You're all I need

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Draco Malfoy stand auf der Plattform des Astronomie Turmes und blickte auf die Ländereien von Hogwarts hinunter. Von seiner Umgebung nahm er allerdings nicht wirklich etwas wahr. Viel zu sehr beschäftigte den Slytherin ein anders Bild das er einfach nicht vergessen konnte. Harry Potter und diese Ginny Weasley beim Knutschen.

Draco war gerade mit seinem Freund Blaise Zabini auf dem Weg zum Abendessen in der Großen Halle gewesen. Direkt vor der Tür hatte Potter mit dieser Weasley gestanden. An sich eigentlich ein ziemlich gewohntes Bild. Immerhin war sie die kleine Schwester seines besten Freundes und die beiden verbrachten oft Zeit zusammen. Aber dann hatten die beiden sich auf einmal in den Armen gelegen und geküsst. Für Draco war es, als würde in diesem Moment sein Herz brechen. Wortlos hatte er sich umgedreht und war gegangen. Er hatte dieses Bild nicht länger ertragen können, hatte einfach nicht länger zusehen können - und wollen - wie seine große Liebe jemand anderes küsste.

Ein Seufzer kam über die fein geschwungenen Lippen des Malfoyerben. Er, der Eisprinz aus Slytherin, hatte sich wirklich verliebt. Und das ausgerechnet in ihn. Harry Potter! Held der Zauberwelt und sein Rivale seit der ersten Klasse.

Dass er sowohl auf Frauen als auch auf Männer stand, war Draco schon seit Längerem bewusst. Daher hatte es ihn auch nicht überrascht als er sich in einen Jungen verliebte. Aber dass es ausgerechnet ein Gryffindor sein musste. Und dann auch noch er. Draco seufzte wieder. Selbst wenn Potter auf Männer stand - was nach der Knutscherei mit der Weasley eben wohl eher unwahrscheinlich war - würde er nichts mit dem Slytherin anfangen. Potter hasste ihn.

In diesem Moment hörte der Blonde auf einmal Schritte hinter sich auf der Plattform. In der Annahme es wäre Blaise, der sich Sorgen um ihn machte, meinte Draco ohne sich umzudrehen. "Verschwinde Zabini, du nervst."

"Ich richte es ihm aus, wenn ich ihn sehe." erwiderte eine dunkle Stimme.

Draco hätte diese Stimme überall und jederzeit erkannt. Und allein bei ihrem Klang breitete sich ein angenehmes Kribbeln in seinem Körper aus. Doch der Slytherin setzte seine Maske auf und ließ sich nichts anmerken. "Was willst du Potter?" schnarrte er.

Harry trat neben ihn an die steinerne Brüstung und ließ seinen Blick über die Ländereien wandern. Draco wartete darauf dass der Schwarzhaarige etwas sagt. Als dieser es nach einer Weile allerdings immer noch nicht getan hatte, wurde es dem Slytherin zu nervig. "Sag, was du willst Potter oder verschwinde." verlangte er.

Jetzt drehte Harry sich endlich zu ihm. "Warum bist du eben geflüchtet?" wollte er wissen.

Draco lachte spöttisch auf. "Wie kommst du auf die Idee, ich sei geflüchtet?"

"Naja in dem einen Moment bist du noch mit Zabini auf dem Weg zum Abendessen. Und im nächsten verschwindest du einfach wortlos. Wie würdest du so etwas bezeichnen Malfoy?" wollte der Gryffindor wissen.

"Vielleicht hat mir der Anblick von dir und der Weaselette beim Knutschen einfach den Appetit verdorben." schnarrte Draco.

Harry wandte sich ab und blickte wieder auf die Hogwarts Ländereien. "Ehrlich gesagt war das gerade ein Abschiedskuss." erklärte er leise.

Draco sah den Schwarzhaarigen einen Moment lang erstaunt an, bevor er seine kühle Maske wieder aufsetzte. "Ach hat das Wiesel etwa mit dem großen Helden Schluss gemacht?" höhnte er.

"Nein ich habe mit ihr Schluss gemacht." erklärte Harry monoton. "Ginny war ziemlich verletzt. Aber ich habe ihr klar gemacht dass ich sie nicht lieben kann, da es bereits jemand anderes gibt, dem mein Herz gehört." Harry machte eine kurze Pause, als müsste er überlegen ob er das nächste wirklich aussprechen wollte. "Einen Jungen" fügte er dann doch hinzu.

Da er sich immer noch nicht wieder umgedreht hatte, bemerkte der Gryffindor nicht, wie Draco zum zweiten Mal an diesem Abend seine Maske entglitt. Harry war in einen Jungen verliebt? Der Slytherin spürte wie sich sein Herz zusammenzog. Mit der Tatsache, dass Harry auf Mädchen stand, ließ sich der Gedanke, dass dieser niemals etwas mit ihm anfangen würde, leichter ertragen. Aber wenn der Gryffindor wirklich schwul war...

"Malfoy?" wurde der Blonde aus seinen Gedanken gerissen.

Draco sah auf und begegnete Harrys Blick. Silbergraue Augen versanken in Smaragdgrünen und es war als würde die Zeit still stehen. Schließlich war es der Malfoyerbe der sich als erstes losriss.

"Warum erzählst du mir das alles Potter?" wollte er wissen, bevor sich ein fieses Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. "Hast du keine Angst dass ich das ausnutzen könnte um dich vor der ganzen Schule lächerlich zu machen?"

Harry senkte den Blick und seine Stimme klang unendlich traurig als er sprach. "Als du eben verschwunden bist, hatte ich die kleine Hoffnung, dass es wegen dem Kuss mit Ginny wäre, dass du meine Gefühle vielleicht erwidern könntest."

Draco starrte den Gryffindor ungläubig an. Hatte Harry wirklich gerade gesagt, dass er Gefühle für ihn hatte? Langsam trat der Slytherin auf den Kleineren zu. "Harry?"

Der Gryffindor hob erstaunt den Kopf als der Blonde ihn mit seinem Vornamen ansprach und bemerkte erst jetzt, wie nah dieser ihm gekommen war. Der Blick der silbergrauen Augen war direkt auf ihn gerichtet. Und doch war darin keine Spur von Abscheu oder Hohn zu erkennen. Sondern etwas anderes, etwas das Harry nicht zu deuten vermochte.

"Hast du das eben ernst gemeint? Dass du Gefühle für mich hast?" fragte Draco.

Harry biss sich auf die Lippen. Er hatte Angst. Angst, dass der Slytherin seine Gefühle nicht erwiderte. Angst, dass Draco vielleicht sogar etwas noch Schlimmeres machen könnte, als ihn nur vor der ganzen Schule lächerlich zu machen. Doch dann siegte Harrys Gryffindormut.

"Mir war noch niemals etwas in meinem Leben so ernst." antwortete der Schwarzhaarige entschlossen.

Daraufhin breitete sich ein Lächeln auf Dracos Lippen aus. Nicht dieses kühle, höhnische Lächeln das er sonst immer zur Schau trug, sondern ein liebevolles, warmes Lächeln. Und auch in den Augen des Blonden konnte Harry jetzt die Liebe, die der andere für ihn empfand, erkennen.

"Bist du dir auch wirklich sicher Harry?" fragte Draco und schloss den Dunkelhaarigen in seine Arme. "Denn dann gehörst du mir und ich habe nicht vor, dich jemals wieder gehen zu lassen."

Der Gryffindor schlang seine Arme nun ebenfalls um den Blonden. "Ich will auch nicht dass du mich wieder gehen lässt. Ich liebe dich Draco."

"Und ich liebe dich Harry." erwiderte der Slytherin, bevor er die letzten Zentimeter überbrückte und seinen Gryffindor endlich küsste.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 11, 2016 ⏰

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