Verloren in den Katakomben

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Und plötzlich war es passiert, wovor Tess so Angst hatte. Sie hatte sich verlaufen. Es sah unheimlich verlassen und kalt aus. Auf dem Flur hörte man nur die kleinen Absätze ihrer Stiefel. Je tiefer der Gang ging, desto dunkler wurde es. Tess blieb einfach wie angewurzelt stehen. Ihr Magen grummelte. Erschöpft atmete sie tief durch.

Nach einiger Zeit hörten eine leise Stimme. Ängstlich zuckte sie zusammen und Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. "Wer  ist da?",rief eine leise vorwurfsvolle Stimme. Die Stimme kam tiefer aus dem Gang. "I-i-ich",stotterte Tess. Vielleicht könnte ihr geholfen werden. "Hast du ein Handy dabei?",fragte die Stimme mal. "Moment mal, bist du das Kimba?",schrie sie über den verlassenen Flur. "Tess!",antwortete sie. "Warte ich komme",rief Kimba und tastete sich vorsichtig vorwärst. Tess konnte sie nicht erkennen, erst als sie ein paar Meter vor ihr stand. "Weißt du wie es hier raus geht?",jammerte Kimba und hockte sich auf den kalten Boden. "Nein". Schweigend blickten sie einfach nur in die Dunkelheit, bis auch Tess sich hinsetzte und den Kopf an die Wand lehnte. "Ich hab hunger",sagte sie deprimiert. "Und ich muss auf Klo!". "Was ist mit unserem Auftritt?",fragte Tess dann nervös. "Mh",sie zuckte mit den Schultern.

Kimba meinte, dass sie schon über eine Stunde im Dunkelen saßen. Die zwei hatten beschlossen, dass sie in den Katakomben fest saßen. Das machte alle noch gruseliger. Nach der Zeit wurde es sogar kalt. Tess und Kimba saßen eng umschlagen, mit angewinkelten Knien nebeneinander. "Scheiße!",schluchzte jemand, der grade um die Ecke bog. Neugierig reckte Kimba den Kopf. Schnell stand sie auf und riss Tess mit sich . Sie liefen näher an das schluchzende Mädchen. Als dieses sich umdrehte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Dann streckte sie die Arme aus. Rechtzeitig erkannten die beiden wer es war. Samantha! Zu dritt lagen sie sich in den Armen und hatten Samanthas Tränen an sich kleben. "Von wo bist du gekommen?",fragte Kimba Samantha umd strich ihr über den Rücken. "Von da!",meinte sie und zeigte mit dem Finger auf den ersten Gang. "Komm mit",sagte Kimba und zog die anderen hinter sich her.

Die Treppe kam Tess bekannt vor. "Da her",gab sie an. Die anderen folgten ihr. Das Gitter wackelte von den hastigen Schritten. Einen Stock höher war schon alles heller. Nur der Lermpegel war größer. Verwundert blickten sie sich um. Trotzdem gingen sie weiter. Und nahmen die falsche Tür. Plötzlich standen sie in einem großem Vorraum. An den Decken hingen Toilettenschilder und alles war ausgeschildert. Kimba wollte schon los rennen zur Toilette, aber dann sie die Schlange. Haufenweise Mädchen standen in der langen Reihe. Die drei beobachteten das Spektakel und achteten garnicht auf die Fans. Denn als diese sie erblickten, fingen sie an zu kreischen. Die Schlange vor dem Klo war aufeinmal wie weg gepustet. Sie alle versammelten sich auf Zentimeter Abstand vor den Sängerinnen. Von der Masse wurden sie an die Tür gedrückt, durch die sie gekommen waren. Die Freude endlich einen Weg gefunden zu haben, verschwand schlagartig, bei allen. Ein Mann in neongelber Weste kam näher. Es war ein Sicherheitsmann. Er drängte sich durch die Massen und stellte sich dann vor die drei. Er breitete die Arme aus und scheuchte die Fangirls weg. Als sich der Trouble einigermaßen aufgelöst war, winkte er die Mädels mit sich. Sie folgten ihm erleichtert. Sie bedankten sich bei dem Mann, der sofort wieder verschwand. Jörg kam gehetzt über den Flur gelaufen. "Hey. Wo wart ihr!",brüllte er die Mädchen an. Sein Hemd war schweißnass. Geschockt brachten sie keinen Ton raus. "Ja, keine Zeit zum rum stehen. Auf die Bühne". "Sofort?",fragte Samantha entsetzt. "Sehe ich so aus als würde ich Witze machen?". Anstatt szu antworten, rannten sie einfach zur Bühne. Umgezogen und top gestylt standen Elsa und Kourtney dort. Kimba wandte schnell den Blick ab und guckte auf ihre Schuhe. "Na endlich!",atmete Kourtney aus. "Wir haben uns verlaufen",fasste Samantha kurz zusammen und schnappte sich ein Mikrofon vom Tisch. Die anderen taten es ihr gleich. Ohne Generalprobe gingen sie auf die Bühne.

Lena,der Durchbruch und die große TourneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt