IX ▪ Unschuldig? ▪

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,,Und es ist genau so passiert?"

,,Jaah! Wenn ich es ihnen doch sage, sie wurde ruckartig hoch gewirbelt, um die fünf Meter!"

Professor McGonagall schaute sie besorgt an.
Harry, Ginny, Dean, Cho und ich saßen in ihrem Büro und schilderten ihr das vorhin Geschehene bis ins Detail.

,,Verflucht... Ja, Kinder, vielen Dank.
Bitte erzählt es nicht weiter...
Aber bestimmt weiß es längst schon jeder, nun, geht am besten in eure Betten..."

,,Es ist erst kurz vor fünf, Professor!"

,,Dann, ach geht einfach.
Ihr dürft gehen..."

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,,Wie verwirrt sie doch ist..."

Ich begleitete die anderen noch bis zur Treppe.
,,Ja, aber ist es nicht verständlich?", sagte ich.

,,Ach Hermine, du hast wie immer Recht...
Kommt wer mit nach oben?"

Ginny blickte in die Runde.
,,Ich.... ich muss noch Hausaufgaben machen ich komm mit.",entschied ich mich.

Harry und Cho waren woanders hin verschwunden.
Wobei er sicherlich noch nicht den Aufsatz für Kräuterkunde geschrieben hatte.

Abschreiben ließ ich ihn dann jedenfalls nicht...

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Das restliche Wochenende war sehr ruhig.
In der darauf folgenden Woche ging es dann so richtig mit Hausaufgaben los.
Berge davon türmten sich in meiner Tasche, doch sie waren zu schaffen.

Fast jeden Tag arbeitete ich bis in die Nacht hinein.
Ich hatte immer noch die meisten Fächer belegt und daher am meisten zu erledigen.

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Im nu waren drei Wochen vergangenen und es war wiedereinmal Freitag nachmittag...

Die Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste war heute am schlimmsten gewesen.
Snape hatte uns beibringen wollen, wie man Zaubersprüche ohne sie auszusprechen anwendet.

Ich hatte es fast sofort hinbekommen, jedoch hatte Snape wie immer etwas zu bemängeln und beschimpfte die Klasse so viel wie noch nie.

Ich hasste diesen Lehrer.

Aber zum Glück war es nun Wochenende und ich hatte nicht ganz so viel zu tun.

Ich beschloss in die Bibliothek zu gehen.
Ron, Harry und Ginny hatten Quidditch- Training, obwohl es nieselte.
Das Auswahltraining hatten sie schon vor mehreren Wochen gehabt; Harry war jetzt Mannschaftskapitän der Gryffindors.

Ich sah aus dem Fenster.
Sollte ich vielleicht doch noch einmal raus gehen?
Die Bibliothek konnte ja auch warten...

In der Ferne sah ich Gestalten am Himmel schweben.
Bald würde es dunkel sein.
Also nutze ich die Gelegenheit.

Dick eingemummelt und mit einem Buch in der magisch vergrößerten Manteltasche machte ich mich nach draußen auf.

Die Kälte empfing mich und der leichte Sprühregen verfing sich in meinen braunen Locken.

Im schlammigen Schnee wurden Furchen gezogen, in denen ich Richtung Quidditchfeld ging.
Ich würde Ginny sicher einen Gefallen tun, wenn ich ihr mal beim spielen zusah.

Nach zehn Minuten war ich an den Tribünen angelangt und suchte mir einen Platz.

Ginny spielte, genau wie Harry hervorragend, Ron hingegen setzte gleich drei Schüsse in den Sand.
Er war nicht so besonders gut.
Dann pfiffen sie ab.

Plötzlich kamen andere Quidditchspieler auf ihren Besen angesaust.
In grünen Umhängen und auf teuren Besen.
Der Nimbus 2001 war zwar schon nicht mehr der neuste, jedoch er war imner noch besser als ein Komet 8 oder ein Sauberwisch 10.

Ich hatte mich noch nie sonderlich für Besen begeistern können,  aber mit Freunden die sich dafür brennend interessierten war das nicht verwunderlich, dass ich schon ein bisschen mitreden konnte.

Die Slytherin-Hausmannschaft.
Anscheinend hatten sie jetzt ihr Auswahlspiel. Ziehmlich verspätet...

Viele Zweit- und Drittklässler sowie die vorherige Mannschaft war bis auf einen Treiber und zwei Jägern komplett da.
Auch Malfoy...

Stumm beobachtete ich sie.
Und es wurde immer dunkler.

Plötzlich saß ich nur noch allein auf der Tribüne der Gryffindors.
Schnell stand ich auf und verließ eilig das Feld.
Das Schloss erhob sich prachtvoll und leuchtend am Horizont.
Ich wollte schnell zu meinen Freunden.

Und dann rutschte ich aus...

Schlammbedeckt und nass stand ich wieder auf.
Mist! Musste das jetzt passieren?
Ich hörte hinter mir entfernte Stimmen.
Die Slytherins kamen!
Schnell zog ivh meinen Zauberstab aus der Manteltasche und murmelte einen Säuberungsspruch.
Schnell setzte ich meinen Weg fort.
In Hagrids Hütte brannte komischerweise kein Licht...

                      .•○•.º/^\º.•○•.

Im Schloss angekommen lief ich in die große Halle.
Das Essen hatte gerade angefangen.
Ich setzte mich zwischen Ginny und Harry.
Gleichzeitig fingen sie an zu fragen: ,,Wo warst du?"

,,Beim Quidditchfeld.
Ich gab euch zugeschaut, aber irgendwie hab ich dann den Slytherins zugeguckt und...
Ihr wart weg.
Und auf dem Rückweg bin ich im Schlamm ausgerutscht."

Ich nahm mir etwas von der Kartoffelsuppe und aß sie, ehe ich noch etwas gefragt wurde.

                  ~▪◆■]¤[■◆▪~

Die folgende Woche war so gut wie Ereignislos und sehr anstrengend. Ich hatte wieder einmal zwanzig Punkte für die Gryffindors gesammelt und von Professor Slughorn mehrere Komplimente geerntet, da ich ja so begabt sei, wie es nur wenige Hexen und Zauberer meines Alters wären.

Unruhig wälzte ich hin und her.
Ich konnte einfach nicht schlafen. Es war wieder mal ein Freitag, an dem ich die Schultasche unters Bett gepfeffert hatte, in der Hoffnung ein wenig zu entspannen.

Mich beschäftigte noch immer die Frage, ob es tatsächlich Draco Malfoy war; hatte er etwas mit dem verfluchten Halsband zu tun, wegen dem Katie Bell nun schon seit Wochen im
St.Mungo lag?

Harry hatte diese Behauptung vorhin einfach in den Raum gestellt.
Doch ich hatte es nicht gewagt mit ihm zu diskutieren.
Ich hatte Malfoy an dem Tag zur entsprechenden Uhrzeit beobachtet.
Er hatte es nicht sein können.

Doch wenn Harry das als Gegenargument wahrnahm, könnte er vor allen behaupten, das ich ... keine Ahnung.... zum Beispiel, dass ich in ... nun ja... Malfoy verliebt wäre oder so...
Und weil er von den Briefen wusste...
Aber ich und Malfoy?!
Niemals im Leben!
Briefe waren in letzter Zeut allerdings keine gekommen, was mich irgendwie... nun, enttäuschte...

Ich schlug meine Augen wieder auf.
Der Mond schien hell durchs Fenster.
Angespannt setzte ich mich auf.
Es war schon weit nach Mitternacht, als ich leise aufstand und auf Zehenspitzen den Schlafsaal verließ.

Ich ging vorbei an den kuscheligen Sofas und dem erloschenen Kamin.

Die Treppe hinauf und links.
Schon stand ich vor der Tür zur Bibliothek.
Genau das was ich jetzt brauchte.
Ich trat ein und spürte sofort Wärme und den Geruch der Bücher.

Wie ich das liebte!
Leise ging ich durch die Reihen und suchte mir eines der Bücher über Verwandlungszauber heraus.

Gerade wollte ich mich in einem Sessel niederlassen, als ich etwas hörte.

Ich hielt die Luft an.

Es hatte geklungen wie ein fernes Räuspern oder ein Schluchzen...

Und da hinten in der Ecke, war es Licht?

Was sind schon Hass und Liebe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt