Als ich ihn endlich fand, drückte ich mit zitternden Fingern auf Anrufen...
Es Piepste und Piepste. Meine Aufregung stieg mit jedem Piep.
Matteo, der merkte wie nervös ich war, legte mir beruhigend eine Hand aufs Bein.
"Jetzt geh schon dran." murmelte ich leise.Ich merkte wie Matteo mich anschaute. Nicht mit seinem Macho Blick, der er so oft draufhatte. Nein, sein Blick war Sorgenvoll und beruhigend. Ich hatte das Gefühl, gerade in diesem Moment sass mir der echte Matteo Balsano gegenüber. Ohne Maske, ohne Selbstschutz. Ich schaute ihm in seine braunen Augen. Sie zogen mich förmlich in einen Bann, es war unglaublich.
"Luna..." fing er mit unsicherer Stimme an, jedoch kam er nicht weiter, da das Piepen aufgehört hatte.
"Lillie?" fragte ich in das Telefon und sah schnell von Matteo weg. "Luna?" fragte die Person am Telefon ungläubig.
"Geht es dir gut? Was ist passiert? Ich bin fast gestorben vor Sorge." texte sie mich voll. Eine Träne rollte mir die Wange runter. "Es... Es tut mir so sehr Leid. Ich wollte das ganze nicht." fing ich mit zitternden Stimme an.
"Was? Ich verstehe überhaupt nichts" sagte sie mit weinerlicher, aber doch erleichterter Stimme.
"Ich bin in Argentinien" erklärte ich ihr unsicher. "Wie bitte? Aber warum hast du mir nichts davon gesagt?" fragte sie mich empört. "Ich bin deine Beste Freundin" ergänzte sie noch mit leicht vorwurfsvoller Stimme.
"Lil, der Grund warum ich umgezogen bin, ist nicht gerade einfach zu erklären." "Aber trotzdem hättest du mit mir darüber reden können. Kannst du dir vorstellen was für Sorgen und Schuldgefühle mich jeden verdammten Tag verfolgt haben?" sagte sie mit trauriger und enttäuschter Stimme.
"Bitte lass mich das ganze erklären" flehte ich sie an. "Okay. Ich höre".
Ich atmete tief durch und fing dann an zu erzählen. "Eh, kannst du dich noch daran erinnern, wie wir telefoniert haben und du mir von dem komplett misslungenen Date mit Jake berichtetest?" fing ich an. "Natürlich"
"Ich musste ja auflegen, da jemand an der Tür war." "Eh ja. Aber was hat das ganze mit deinem Verschwinden zutun?" fragte mich meine Beste Freundin mit verwirrter Stimme.
"Lillie, hör mir jetzt bitte ganz genau zu und unterbreche mich nicht." bat ich sie mit brüchiger Stimme. "Okay" flüsterte sie leise und ich bemerkte Sorge in ihrer Stimme.
"Es war die Kripo. An diesem Tag stand die Kriminalpolizei vor meiner Tür". Ich machte eine kurze Pause, atmete gut durch. Bei dem Gedanken an diese Begegnung wurde mir schlecht. Tränen der Verzweiflung ringen mir die Wange hinunter.
"Luna" flüsterte Matteo, der immer noch neben mir sass. Er legte beschützend einen Arm um meine Schulter. Ich nickte im leicht zu und wandte mich dann wieder Lillie zu.
"Sie haben mir mitgeteilt..." Meine Stimme brach ab. Verdammt. Das Atmen fiel mir plötzlich ganz schwer und die Tränen verdeckten meine Sicht. Ich sah die Gesichter meiner Eltern vor mir, wie sie mich anlächelten.
"Sie... sie haben mir mitgeteilt, dass meine Eltern... tot sind." flüsterte ich kraftlos ins Telefon.
"Ach du Scheisse. Luna, ich..." sagte Lillie ratlos. "Wo bist du genau in Argentinien?" fragte sie dann urplötzlich. "In Buenos Aires, wieso?" winselte ich. "Ich komm zu dir, okay? Ich buch sofort einen Flieger. Spätestens Morgen bin ich bei dir". Sie klang nicht so als würde sie Witze machen.
"Lillie, du hast Schule und deine Eltern würden das niemals erlauben." rüttelte ich an ihrem gesunden Menschenverstand. "Na und? Meine Eltern werden das schon irgendwie verstehen und die Schule... Scheiss drauf. Meiner besten Freundin geht es nicht gut, da ist die Schule erstmals zweitrangig." sagte sie überzeugt.
"Es tut mir Leid" flüsterte ich plötzlich ins Telefon. "Ist schon gut, mein Mondschein" versicherte sie mir.
"Falls du das wirklich durch ziehen willst, ich meine das mit dem Besuch, dann schicke ich dir später meine Adresse." sagte ich mit schwacher Stimme. "Natürlich zieh ich das durch. Sowohl mein Name Lillie Huxley ist."
Ein trauriges, aber aufrichtiges Lächeln entwich mir. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich dich gerade umarmen würde" sagte ich zu ihr. "Ich dich doch auch." stimmte sie mir mit sanfter Stimme zu.
Ich hörte eine männliche Stimme im Hintergrund und wie Lillie etwas sagte. "Wer ist das?" fragte ich sie neugierig. "Jack, er wollte mit mir über irgendetwas sprechen" erklärte mir die junge Frau.
"Dann geh zu ihm. Ich komm schon alleine klar" sagte ich ihr. "Aber Luna..." wollte sie widersprechen. "Kein aber. Geh zu deinem Rosenkavalier, hop hop"
"Okay, wie du willst. Ich hab dich lieb Luna." verabschiedete sie sich. "Ich dich auch, du bist die aller Beste" versicherte ich ihr, bevor ich auflegte.
Ich steckte mein Handy in meine Jackentasche und strich mir schliesslich die Tränen aus meinem Gesicht.
"Ich bin stolz auf dich, Luna" kam plötzlich von Matteo. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn leicht an. "Danke, Matteo" murmelte ich kaum hörbar und fiel ihm dann um den Hals.
Als mir jedoch auffiel, was ich hier gerade tat, löste ich mich schnell wieder von ihm. "Tut mir leid." entschuldigte ich mich. "Schon gut, Kratzbürste. Bei meiner Anziehungskraft kann ich verstehen, dass du weich wirst" winkte er ab.
Ich schüttelte meinen Kopf. Er wird immer der gleiche Snob bleiben. "Du bist unmöglich, weisst du das?" fragte ich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Er fing an zu lachen. Sein Lachen war echt schön.
"Wollen wir etwas zusammen unternehmen?" fragte er, als er sich wieder eingekriegt hat. "Nimm es mir nicht übel Snob, aber gerade möchte ich einfach nur nach Hause." lehnte ich sein Angebot erschöpft ab.
"Okay, dein Pech" zuckte er mit den Schultern. "Aber ich bring dich noch nachhause, okay?"fuhr er dann fort. "Wenn du unbedingt willst"
"Gut, dann lass uns gehen" sagte Matteo und stand von der Bank auf. Er hielt mir seine Hand hin, die ich augenverdrehend ablehnte.
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Nach Regen kommt Sonne! Lutteo
FanficIch war schon seit klein auf, ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Ich hatte viele Freunde. Ich war glücklich, ich war verdammt glücklich. Doch das alles veränderte sich mit dieser einen Nachricht, diesem einem Moment. Meine kleine, aber bunte Welt...