Kapitel 13

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"Hast du schon etwas gefunden?" fragte ich Nina mit hoffnungsvoller Stimme und öffnete zeitgleich einen weiteren Schrank.

"Bis jetzt noch nicht" seufzte sie und durchwühlte weiter eine Kommode. "Wir suchen schon seit 40 Minuten. Wir werden nichts finden" gab ich die Hoffnung schon enttäuscht auf.

"Warte Luna." sagte Nina plötzlich und hob ein Blatt hoch. "Was ist das?" fragte ich daraufhin verwirrt.

Nina ignorierte meine Frage und las den Zettel mit gerunzelter Stirn durch, währenddem ich vor Neugier fast platzte.
"Schau dir das mal an". Nina gab mir den Zettel und ich fing an ihn zu lesen.

"Christian...
...Ich möchte mich für das Geschehene aufrichtig entschuldigen, ich wollte nicht, dass es so weit kommt.

Du weisst aber genau, dass das ganze nicht nur die Schuld von Miguel und mir war. Ich würde mich über eine Aussprache unglaublich freuen.
Monica"

Der Brief war von meiner Mutter.

"Luna, schau dir mal das Datum an. Du hast mir doch gesagt, das Gastons Familie vor ungefähr zwölf Jahren nach Argentinien zog. Das Datum würde also perfekt passen" erklärte mir Nina.

"Du denkst, es gab einen Streit zwischen meinen und Gaston Eltern und deswegen sind sie umgezogen?" fragte ich meine Freundin ungläubig. "Keine Ahnung, aber es würde doch zusammenpassen, oder nicht?" 

Ich erinnerte mich an die Spieleabende mit der Familie Perida. Ich erinnerte mich wie wir gemeinsam gelacht hatten. Ich erinnerte mich an den geschwisterlichen Umgang zwischen Christian und meiner Mutter.

Sie hatten sich so gut verstanden. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass sie vielleicht im Streit auseinander gingen. 

Ich drehte mich zu Nina und wollte ihr gerade antworten, als ich hörte wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Meine Augen wurden gross und mein herz setzte kurz aus.

"Gaston sollte doch erst in einer halben Stunde zurück kommen." sagte ich panisch. Nina nickte und man merkte wie sie nervös wurde.

"Luna, bist du da?" hörte ich dann die Stimme von Gaston. "Eh ja, im Wohnzimmer." bekam ich mit zitternden Stimme heraus. Wenige Sekunden später standen Gaston und... Matteo im Wohnzimmer.

"Was ist denn hier passiert und Nina, was tust du hier?" fragte Gaston verwirrt und schaute ratlos das Durcheinander an. "Eh, Luna und ich haben... eh" stotterte Nina.

"Ich hab Nina gebeten her zukommen, weil... ehm, mir langweilig war." log ich. "Und was ist das?" fragte nun Matteo und zeigte auf den Brief, den ich in der Hand hatte.

"Das ist... ein Song." "Ein Song?" fragte Gaston wenig überzeugt. "Ja, Luna und ich haben zusammen einen Song geschrieben."bestätige Nina nickend.

"Darf ich ihn mal sehen?" Matteo kam auf mich zu und wollte mir den Zettel aus der Hand nehmen, als ich zurück schreckte.

"Nein" schrie ich auf. Matteo runzelte seine Stirn. "Er... ist noch nicht fertig." erklärte ich daraufhin hastig. "Er ist noch nicht fertig?"

"Ja" sagte Nina laut. "Wieso lügt ihr uns an?" fragte uns mein Cousin und verschränkte dabei seine Arme vor seiner Brust. "Wir lügen euch nicht an" behauptete ich.

Nach Regen kommt Sonne! LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt