Als ich sechs Jahre alt war, machte ich eine schicksalhafte Begegnung. Jedoch wusste ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht, denn unbeschwerte Kinder denken über so etwas nicht nach. Jedoch ist es mir heute erst klar geworden, was für ein Glück ich damals hatte. Aus diesem Grund erzähle ich euch nun, was an diesem Tag geschah...
"Na, mein Kleiner? Hast du etwa deine Eltern verloren?", fragte er mich mit einer beruhigenden Stimme. Mein sechsjähriges Ich hielt inne und sah zu dem freundlichen, braunhaarigen Jungen auf, der sich in einem Alter von 10 Jahren befinden musste.
Ich nickte unter Tränen, woraufhin er zuckersüß lächelte.
"Mach dir keine Sorgen! Ich werde dir bei der Suche helfen."
Entschlossen griff er nach meiner kleinen, pummeligen Hand und führte mich durch die hektischen Menschenmengen, die mit Koffern und Reisetaschen beladen auf den Zug zu warten schienen.
"Mein Name ist übrigens James.", rief er über die ganzen Geräusche des Bahnhofs hinweg zu mir herunter.
An diesem Tag wollte ich mit meiner Mutter zu meiner Oma aufs Land fahren, doch ich hatte sie bei dem ganzen Gedränge irgendwie verloren.
Der Junge, der mir im Augenblick erschien wie ein Superheld, fragte mich, wie meine Mutter ungefähr aussah. Ich beschrieb sie ihm zuliebe so gut und detailliert, wie ich es in dem Alter zustande brachte.
Sein Lächeln wich keine Sekunde von seinem Gesicht und selbst als kleiner Junge fand ich ihn schön. Alles an ihm strahlte.
Nach einer Weile hörte ich bereits meine Mutter in der Ferne verzweifelt meinen Namen rufen. Ich zeigte meinem Retter die Richtung und wir kamen bei meiner besorgt und gleichzeitig gestresst wirkenden Mutter an.
"Davin! Wo warst du bloß? Ich dachte, ich hätte dich entgültig verloren!", rief sie und drückte mich an sich, weshalb ich die Hand des Älteren loslassen musste.
Meine Mutter bemerkte den Brünetten und lächelte ihn an.
"Hast du Davin geholfen, mich zu finden?", wollte sie wissen.
Er sagte: "Ja! Ich konnte doch so einen süßen, hilflosen Jungen nicht einfach sich selbst überlassen!"
In diesem Moment wurden meine Wangen rosig, denn es folgte sein wunderschönes Lachen.Ich glaube, ich hatte mich ein wenig in ihn verliebt. Nein, da besteht kein Zweifel.
Die ganze Geschichte ging dann ungefähr so aus:
Meine Mutter fragte ihn, wo denn seine Eltern waren, und seine Antwort lautete überraschenderweise, dass er selbstständig zu seiner Schwester in die Nachbarstadt fahren wollte.
Zufälligerweise nahmen wir denselben Zug, also baten wir ihn, sich zu uns zu gesellen.
Wir unterhielten uns mit ihm und jedes Mal, wenn er mich so herzlich anlächelte, schlug mein Herz zweimal schneller als zuvor. Er war mein Held.
Irgendwann musste er dann aussteigen. Allerdings gab er vorher noch meiner Mutter seine Handy-Nummer und nahm mich zum Abschied in die Arme.
"Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.", flüsterte er.
Ich nickte begeistert und drückte ihn noch fester. Dann war er gegangen und der Zug fuhr weiter.Das war das letzte Mal, dass wir uns gesehen hatten.
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Grown up now (boyxboy)
RomanceDavin und James begegneten sich zufällig, ein Aufeinandertreffen zwei fremder Kinder, die noch nichts von der Welt begriffen. Doch beim zweiten Mal kann es unmöglich nur ein Zufall sein... "Danke...", flüsterte er mir liebevoll ins Ohr. Ich verstand...