Noel räusperte sich und machte mit den Augen eine Bewegung, dass ich mich umdrehen sollte.
Verwirrt drehte ich mich in die von ihm angedeutete Richtung und traute meinen Augen kaum.
Elisa und David standen halb um die Ecke und beobachteten uns.
Mein Kopf wurde feuerrot, meine Wangen glühten. Hatten sie irgendetwas gehört? Alles? Wie lange standen sie schon da? Mein Magen zog sich zusammen. Konnte es heute noch schlimmer kommen? Anscheinend blieb mir keine einzige Peinlichkeit erspart.
"Wir reden später weiter, Hel. David, kann ich kurz mit dir sprechen?", rief Noel, in die Richtung unserer Eltern und lief zu seinem Vater.
"Behati hat uns alles erzählt", gab meine Mutter zu, als sie sich mir näherte.
"Mom?"
"Helena."
"Sag mir bitte, dass du nicht alles gehört hast."
Statt einer Antwort, hakte sich meine Mutter bei mir unter und zog mich mit sich.
"Was machen wir jetzt?", fragte ich leise.
"Wir gehen zurück zur Hochzeitsgesellschaft."
"Mom, bitte. Ich kann nicht mehr."
"Nein, Helena. Wir sind zusammen hergekommen. Du hast als Brautjungfer eine Verpflichtung. Und du und Rebecca könnt mich nicht beide stehen lassen."
"Das ist unfair. Wo ist Becki denn? Und warst du nicht die ganze Zeit bei David?"
"Und jetzt bin ich bei dir", grinste meine Mom, ohne auf meine Fragen einzugehen. Vielen Dank.
Es war verdammt unangenehm. Ich saß zwischen meiner Mom und Behati an der Bar, wobei letztere immer häufiger gähnte und meine Mutter auf bestem Wege war betrunken zu werden.
Melina und Maxi saßen auch schon gemütlich auf einer der Bänke, beobachteten Gäste und aßen Kuchen.
"Ich glaube, meine Behati gehört langsam ins Bett", meinte David.
"Wer soll dich bringen, Bee?", fragte ich.
"Papa, Tamara und du! Und Nono natürlich!"
Natürlich.
"Am liebsten auch noch das Hochzeitspaar, oder?", stieg ich ein.
"Au ja!"
Ich hob eine Augenbraue und schüttelte langsam den Kopf.
"War ich neben der Spur?", fragte Behati zuckersüß.
Ich nickte. "Aber ich verzeihe dir das trotzdem."
"Gut! Dann soll mein Papa mich ins Bett bringen."
"Schlaf gut, Süße."
Meine Mom entschuldigte sich und ging zur Toilette.
Erst als die drei weg waren, kam ich dazu zu checken, wer von unserer Gruppe sonst noch da war. Behati hatte wirklich erstaunlich lange durchgehalten. Da kam wohl der Einfluss ihrer großen Geschwister durch.
Meine Schwester war dagegen wirklich nirgends zu entdecken, genauso wenig Liam, Jonathan und Zoe. Wow, was für eine Kombination.
Dafür kam Leon jetzt zu mir.
"Bitte stell keine Fragen", platzte ich heraus, kaum hatte er sich neben mich gesetzt.
"Das hatte ich nie vor, wobei es jetzt interessant wäre, um was oder wen es geht. Ich wollte eigentlich ein bisschen Klatsch mit dir austauschen."
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Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen
Teen FictionHelena hasst Noel. Noel hasst Helena. So war das schon immer. Doch bisher konnten sie sich immer noch ganz gut aus dem Weg gehen. Blöd nur, dass ihre Eltern befreundet sind und dazu noch die Mutter von Helenas bester Freundin und Noels Vater heirat...