In der Arena - 7

42 2 8
                                    

Kapitel 7

Ich suche verzweifelt nach etwas, in dem ich das Wasser zu Heath tragen könnte. Aber außer Gras, Blättern und dem Fluss, in dem ein paar Steine liegen ist nichts zu sehen. Wie sollen mir Bäume, Gras und ein paar Steine weiterhelfen? Gelegentlich reißt mich noch immer ein brennender Schmerz von den Beinen aus meinen Gedanken.

Schale... Ich könnte ein Stück Rinde nehmen und es  als Schale benutzen. Aber es würde zu viel Flüssigkeit dadurch verloren gehen. Trotzdem einen Versuch ist es wert und immerhin bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich begebe mich hektisch zum nächstgelegenen Baum und reiße ihm mit aller Kraft, die mir bleibt und nicht von meinen schlaflosen Nächten geraubt worden ist, ein Stück der weichen Rinde heraus und bin froh darüber, dass ich endlich einen Weg gefunden habe und nicht weiter ratlos auf den unmittelbar bevorstehenden Anbruch der Nacht warten muss.

Ich kniee mich ans Ufer, tauche die Rinde unter Wasser und schöpfe so viel wie hineinpasst. Ich drehe mich um und konzentriere mich möglichst wenig Wasser bei meinen ersten Schritten zu verlieren. Vergebens. Ein Schatten huscht von Baum zu Baum. Erschrocken lasse ich die Rinde fallen und das Wasser sickert in den Boden. "Fuck!" "Nanana, man flucht nicht, Schätzelein", höre ich eine männliche Stimme sagen. "Wer bist du?" frage ich in den Wald hinein. Keine Antwort. "Komm raus!" Aber die einzige Reaktion der Gestalt ist ein selbstgefälliges Lachen. "Traust dich wohl nicht was?" "Sicher. Aber du siehst so süß aus, wenn du Angst hast und dich aufregst." "Ich hab keine Angst vor dir." Und das war nicht mal komplett gelogen. Wieder ein Lachen. "Komm du doch zu mir, wenn du mich unbedingt sehen willst.", seine Tonart gefällt mir nicht. "Ich denk nicht dran", zische ich zurück, "wer sagt, dass ich dich sehen will." "Du bist mir ja eine. Erst willst du das ich zu dir komme und dann willst du mich also doch nicht sehen?" "Hör auf zu lachen, das ist nicht witzig. Und was machst du in meinem Abteil? Du gehörst hier nicht hin." "Ich hab dich am Anfang gesehen und ich muss sagen, du faszinierst mich. Glaub mir es kommt nur selten vor, dass ein Mädchen es schafft mich zu faszinieren." "Interessiert mich nicht." "Gastfreundlich bist du ja anscheinend nicht." "Sollte ich? Immerhin hast du dich angeschlichen, ich kenne dich nicht und ich hab dich auch nicht eingeladen mein Gebiet zu betreten." "Ach, aber die kleine Zoe?" "Lass sie da raus!" "Ich könnte dir helfen sie zu beschützen." Das bringt mich zum Nachdenken. Würde er sie im Ernstfall beschützen? Sicherlich nicht. Aber er muss etwas wissen und mit seinem Wissen könnte er unser Überleben sichern. "Du würdest sie beschützen?" "Klar." Nun hat er sich doch entschieden zu mir zu kommen. Innerhalb von zwei Sekunden steht er direkt vor mir. "Bist du immer so schnell?" "Enttäuscht, dass du hier nicht die Einzige bist, die schnell sein kann?" Sein warmer Atem ist in der kalten Luft als Nebelwolke erkennbar. "Wann ist es so kalt geworden." "Ach, sowas passiert hier häufig." Das Gesagte sickerte nur langsam in meinen Kopf ein. "Warte! Ich hab ja noch was für dich." "Was denn?" Er reicht mir eine Art Hut, den er aus Blättern und Zweigen geflochten hat. "Ähm? Danke, aber was soll ich damit?" "Musst du nicht irgendwie Wasser zu deinem kleinen Freund bringen? Außerdem kannst du ihn als Tarnung benutzen, um deine roten Haare zu verstecken, denn die fallen hier mehr als auf." Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Er hatte recht. "Danke", nickte ich ihm zu. "Kein Ding." Ich gehe zum Bach und schöpfe erneut Wasser daraus, bis der Hut randvoll mit dem kühlen Nass gefüllt ist. "Darf ich denn mitkommen?" Ich spüre seinen bohrenden Blick in meinem Rücken. "Von mir aus. Wenn du mir einen Gefallen tust?" "Jeden." Ich grinse und mir fällt eine riesen Last von den Schultern, dass ich diese Sache nicht mehr mit meinen zitternden Händen verbocken müssen würde. "Nimm den Hut und bring ihn zu Heath, ohne das etwas von dem Wasser verloren geht."

Ich stolziere auf ihn zu, drücke ihm den Hut in die Hand und laufe an ihm vorbei direkt Richtung Brombeersträucher, ohne mich ein Einziges mal umzudrehen.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Hallo ihr Lieben,

OMG  100 Reads *-* für andere ist das vielleicht wenig aber für mich ist das einfach riesig. (Vor allen Dingen, weil ich dachte, dass niemand auch nur einen Blick reinwerfen würde) Ihr seid die Besten! <3

Danke an jeden einzelnen von euch :*

-------------------------------

Dieses Kapitel widme ich meiner supertollen Freundin @mu_1999 !!

Ohne dich würde es dieses Buch wahrscheinlich gar nicht mehr geben. Also vieeeelen lieben Dank dafür, dass du mich oft anhaust weiterzuschreiben und mich fragst ob ich schon weitergeschrieben hätte ^^ Danke, für die Inspiration und Motivation die du mir gibst! :* Hoffe, dir gefällt das Kapi :) <3

Hunted - Gefangen. Gejagt. Gebrochen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt