Leonetta - Una Amor Perfecta *Abgeschlossen*

Kapitel 24

*Violetta* POV

Mit großen Augen lauschte ich dem, was Papa mir gerade mit aufgebrachter Stimme erzählte bzw. zu erzählen versuchte.

Miss Elster hat gekündigt? Das konnte doch gar nicht sein. Auf der einen Seite war ich ein wenig traurig, da sie mir doch viel gelehrt hatte, aber auf der anderen Seite war ich erleichtert.

Ich muss nie mehr im Leben dieser schrecklichen Frau gegenüberstehen, die ihre Haare immer zu einem strengen Dutt zusammengebunden hat und jeden Tag, egal ob Sommer oder Winter, egal ob es -10 °C oder 30 °C denselben schwarzen, klassischen Rock und dieselbe weiße altmodische Bluse trägt.

Als ich mit Papá fertig telefoniert hatte, warf ich mein Handy in meine Tasche und verabschiedete mich von Angie.

"Tut, mir Leid Angie ich muss gehen!",  schon war ich bei der Tür draußen.

*Angie* POV

Erschöpft griff ich mich an die Stirn. War ich gerade dabei gewesen Violetta die ganze Wahrheit zu sagen? Das konnte doch nicht sein! Vorerst muss ich noch ein wenig abwarten, denn jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt.

*Léon* POV

Mit klopfendem Herzen stand ich nun Ludmila gegenüber.

"LIOOON!", schrie sie mich an "Lioooon, wie kannst du mir das nur antun? Wie kannst du zustimmen, dass du mit Violetta anstatt mit mir, deiner Freundin, singst? Du hast mich soeben zutiefst verletzt! Mir fehlen die Worte. Ludmila geht jetzt!", mit einem Fingerschnippen und einen traurigen Gesicht verschwand sie schließlich.

Sprachlos verfolgte ich das Geschehene. Augenblicklich wurde mir klar, dass das nicht richtig war, was ich hier tat.

Ich liebe eigentlich ein anderes Mädchen und vor ihr tat ich so, als würde ich sie lieben...und das hatte sie sich mit Sicherheit nicht verdient.

"Ludmila!", rief ich, bevor sie ganz aus meiner Sichtweite verschwunden war.

"Ludmila, bleib stehen!", rief ich.

"Was ist Lion?" Nun konnte ich sehen, dass Ludmila weinte. Kleine Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Ich hatte meine Freundin noch nie weinen gesehen.

Ständig spielte sie mir bzw. auch den anderen die starke Supernova vor, doch das war sie offensichtlich in Wahrheit gar nicht?

"Ludmila, komm mal her!" Eher ich es versah, rannte sie auf mich zu und warf sich schluchzend in meine Arme.

"Ludmila, ich glaube wir müssen reden!"

*Ludmila* POV

Dass Léon lieber mit einem anderen Mädchen als mit mir sang, war die eine Sache, die andere Sache, die mich so sehr schmerzte war, dass er mich nicht mehr liebt. Er hat sich in ein anders Mädchen verliebt: Violetta.

Mir wurde dies so richtig klar, als ich sah, wie liebevoll er mit ihr das Lied Podemos im Musikraum sang und als er anschließend mit ihr in den Park gegangen ist, bin ich ihnen gefolgt. Als er sie schließlich auch noch küsste, ist mir alles wir Schuppen vor den Augen gefallen. Léon liebt mich schlicht und einfach nicht mehr. Es tat weh, aber noch mehr weh würde es tun, weiterhin mit ihm zusammen zu sein, obwohl ich weiß, dass er ein anderes Mädchen liebt.

Ich vergrub meine Nase noch tiefer in seine Arme:

"Ich glaube auch, dass wir reden müssen!", schniefte ich.

Der Schmerz, dass ich abermals in meinem Leben verletzt und gedemütigt wurde, bohrt sich wie ein Stachel in dem inneren meines Herzens.

"Komm, Ludmila, lass uns in ein Cafè in der Nähe gehen, wo wir ungestört miteinander reden können!"

*Violetta* POV

Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und öffnete die Haustür. Sofort flatterte Jade herbei.

"Hallo Vilu. Schön, dass du auch da bist. Hast du schon gehört? Deine Hauslehrerin, die immer Schuhe aus der letzten Saison trug, hat gekündigt. Ist das nicht toll?"

"Jade, ich muss mit Papá reden, also lass mich jetzt besser in Ruhe."

Mit diesen Worten drängte ich mich an ihr vorbei und ging in das Büro von Papá.

"Vilu, komm rein!", begrüßte er mich etwas mürrisch.  Auch Ramallo befand sich im Raum.

"Wir haben gerade eine Stellenausschreibung online gestellt und morgen wird ebenso eine in der Zeitung erscheinen. Es ist schließlich wichtig, dass du so schnell wie möglich wieder einen regulären Unterricht bekommst." plapperte mein Vater drauflos. Ich verdrehte innerlich die Augen. Ich hatte schließlich besseres zu tun, als Papás Gerede zuzuhören.