I'm not perfect

Elf

ᴀ ʟ ᴇ s s ɪ ᴀ
ʜᴀᴛʜᴀᴡᴀʏ

Nachdem wir uns eine Folge von ›The Vampire Diaries‹ angesehen hatten, ging Maya wieder, da sie ihren Eltern helfen wollte beim Haushalt.
Und nun saß ich da, auf dem Sofa und starrte gelangweilt aus dem großen Fenster, während ich nachdachte.

»Alessia, wir sind zu Hause«, hörte ich meine Mutter rufen und blickte in die Richtung aus der meine Eltern kamen und begrüßte sie lächelnd.
Es war 19 Uhr oder vielleicht sogar später.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, Mom fragte mich nach meinem Tag und ich erzählte ihr nur das Nötigste, was Bryan ausschloss und Jaydens Nachricht ebenfalls nicht beinhaltete, bis ich gähnte und sagte: »Ich denke, ich werde noch ein bisschen lesen, bis morgen«

Oben in meinem Zimmer, ging ich zu der Fensterfront und blickte von dort aus hinaus.

Seufzend sah ich nach einer Weile auf mein Smartphone und las die Nachricht von vorhin nocheinmal durch.

Sei bitte so freundlich und lass niemanden wissen oder sehen, dass du bei mir bist. Darauf hab ich keine Lust.

»Mir ist bewusst, dass du mich nicht mehr magst, egal, ob wir uns in der Schule befinden oder nicht.«

Mir ist auch bewusst, dass ich unbeliebt bin und du nichts mehr mit mir zu tun haben willst...aber nur wegen einer Nacht, die völlig anders abgelaufen ist, als du und der Rest denkt, hasst du mich?
Weil Jessica wütend auf mich ist und du nach ihrer Nase tanzen musst...oder willst? Ich dachte, unsere Freundschaft wäre stärker gewesen, Jayden.

Kopfschüttelnd legte ich das Smartphone auf meinen Schreibtisch und starrte nach draußen.
Es war, als wäre ich hypnotisiert.
Ich konnte und wollte auch nicht wegsehen. Die Autos mit den grellen Scheinwerfern, die vorbei fuhren und die gedämpften Geräusche die ich wahrnehmen konnte.
Der helle Mond, der schon weit oben stand und den Nachthimmel erleuchten ließ.
Die Lichter der Geschäfte - es war insgesamt eine wunderschöne Kulisse. Ein Schauspiel, welches mich von all den Gedanken ablenkte.

Doch die Vibration meines Handys zog mich zurück in das Hier und Jetzt. 

Hey, ich bin's Bryan :)

Nachdem ich das gelesen hatte, spürte ich deutlich, wie mein Herzschlag kurz aussetzte.

Du weißt, wo ich wohne,
okay. Aber woher
hast du meine Nummer?

Nun, das bleibt vorerst
mein Geheimnis. Ich wollte nur
mal Hallo sagen (oder schreiben)
und fragen, wie's dir geht?:)

Langsam bewegte ich mich in Richtung Bett und setzte mich darauf, ohne von meinem Display zu sehen. Ich lächelte leicht und biss mir kurz auf meine Unterlippe. 

Ganz gut, dir?

Auch. :) Ich wollte ursprünglich fragen,
ob wir unsere Freundschaft vorerst schützen könnten. 
Ich will nicht, dass Jessica noch gemeiner zu dir wird.
Es wäre vielleicht besser, wenn erstmal nur deine Freunde
es wissen, verstehst du? 

Seufzend blickte ich von meinem Handydisplay weg und lehnte mich zurück, die Freude, welche in mir war, verblasste augenblicklich.
Was, wenn er mich doch verarschte?
Wenn er wirklich nur mit mir und meinen Gefühlen spielte?
Wenn er diese Freundschaft als Spiel betrachtete?