Prolog: Die ohne Wärme

555 48 3
                                    

Regen. Das kalte Nass der einzelnen Tropfen in ihren Haaren. Diese Feuchtigkeit die sich durch jeden ihren Knochen fraß. Sein ruf in der Ferne.
Ihr Blick nach vorne. Ihre Tränen. 7 Minuten stand sie auf dem Bootsdeck, bevor die Fähre anlegte.

Die Wassertropfen waren Routine. Genau wie ihre Bewegungen. Ein Schritt und ein nächster.

Ein falscher.

Es wurde noch kälter. Die Pfütze war knöcheltief. Das Wasser nur eine weitere Last.
Blind vor Trauer. Angst. Das Gefühl von Einsamkeit.

Dieses Chaos in ihrem Kopf. Der Schlüssel. Bei ihm. Die Wohnungstür weiß.
Das Guckloch lachte sie aus, wie sie durchnässt und durchfroren an der Wand lehnte.

Der Boden hart. Eine letzte Träne. Eine letzte Blöße, vor dem Nachbarn, der ihr die Wohnung aufschloss.

Dann stille. Der Wille, alles ungeschehen zu machen.

Kälte.

Mein Blick war leer. So leer wie all die Tage zuvor. Der Beichtstuhl ein Unbekannter Ort.
Klein, eng. Doch er sollte mich befreien. Befreien von meinen Sünden.

,Was kann ich für dich tun. Meine Tochter?'

Mein Blick an die dunkle Wand gehaftet. Stickig, Atem raubend.

'Befreie mich von meinen Sünden, Vater.'

'Nun mein Kind. Erzähle mir von Ihnen?'

Sünde. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt