Titel 22

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Pünktlich um halb 9 klingelte mein Wecker.
Booooah, ich war noch soooo müde.
Ich stellte den Wecker nach gefühlten Stunden dann doch aus und quälte mich aus dem warmen Bett.
Sofort lief ich ins Bad, ließ aber erstmal das Wasser warm werden bevor ich in die Dusche stieg. Als das Wasser dann angenehm warm war, zog ich mich schnell aus und stieg in die Dusche. Ich duschte solange bis meine Haut schrumplig war, dann stieg ich aus der Dusche und trocknete mich erstmal so gut wie möglich ab. Ich lief zu meinem Koffer und holte meine Klamotten und frische Unterwäsche heraus. Dann flitzte ich wieder ins Bad und zog meine Unterwäsche an. Ich entschloss mich heute für eine dunkle Jeans und eine cremefarbende Bluse, die einen etwas gewagten Ausschnitt hatte, aber gerade noch so das ich mich wohl fühlte. Dazu zog ich meine hellen Nike Huarache an, perfekt.
Jetzt widmete ich mich erstmal meinen Haaren, die föhnte ich erstmal trocken, glättete sie gleich daraufhin und ließ sie offen. Ein Zopfgummi band ich mir aber zur Sicherheit auch mal um mein Handgelenk. Mein Make-up war mal wieder natürlich. Ich zog einen schmalen Lidstrich, trug etwas Wimpertusche auf und fertig. Parfum trug ich auch noch etwas auf und lief dann sofort wieder in mein Schlafzimmer. Die Uhr zeigte schon 9:23 Uhr an. Also suchte ich noch schnell meine Sachen zusammen, die ich dann in meine Handtasche stopfte. Ausweis, dabei. Handy, dabei. Allgemein Geldbeutel, war dabei.
Alles dabei, juhu.
Ich machte noch mein Bett und schon klopfte es an der Tür. Das kann nur Noah sein.
Ich öffnete die Tür, aber vor mir stand kein Noah. Sondern ein anderer Mann, der zugegebenermaßen auch ganz okay aussah.
'Oh sorry. Ich hab gedacht hier wohnt eine Freundin, aber anscheinend hab ich mich getäuscht.' Grinste er mich entschuldigend an.
'Kein Problem.' Grinste ich zurück.
'Hast du zufällig auf der Etage eine etwas größere, schlanke, braunhaarige Frau gesehen?' Hammer Beschreibung.
Ich überlegte aber trotzdem kurz, aber mir war auf dieser Etage wirklich noch kein Mensch aufgefallen.
'Heißt die zufällig Lisa?'
Noah's Stimme unterbrach uns.
Der Mann vor mir drehte sich sofort zu Noah um. Ich schaute ebenfalls in seine Richtung, er lief direkt grinsend auf uns zu. Noah sah mal wieder richtig gut aus.
Er hatte eine helle Jeans an, an den Knöcheln hochgekrempelt. Ein weißes Hemd und in seiner Hand ein IPad.
Ah das war doch mal was mit IPad. Als ich ihn das erste mal sah, sah er fast genauso gut aus. Nur jetzt gefiel er mir um einiges besser. Warum? Ganz einfach, weil ich ihn jetzt besser kannte, viel besser.

(Bild von Noah's Outfit oben)

'Ja, sie heißt Lisa.' Der Mann vor mir schaute Noah verwirrt an.
'Die wohnt gegenüber von mir, keine Ahnung welche Nummer, aber ich hab die 514.' sagte Noah locker. Ich schaute ihn jetzt auch verwirrt an. Woher weiß der denn, das dem seine Bekanntschaft Lisa heißt? Und vor allem das sie gegenüber von ihm wohnt. Komisch.
'Okay danke.' Schon lief der Mann weiter den Flur entlang. Ich schaute ihm kurz hinterher, blickte dann aber zu Noah.
Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. Er schüttelte daraufhin nur grinsend den Kopf.
'Erzähl ich dir beim Frühstück, komm jetzt.'
Ich trat also aus meinem Zimmer, schloss es ab und lief mit Noah zum Aufzug. Wir fuhren ins Erdgeschoss und liefen direkt in das Hotelrestaurant. Ich schaute mich kurz um, viele Männer im Anzug waren hier und ein riesiges Frühstücksbüffet. Geil.
Noah lief voran und suchte einen Tisch für uns zwei. Als er einen gefunden hatte, sagte er mir ich könne' mir schon was holen. Er wartet hier, nicht das man uns den Tisch noch wegnehmen würde. Ich machte mich also schnell auf den Weg, schnappte mir einen Teller und legte mir erstmal 2 kleine Pancakes mit Schokosoße auf den Teller. Zum Frühstück konnte ich nie so viel essen.
Ich legte noch ein paar Himbeeren auf meinen Teller und lief zu den Getränken, dort machte ich mir erstmal einen Kakao. Als ich das auch geschafft hatte, lief ich auf unseren Tisch zu.
'Bin da, Noah. Kannst dir auch was holen.' grinste ich und setzte mich ihm gegenüber. Er war an seinem IPad beschäftigt, legte es aber zur Seite als er mich sah.
'Das lass' ich mir nicht zweimal sagen.' Grinste er und lief weg.
Ich fing an zu essen und schaute mich um. Es waren wirklich viele Geschäftsleute hier, ich will gar nicht wissen wie viel die verdienen oder in welchen Positionen sie sind.
Zwischen den allen sitze ich, eine Studentin. Sehr witzig.
Die hatten alle schon einen festen Job, mit Sicherheit ein gutes Einkommen und dann kam da ich. Eine Studentin, die noch 1 Jahr studieren wird und sich in den Semesterferien mit Nebenjob und Praktikum rumschlagen musste. Natürlich hatte ich auch noch keinen Plan was ich genau nach meinem Studium machen will.
Ich passte ja voll und ganz zu den ganzen Geschäftsleuten. Ironie lässt grüßen.

Ich trank gerade einen Schluck von meinem Kakao, als sich Noah wieder zu mir setzte.
'Erzählst du mir jetzt, woher du diese Lisa kanntest?' Fragte ich ihn neugierig.
Er schaute mich grinsend an. 'Ach, so neugierig?' Ich antworte sofort ohne zu Zögern ein klares 'Ja'.
Noah lachte nur, fing aber dann an zu erzählen. 'Heute früh nach unserem Barausflug bin ich ja zu meinem Zimmer gegangen und da stand eben die vor ihrer Tür und hatte versucht ihre Tür zu öffnen. Die war anscheinend so voll, das sie das nicht mehr geschafft hat. Ich, weil ich ja so ein herzensguter Mensch bin, hab ihr natürlich geholfen. Sie hatte sich nur bedankt und sich mit Lisa vorgestellt. Deswegen weiß ich das.' Er biss in sein Brötchen.
'Ah okay. Hört sich glaubwürdig an.'
'Denkst du etwa ich lüg?' Er musterte mein Gesicht. 'Gerade nicht, aber wer weiß was du sonst noch so erzählst wenn der Tag lang ist.' Lachte ich und aß weiter.
'Ach übrigens gestern in der Bar, war anscheinend eine Verflossene von dir.'
Ich aß weiter und schaute Noah derweil an. Er zog natürlich sofort die Augenbraue hoch. 'Was?'
Ich schluckte mein Pancake Stück runter.
'Eine Verflossene von dir, gestern in der Bar.'
'Ja, hab ich schon verstanden. Aber woher willst du das wissen.' Er trank von seinem Wasser.
'Also sie hatte gesagt das ich mich von dir am besten fern halten sollte und du das größte Arschloch bist, das sie jemals kennengelernt hatte. Oder so ähnlich.'
Noah verschluckte sich an seinem Wasser und hustete darauf los.
'Gehts?' Fragte ich besorgt aber mit einem Grinsen im Gesicht.
'Ja alles gut. Hat die ihren Namen gesagt?'
'Nö, die is dann ziemlich schnell wieder abgezischt.' Ich nahm den letzten Bissen von den Pancakes und fing an die Himbeeren zu essen.
Noah schüttelte nur seinen Kopf und aß ebenfalls weiter.
Ich suchte, nachdem ich fertig gegessen hatte, mein Handy in meiner Handtasche und schaute, als ich es gefunden hatte, kurz auf's Display. 3 abwesende Anrufe von Unbekannt. 'Der hat wieder angerufen.' Flüsterte ich Noah entgegen. Noah wusste natürlich sofort wen ich meinte. 'Wenn das so weiter geht, zeig ihn an, Calla.' Flüsterte er zurück.
Ich ließ seine Worte unbeantwortet und entsperrte meinen Bildschirm.
Ich meldete mich bei meiner Schwester, Mama und Marco, der mir geschrieben hatte das er mich ja so vermisst.
Ich fing an zu Grinsen. Marco, der Süße.
Ich legte mein Handy wieder in die Handtasche und schaute zu Noah, der anscheinend auch schon fertig mit seinem Frühstück war. Er schaute allerdings die ganze Zeit hinter mich, keine Ahnung wen er da anguckte. Ich beobachtete ihn und nahm währenddessen den letzten Schluck von meinem Kakao. Noah blickte kurz zu mir und flüsterte 'Achtung.'
Ich schaute ihn jetzt total verwirrt an, bis auf einmal eine tiefe Stimme neben uns ertönte.
'Herr Alvarez, auch in Zürich?'
Der etwas ältere Mann in einem schicken und bestimmt sehr teuren Anzug reichte Noah seine Hand zur Begrüßung.
'Ja, ich habe ein wichtiges Konzert heute hier.' grinste Noah ihn überfreundlich an und schüttelte seine Hand ohne aufzustehen.
Noah so überfreundlich, das sieht man auch nur wenn er provozieren will. Ich sprech' aus Erfahrung. Der ältere Mann wendete sich nun auch mir zu.
'Hallo, Ron James mein Name.'
Er reichte mir ebenfalls die Hand, ich nahm sie sofort an und schüttelte sie.
'Freut mich, Calla Gaspar.' lächelte ich ihn freundlich an.
'Sie stehen in welcher Verbindung mit Herr Alvarez?' fragte er mich. Ich schaute zu Noah. Was sollte ich denn jetzt antworten? War ich noch Praktikantin?
Er verstand anscheinend meine Unsicherheit und antwortete sofort. 'Sie hilft mir heute. Sie ist meine Praktikantin.'
Dieser Ron James, nahm seinen Blick aber nicht von mir. 'Ah so ist das.'
Er grinste mich an. Oh Gott war der gruselig.
'Wir müssen dann auch los. Auf Wiedersehen Herr James.' Noah stand auf, ich machte es ihm gleich, nachdem ich mich ebenfalls von Ron James verabschiedet hatte.
Noah legte seine Hand auf meinen unteren Rücken und drückte mich sanft aus dem Restaurant.
'Wer war das?' Flüsterte ich ihm zu.
'Mein größter Konkurrent in dieser Branche. Ein totales Arschloch.' Flüsterte er zurück.
Ich lachte kurz auf.
Wir liefen auf einen Aufzug zu und fuhren in die Tiefgarage. Wir stiegen nach ein paar Sekunden beide aus und liefen auf sein Auto zu. Noah legte auf dem Weg einen Arm um meine Schulter. Mal wieder.
Aber mir gefiel es, da fühlte man sich automatisch etwas sicherer.
'Na freust du dich schon auf's Konzert?'
'Aber hallo. Ich bin mal gespannt, was du so alles getan hast, wie ich dich das erste Mal gesehen hab.' Er lachte.
'Ach stimmt. Hab ich schon fast vergessen, das wir uns auf einem meiner Konzerte kennengelernt hatten. Vor den Toiletten haben wir uns das erste Mal angebitcht, oder?'
Ich fing auch an zu lachen.
'Ja man. Da hatte ich aber keine Ahnung das du der Chef bist. Deswegen hab ich so zickig geantwortet, das wollte ich mir einfach von dir nicht gefallen lassen.'
Wir waren an seinem Auto angekommen. Er nahm seine Hand von meinen Schultern und lief grinsend um das Auto. 'Tja jetzt bist du aber richtig froh, das wir uns kennengelernt haben stimmts?' Grinste er mich frech an.
'Naja, wie man's nimmt.' Lachte ich und stieg in sein Auto ein. Er ebenfalls.

Wir machten uns also endlich auf den Weg zur Konzerthalle.
Ich war sooo gespannt wie das jetzt alles ablief und was Noah alles machte. Ich freute mich richtig....

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