Kapitel 8 - Er.

7.2K 235 13
                                    

"Du erinnerst dich doch an damals, oder? Als ich dich angerufen hatte und meinte, dass ich zu dir in die Nähe ziehe, weil ich da Stress mit Luke hatte." Fange ich an, als ich Ryan gegenüber auf meinem Bett sitze und an meinen Fingernägeln knüble.

Früher hatte ich nicht hier gewohnt. Ich hatte Ryan, jedoch durchs Internet kennengelernt und wir hatten uns einige Male getroffen.

"Ja, ich war so glücklich, dass du in meine Stadt ziehst. Das war ja nach eurer Trennung. Du wolltest ihn nicht mehr sehen." Erzählt Ryan, stolz das er noch etwas weiß. Ich nicke.

"Ich hab dir alles erzählt und du warst sauer auf ihn, was ich unglaublich süß fand." Meine ich und lächle. "Joanna, komm zum Punkt."

"Er ist wieder da und meint plötzlich, dass ich ihm gefalle und all das. Ich mein...zuerst hatte er mich so sehr verletzt und kaputt gemacht. Und jetzt ist er hier und will wieder was von mir? Was stimmt nicht mit ihm? Seh ich so aus, als würde ich das alles noch einmal ertragen?" Meine Augen brennen und füllen sich mit Tränen.

Mein Blick senkt sich.

"Nein! Okay? Nein! Du wirst das nicht nochmal ertragen müssen! Er ist so ein Arsch! Wenn er dir noch einmal zu Nahe tritt, schlage ich ihn Krankenhausreif." Aufmunternd lächelt Ryan. Ich schlucke.

"Ryan....er hat....er hat mich...geküsst." Das letzte Wort nuschel ich nur, in der Hoffnung er hätte es nicht gehört. Aber das hat er. "Was?! Willst du mich verarschen?!" Ich schaue zu ihm auf.

"Ich wusste nicht, w-was ich tun sollte." Meine ich verunsichert. "Okay, er ist tot!" Sauer steht Ryan auf. Schnell erhebe ich mich ebenfalls und drücke ihn an der Brust wieder weiter ins Zimmer.

"Du haust ihn nicht tot!" Fordere ich. "Wieso? Er hats verdient!" Brüllt Ryan. "Ja hat er, aber deswegen wendet man nicht gleich Gewalt an." Versuche ich es.

"Phh." Ryan schnaubt verächtlich. "Ich werde morgen nochmal mit ihm reden." Meine ich und schaue Ryan an.

"Mir geht es gut, okay?" Frage ich und lächle. "Ich will dich nicht wieder so verletzt wie damals sehen, Joanna. Du sahst so kaputt aus. Keiner hat das verdient. Du erst recht nicht." Ryan schaut mich an. "Danke." Flüstere ich.

"Ich gehe jetzt. Es ist schon spät." Ryan nimmt seine Jacke und ich nicke. "Bis morgen." Verabschiede ich mich und umarme ihn lange. "Ciao."

Seufzend schließe ich die Tür. Ich schmeiße mich auf die Couch und schalte den Fernseher an. Meine Eltern sind noch bei meiner Tante. Sie kommen spät heim.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Hatte Ryan etwas vergessen? Ich gehe zur Tür und öffne sie und dort steht....er. Luke.

Ich schaue ihn überrascht an. "Ich hatte dich hier nicht erwartet. Woher weißt du, wo ich wohne?" Frage ich verblüfft nach.

"Habs herausgefunden. Kann ich rein kommen?" Fragt Luke. Ich mustere ihn knapp, trete jedoch zur Seite. Er läuft rein und ich schließe die Tür hinter mir. Ich will mich wieder zu Luke drehen, doch er steht ganz nah vor mir und zwingt mich an der Tür zu lehnen. Seine rechte Hand ruht neben meinem Kopf.

"Was willst du?" Hauche ich erschrocken und suche nach einem Fluchtpunkt....nur nicht seine Augen. Ich liebte seine braunen Augen. Sie waren so schön.

"Ich muss mit dir reden." Haucht er genauso. "Das kannst du auch, wenn wir 3 Meter auseinander stehen." Meine ich und werde nervös. Luke fängt an zu Grinsen. "Ich will dich aber so nah bei mir haben."

You're my number oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt