Kapitel 1

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An diesem Morgen geschah etwas Ungewöhnliches. Ich war bereits vor meinem Wecker hochgeschreckt und tatsächlich hellwach. Das war mir erst ein Mal passiert und das war in der Nacht, in der mein Bruder Jamie geboren worden war. Ich würde heute also tatsächlich einmal nicht zum Bus rennen müssen und auch sonst würde es hoffentlich ein schöner Tag werden.
Die Sonne war gerade erst aufgegangen und schien in mein Zimmer. Als ich mich aufsetzte, sah ich, wie der Staub in den Sonnenstrahlen unherwirbelte. Insgesamt war es sehr ruhig und schon fast idyllisch in unserem kleinen Haus. Auch von außen drangen kaum Geräusche herein.
Ich beschloss, mich sofort für die Schule fertig zu machen, um so mehr Zeit mit Papa und Jamie verbringen zu können. Ich ging leise ins Bad, damit ich die beiden nicht vorzeitig weckte.
Als ich nicht mehr ganz so aussah wie ein gerade aus dem Schlaf erwachter Oger mit Haarproblemen, zog ich mich an, packte meine Schulsachen und wollte mich gerade auf den Weg in die Küche machen, als ich die ersten Geräusche vernahm.
Sie kamen erst aus dem Schlafzimmer und bewegten sich dann langsam in Jamies Zimmer. Mein Vater war nun wohl auch wach und wollte nach dem kleinen Sonnenschein sehen. Kurz darauf vernahm ich ein kindliches Lachen und ein "Papi!" und musste lächeln.

Auf dem Weg nach unten sah ich kurz auf mein Handy, um auf die Uhr zu schauen. Es war noch genügend Zeit, was hieß, dass ich noch gemeinsam mit Papa und Jamie frühstücken könnte.
Während ich gut gelaunt den Tisch deckte und vor mich hin summte, sah ich wie meine Mutter an der Küchentür vorbei zur Haustür ging und hörte, wie sie ihre Schlüssel nahm, um ins Büro zu fahren. Obwohl wie keineswegs in Eile zu sein schien, drehte sie sich nicht einmal um und wünschte mir auch keinen guten Morgen. Kurz bevor sie das Haus verließ, rief sie noch einmal "Tschüss, habt einen schönen Tag!" und dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Ich hörte, wie der Automotor startete.
Es verlief alles eigentlich alles wie jeden Morgen, nur dass ich dieses Mal früher wach war und somit alles aus nächster Nähe mitbekam. Es kam nur äußert selten vor, dads ich meiner Mutter morgens begegnete oder sie etwas zu mir sagte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich früh aufstand, doch so früh wie heute war ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Doch da das Verhalten meiner Mutter bereits zum Alltag geworden war, machte ich mir darüber keine Gedanken mehr.

Nachdem der Tisch fertig gedeckt war, rief ich nach meinem Vater um ihm Bescheid zu geben. Ich schaute zur Sicherheit nochmal auf die Uhr: Noch immer war alles bestens und ich war vollkommen im "Zeitplan".
Als Papa mit Jamie auf dem Arm in die Küche kam, gab er mir einen Kuss auf die Stirn und wünschte mir einen guten Morgen. Ich lächelte. Mein Vater war einer der wenigen Menschen, die ich kannte, der so gut wie immer gut drauf war. Er strahlte eine gewisse Lebensfreude aus, die auf mich sofort ansteckend wirkte.
Bald hatten wir und am Tisch in ein Gespräch vertieft und fantasierten gerade über mögliche Methoden der Zombie-Bekämpfung. Ich ließ meinen Blick kurz zu Jamie schweifen, der vergnügt in seinem Essen manschte. Auch er war seit klein auf ein froher Lebensgeist gewesen und glich meinem Vater mit jedem Tag mehr.
Als ich hinter ihm auf die Uhr schaute, bekam ich einen Schreck. Es war schon viel zu spät!
Den Bus hatte ich bereits seit 12 Minuten verpasst. Mein Vater bemerkte meinen geschockten Blick und meine leise gefluchten Wortschwall, drehte sich um und sah ebensfalls auf die Uhr.
"Oh!", entfuhr es ihm, "das tut mir leid, ich hab' dich abgehalten, ich fahre dich kurz. Dann kann ich Jamie auch gleich bei Oma vorbeibringen. Heute ist immerhin Donnerstag."
Ich wusste was das hieß. Papa war es sehr wichtig, dass sein Sohn regelmäßig Kontakt zu  Oma hatte und hatte so mit seiner Mutter vereinbart, dass er jeden Donnerstag bei ihr sein durfte.
Wir räumten hastig auf und ein paar Minuten später ging es los.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 31, 2016 ⏰

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~Sugilith~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt