ohr; wenigstens konnte Musik ihr die Laune heute ein wenig verbessern. Während der gesamten Busfahrt hatte sie aus dem Fenster gestarrt, was sollte sie auch anderes tun? Erst vor den Schultoren verstaute sie die Kopfhörer wieder in ihrer rechten Manteltasche bevor sie einmal tief Luft nahm und dann über den gepflasterten Schulhof zum Hauptgebäude ging. Bevor sie allerdings einen neuen Kampf durch die undurchdringlichen Schülermassen auf sich nahm, entschloss sie sich einen Kaffee in der Cafeteria zu holen schließlich wollte sie nicht im Unterricht einschlafen. Allerdings stelle sich dies auch als eine große Herausforderung heraus, da sie anscheinend nicht die einzige war die zu dem magischen Ort voller Leckereien wollte. Genau als sie vor der Cafeteria-Frau stand und ihren Kaffe bestellen wollte klingelte es. Sie war nicht einmal zwei Stunden wach und wurde jetzt schon vom Pech verfolgt. Die Cafeteria-Frau zuckte nur mit den Schultern und begab sich dann wieder zurück in die Küche. Elizabeth umklammerte fest ihre Rucksackschulterträger. Letztendlich siegte die Klingel und somit zog sie sich in ihre Klasse zurück.
„Guten Morgen, Elly." begrüßte sie Sean, der strahlend auf sie zu ging und ihr einen Becher Kaffee entgegen streckte.
„Für mich?" fragte sie ungläubig.
„Aber klar! Ich kenn dich schon solange, dass ich weiß wann du einen Kaffee brauchst." Leicht beschämt nippte Elly an ihrem Gratis Kaffee und starrte regelrecht auf den Boden. Was sie ohne Sean machen würde, wüsste sie nicht. Seit die beiden gemeinsam die selbe Grundschule besuchten festigte sich ihre Beziehung von Tag zu Tag. Er war wie eine zweite Familie für sie geworden. „Und wir sollten uns eventuell beeilen wenn wir Mr. Coleman nicht verärgern wollen." Schon griff Sean nach ihrer Hand und zog sie durch die Schülermassen hindurch und das einzige worum Elizabeth sich sorgte war ihr heißgeliebter Kaffee.
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Ein Marmeladenglas voller Hoffnung
Teen Fiction" Du nimmst dir einfach einen Zettel, schreibst deine Ängste, Träume und Hoffnungen auf und steckst ihn dann in dieses Marmeladenglas." - Noah Fisher - Freak heißt nicht gleich Freak! Das hat Elizabeth zumindest...