(Creepypasta Jeff the Killer) Süße Träume PAUSIERT

Das Spielchen ist vorbei

"Nimm es" forderte Tomoya sie auf. Shio hielt sich die blutende Seite und nahm den anderen Arm zu sich, mit dem er sie gestützt hatte. Sie hatten endlich das gefunden was auf der Karte beschrieben wurde. Der Raum war leer und tief, tief unter der Erde. Komischerweise gab es hierhin einen Aufzug und auch niemanden der es bewachte. Sie sah sich den blauen Edelstein genauer an. Musterte ihn genauer. "Warum ich?" fragte sie schließlich. "Ich kann ihn nicht anfassen...glaub mir, ich habe viel zu viel über diesen Stein gehört als das ich den selben Fehler machen würde wie schon so so viele vor mir es dann getan hätten" Shio schluckte die Angst herunter und streckte langsam ihre Hand aus. Der letzte Tropfen Blut landete auf dem Boden und ihre Finger berührten den Stein. Er leuchtete hell auf und erleuchtete den Raum. "Mama! Nicht das kitzelt" hallte das Kinderlachen in dem leeren Raum umher. Ein Junge wich auf einer Couch zurück und stieß die nach ihr greifenden Hände von sich. Die kurzen braunen Haaren des Kindes erinnerten Shio an Lius. Sie beugte sich weiter vor um auf dem ihr nun viel kleiner erscheinendem Edelstein zu erkennen. Der Junge drehte sich um und lachte weiter. Shio riss die Augen auf und schnappte erschrocken nach Luft. "E-er hat..." fing Shio ihren Satz an und deutete mit der Hand auf den kleinen Jungen. "Deine roten Augen" beendete Tomoya den Satz. "A-aber was...wie?" Tomoya hielt sich einen Finger vor den Mund. "Shht. Seh einfach zu" Babygekreische übertönte das Kinderlachen und Shio sah wie der Blickwinkel sich änderte. Eine Kinderwiege. Dort drin lag ein kleines Mädchen. Die schwarzen Haare glänzten bei dem dimmen Lampenlicht auf und als Shio ihre Augenfarbe sah wich sie erschrocken noch ein paar Schritte zurück, wollte ihre Hände wieder zu sich nehmen, doch Tomoya zog sie zurück. "Seh zu" forderte er auf. Shio sah in die Eisblauen Augen des Kindes und merkte wie der Edelstein langsam hin und her zeppte. Wie ein kaputter,alter Fernseher der zwischen 2 Programmen hin und her ging. Mit einem Mal wurden Kinder und Mutter in den Hintergrund geschoben, die Bilder die noch kurz im Edelstein blieben, wurden mit einem Mal verbrannt und eine neue Szene bildete sich. Sie erkannte sich selbst in einem alten Lager wieder. Ihr Abbild war blutüberströmt und taumelte von einen Fuß auf den anderen. Vor ihr eine Frau die grinste. "Schon aufgegeben?" Ihr Abbild stemmte die Füße in den Boden und packte eine metallene Stange in ihren Händen fester. "Gib es mir zurück!" forderte sie und startete einen erneuten, schwachen Angriff. Mit Leichtigkeit wurde sie wieder auf den Boden geschleudert. Ihr Schwert ruhte in den Händen der Frau und Shio, außerhalb des Edelsteins, packte ihres fester. Die Frau stellte einen Fuß auf ihren Bauch und hatte kein Mitleid als das Blut aus ihrem Mund lief. Mit glasigen Augen sah Shios Abbild zu ihr hinauf. Ihr Schwert wurde auf ihr Gesicht gerichtet. "Ich hätte dich nie auf diese Welt bringen sollen. Es war einer meiner größten Fehler!" Shio spuckte das Blut aus, war jedoch zu verletzt um sich zu regen. Die Schwertspitze legte sich an die Stelle an der ihr Herz sitzen müsste. "Und deshalb werde ich diesen Fehler jetzt beheben...Töchterchen!" Ohne zu zögern stoß Shios Mutter mit ihrem eigenen Schwert durch ihr Herz. In Shio zuckte etwas zusammen und sie nahm hastig die Finger von dem Edelstein. "Was war das?" fragte sie mit vor Aufregung rasendem Herzen. Tomoya sah auf den Stein, wickelte ein Tuch darum und hielt ihn ihr dann hin. Mit zitternden Händen nahm Shio ihn an. Ihre Wunden hatten sich verschlossen ohne das sie es gemerkt hatte. Knochen saßen wieder an richtiger Stelle und das Blut war verschwunden. "Der Stein zeigt einem seine persönliche Zukunft und erfüllt einem danach dann einen Wunsch. In deinem Fall war es deine Wunden zu verschließen" Shio sah an sich herab. "A-aber...Zukunft? Warum Zukunft?" Tomoya ging langsam vor zum Aufzug, den es warum auch immer gab. "Er hat dir deine Zukunft gezeigt. Entweder du wirst mit 2 Kindern glücklich und zufrieden oder stirbst vorher, was genau verstehst du daran nicht?" Mit wackeligen Beinen stellte Shio sich neben ihn. "Das war...meine Mutter. Heißt das ich werde ihr begegnen und...sterben?" Tomoya überlegte kurz wie er es am besten ausdrücken sollte. "Der Stein hat dir Zukunftsmöglichkeiten gezeigt. Das heißt mit jeder Entscheidung in der Gegenwart ändert sich wieder ein bisschen. Was deine Mutter von dir wollte ist klar. Sie will dich tot sehen und sie wird dich solange suchen bis sie dich gefunden hat" Ein Schauer lief Shios Rücken hinunter. Ein Kampf war also unvermeidlich..."Du sagtest etwas von vielen anderen. Heißt das andere haben vor mir auch diesen Stein entdeckt und damit ihre Zukunft gesehen?" Tomoya schüttelte den Kopf. "Der Stein stammt aus einer Zeit vor vielen Jahrtausenden. Allerdings zeigt er nur alle 50 Jahre die Zukunft in 10-20 Jahren und erfüllt gleichzeitig einen Wunsch. Nach diesem Mal werden nur kleinere Ausschnitte in 5 Minuten Zukunften vorausgesagt...ein wirklich beeindruckender Edelstein. Ich hab schon viele Legenden von ihm gehört" Shio sah ungläubig auf den kalten Stein in ihren Händen. Obwohl er in das Tuch gewickelt war konnte sie den Herzschlag von ihm spüren. "Und was hast du jetzt vor?" fragte Tomoya der die aufsteigende Zahl vom Aufzug beobachtete. "Hmm? Was meinst du?" "Hat dir nicht so ein Typ gesagt das du diesen Edelstein zu ihm bringen sollst?" Shio fiel Lucius wieder ein und fluchte leise. "Und?" fragte Tomoya erneut. Shio schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht..." Ein Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf. "Schneid ihm doch einfach die Kehle auf, ausgerüstet dafür bist du ja" In Shios Kopf entwickelte sich eine Idee. "Schätze ich werde ihm den Edelstein geben" "Wirklich?! Ich meine mit dem Edelstein kann er die Zukunft voraussehen. Es würde ihn nichts mehr stoppen können" "...ich weiß..."

Mit erschöpften Beinen schlich Shios sich zu der Bleibe zurück. Sie hatte Glück da Lucius nicht im Eingangsbereich war. Diese paar Minuten ließ sie sich nicht entgehen. Langsam sank Shio an der Wand hinunter. Sie sah auf den Stein in ihren Händen und erinnerte sich an Beide Zukunften. Tomoya hatte es auf den Punkt getroffen. "Was jetzt?" Ihre Augen gingen zu und Shio machte sich daran ein paar Gedanken zu sortieren. "Schon wieder zurück?" weckte eine Stimme sie aus dem Wirrwarr. Ohne Lucius anzusehen, stand Shio auf und drückte ihm den Stein in die Hand. "Ich werd hier übernachten und morgen wieder gehen" murmelte sie im vorbeigehen. Lucius sah auf das Tuch und schlug es beiseite, nur um sicher zu gehen. Der blaue Edelstein strahlte ihm entgegen und er wickelte zufrieden wieder das Tuch darum.

Shio lag in ihrem Bett und obwohl jeder Muskel sie dazu überreden wollte endlich zu schlafen, sprach ihr Kopf heftig dagegen. Sie blieb noch eine ganze Weile so wach liegen, bis sie sich entschieden hatte und ihre Koffer packte. Sie wollte hier weg. Und zwar sofort! Langsam stellte sie den Koffer draußen ab. Die kühle Winterluft schlug ihr entgegen und sie packte zur Sicherheit ein Messer ein. Mit einem dicken Kloß im Hals schlich sie vor Lucius Zimmer. In dem Moment in dem sie Lucius den Stein zurückgegeben hatte. Sie hatte ihn nicht angesehen und das aus einem ganz bestimmten Grund. Für einen kurzen Moment hatte der Edelstein ihr eine mögliche Zukunft gezeigt. Sie hatte gekämpft, gegen ihn. Und sie hatte eine Chance gehabt und sie nicht genutzt. Jetzt war es anders, dachte Shio und machte die Türe auf. Zu ihrer Überraschung saß Lucius auf dem Bett und trank genüsslich seinen Tee. Er hielt triumphierend den Edelstein hoch. "Suchst du zufällig etwas?" Die Teetasse zersprang und Shios Stiefel landete in seinem Gesicht. "Hör mit deinen Spielchen auf!" zischte sie, als seine Hand ihr Fußgelenk packte und den Stiefel kurz vor seinem Gesicht aufhielt. "Keine Lust mehr zu spielen?" Shios Miene verfinsterte sich, doch sie zögerte nicht. Nicht mehr! "Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen das du von der Straße geholt hast!" Sie hob den anderen Fuß an, drehte ihren Oberkörper und donnerte den Fuß mit voller Wucht in sein Gesicht. Er ließ ihren anderen Fuß los und Shio landete wieder. "Das Spiel endet jetzt!"