pov. kim taehyung
Tatsächlich kommt es mir in jeglichen Situationen, in denen ich daran denken muss, so vor, als ob dieser Tag kaum mehr als eine Woche zurückliegt.
Und die Tage, an denen ich an diesen Tag denken muss, sind doch überraschend häufig, auch wenn ich mich natürlich nicht beklagen will. Es gäbe schlimmere Tage, an die ich ständig denken könnte, die ich jedoch so gut es geht, zu verdrängen lerne. Auch wenn es bessere Tage gäbe, bin ich komplett zufrieden, dass dieser Tag, genau der Tag ist, der sich so überraschend fest in mein Gehirn eingebrannt hat.Dieser Tag war eigentlich nichtmal ein besonderer Tag - es war ein Montag, einfach weil an Montagen immer alles anfängt. Montage sind so eine Sache. Und genau jener Montag begann so unscheinbar unbesonders, dass man sich glatt schon darüber wundern könnte.
Ich arbeitete zu der Zeit in einem Café, dass eigentlich ähnlich unscheinbar war, wie der Montag, von dem die Rede ist.
Die Wände waren tapeziert mit Bücherregalen, von Dichtungen, die tiefe Einblicke in die Tiefenpsychologie lieferten, bis hin zu schmutzigen Jugendromanen, die beängstigend zerfleddert und abgegriffen in ihren Regalen standen oder auf kleinen, unaufgeräumten Bücherstapeln auf den verteilten Couchtischen mit Kaffeebecherflecken versäht gammelten.
Das Café ganz oben, das Dachgeschoss bildend, war weder von sonderlicher Größe, noch war es interressant verwinkelt, und trotzdem, vollgepackt von weinroten Sesseln und Sofas, in denen man versinken konnte und Büchern bis zur schrägen Decke, in denen man noch besser versinken konnte, selbst wenn man auf einem der zugegebenermaßen ziemlich ungemütlichen Barhockern oder Bänken an der großen Fensterfront saß, trotzdem hatte das Café eine sehr eigene, sehr angenehme und warme Atmospäre an sich.
Und obwohl es kein großes Café war, obwohl es alles andere als zentral und ansprechend in einem der abgekommenderen Viertel der Stadt im fünften Stock eines aufzuglosen, uninteressanten Museums über Buchdruck lag, war es selten so leer wie an diesem Montag.
Normalereweise war die Luft erfüllt von leise Gerede, dem Geräusch von gedämpften und laut klackenden Absätzen auf den weichen Teppichen und dem dunklen Holzboden, dem angenehmen Geruch von Kaffee. Besonders Studenten einer nahen Kunsthochschule füllten meist die Plätze und ich war eigentlich immer gut beschäftigt, nicht zu viel, doch immer mich mit den Leuten unterhaltend, die kamen und gingen, viele von ihnen kannte ich, da die meisten von den Stundenten so gut wie jede freie Minute hier verbrachten.Doch an besagten Montag war es recht leer, wohl kaum mehr als fünf Leute, von denen ich jeden einzelnen mit Namen begrüßen konnte, kamen innerhalb der ersten halben Stunde, nachdem ich das Café geöffnet hatte. Normalerweise hätten Leute vor den Türen gewartet, normalerweise wäre ich besonders in der ersten halben Stunde nicht aus dem Begrüßen und Kaffee verkaufen rausgekommen.
Doch an jenem Montag begann ein neues Semester und die ersten Vorlesungen wollte kaum jemand verpassen.Es war ein regnerischer Tag, und obwohl es das Sommersemester war, das an diesem Tag begann, und es eigentlich täglich immer schneller morgens hell wurde, wollte an diesem Tag selbst um halb acht Uhr die Sonne nicht wirklich durch eine dicke Schicht von dunklen, blaugräulichen Wolken hervordringen.
Gegen neun fielen schließlich die ersten, dicken Regentropfen gegen die großen Fenster, die sich über die ganze längliche Seite des Cafés hinzogen und einen sonst so weiten Blick über die schmuddeligen Wohnhäuser rund um freigaben.
Doch mit dem Regen, der beruhigend melodisch auf das Dach des Museums, und somit auf die Decke des Cafés schlug, kam ein Nebel auf, der die Häuser glatt in einer weißlichen Masse untergehen ließ.Ich erwischte mich erst dabei, wie ich mich dabei verlor, aus dem Fenster in den Nebel zu starren, mit leerem Blick, auf keinen festen Punkt in der Landschaft fixiert, in Gedanken an gewisse Menschen, an die ich schon überraschend lange nicht mehr gedacht hatte, als der schrille Klang der kleinen Klingel, die eigentlich aus dekorativen Zwecken auf der Theke stand, mich aufschrecken ließ.
Ein Junge stand vor der Theke, er schien kaum älter als sechszehn.Er war hübsch.
Überraschend hübsch.
Überraschend, weil ich noch nie einen Menschen gesehen hatte, der so hübsch war wie er.
Er hatte pechschwarze, fesselnde Augen, die mich unter einem dichten Wimpernkranz hindurch durchdringend ansahen. Seine dunklen Haare klebten ihm, nass von dem Unwetter draußen, an seiner Stirn, doch er machte keine Anstalten, sie sich aus dem Sichtfeld zu streichen. Er trug zudem nur einen komplett durchnässten, schwarzen Kapuzenpullover, in dessen Taschen er seine blassen Hände schnell wieder versteckt hatte, nachdem er die Klingel betätigt hatte. Generell war er sehr blass, und das schien nicht nur von seinen ausnahmslos schwarzen Klamotten, Haaren und Schuhen zu kommen.
Selbst seine Socken waren tief schwarz, durch die Nässe in noch extremere Schwärze getrieben.
Seine Nasenspitze und seine Wangen hingegen waren von der Kälte draußen gerötet, es ließ in fast schon kränklich aussehen.--
- mndkid
Ich glaube, wir sind gerade eine kleine Erklärung schuldig, haha! Davor aber, hallo Leser, wenn es dich gibt, guten Morgen! Schön zu sehen, dass du existierst, hihi. Du liest gerade ein wundervolles Werk von zwei gänzlich wundervollen Menschchen, ecstasytae dieses Menschlein wird ab jetzt jedes zweite Kapitel aus der Sicht von Jungcock schreiben. Es ist toll, liebt es, danke. Meine Wenigkeit ist wie angedeutet mndkid, hi! Ich werde jedes andere Kapitel aus Taetaes Sicht schreiben, das erste habt ihr ja schon gelesen - hoff ich doch, haha. Wir haben momentan beide wirklich interessante Profile, unsere Geschichten betragen zusammengezählt gleich null, also fühlt euch frei, euch Zeit zu nehmen und die unzähligen Geschichten zu lesen! Okay, ich sollte keine Witze reißen, es tut mir leid ... oder auch nicht. Schönen Tag euch noch (und keine Angst, so'n langes Gelaber kommt nur, weil es das erste Kapitel ist und ich das hier schreiben musste und nicht ecstasytae entschuldigt...)!Achtung, Eigenwerbung!
ecstasytae ist @hingekrixelt auf Twitter und Instagram, ich bin mit dem gleichen Namen nur auf Instagram, bin da aber so aktiv wie auf meinem eigenen Wattpad.
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reflection ~ taekook
FanfictionDiese Geschichte ist lediglich noch für (schöne) Erinnerungen online. Liebe ist so 'ne witzige Angelegenheit. Jeder weiß, dass sie positive und negative Seiten haben kann, und dass es weder gut beeinflussbar, noch berechenbar, noch immer fair ist...